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     1626  0 Kommentare Henkel, Telekom, BASF – Vorfreude auf Helikoptergeld - Seite 2

    Aktuelle Themen diskutieren wir auch immer ausführlich in unseren Webinaren. So auch am Montag – hier gehts zur Aufzeichnung

    Helikoptergeld bedeutet, dass der Staat neue Staatsanleihen nicht mehr am Anleihenmarkt platziert, sondern direkt an die Notenbank verkauft, die neuen Schulden also direkt durch die Geldpresse finanziert werden. Mit dem zusätzlichen Geld kann der Staat beispielsweise Straßen und Brücken bauen, die Steuern senken oder den Staatsdienern eine kräftige Gehaltserhöhung geben.

    Im Gegensatz zu den bisherigen QE-Gelddruckprogrammen, bei denen die Notenbank die Anleihen am Finanzmarkt kauft, kann die Regierung mit Helikoptergeld die Wirtschaft zumindest kurzfristig ankurbeln. Gleichzeitig wird damit die Inflation deutlich angeheizt, weil das Verhältnis von Geldmenge zu Gütermenge noch stärker steigt als bisher ohnehin schon.

    Weltweiter Aktienmarkt ist auf dem Weg nach oben

    USD/JPY auf ein Jahr

    USD/JPY auf ein Jahr

    Diese Perspektive beflügelt den weltweiten Aktienmarkt auf zwei Arten: einerseits wird die japanische Wirtschaft angekurbelt, woraufhin sie mehr Güter vom Weltmarkt nachfragt, womit die Weltwirtschaft insgesamt beflügelt wird. Damit hellen sich die Geschäftsperspektiven für etliche Exportabhängige DAX-Unternehmen auf.

    Andererseits belastet die Aussicht auf ein noch stärkeres Gelddrucken in Japan den Yen gegenüber dem Dollar, womit der Carry Trade wieder läuft. Das geht so: Der Yen hatte jahrelang gegenüber dem Dollar abgewertet, woraufhin die Investoren verstärkt Kredite auf Yen-Basis aufgenommen hatten und das Geld in riskante Vermögenswerte gesteckt haben, wie europäische und US-Aktien.

    Japans verzweifelter Kampf gegen die Stagnation – Der Wochenkommentar von CMC Markets…

    Das nennt man Carry Trade. Die Investoren profitieren dabei von zwei Seiten: von Währungsgewinnen und von Kursgewinnen am Aktienmarkt. Das Spiel geht aber nur solange gut, wie der Yen fällt. In Krisenzeiten flüchten Investoren in den Yen, weshalb er deutlich steigt, was den weltweiten Aktienmarkt belastet.

    Wegen der Aussicht auf Helikoptergeld war der Yen zwischenzeitlich deutlich im Rückwärtsgang, woraufhin der Börsenwert des weltweiten Aktienmarkts zuletzt auf umgerechnet 64,8 Billionen Dollar gestiegen ist. Damit ist der Wert um knapp eine Billion Dollar höher als vor dem überraschenden Brexit-Votum, obwohl die Risiken für die Weltwirtschaft größer sind als vor dem Brexit.

    Geld_Ezb_druckmaschinenEine Realtime-Übersicht der wichtigsten Indizes, Währungspaare und Rohstoffe finden Sie hier

    Zuletzt ist der Yen nach dem zwischenzeitlichen deutlichen Rückgang etwas gestiegen und lag zuletzt bei 101,20 Yen je Dollar. Das bremst den Aufwärtstrend am weltweiten Aktienmarkt kurzfristig.

    Anleger sollten das Währungspaar Dollar-Yen weiter genau im Auge behalten. Sollte der Yen wieder nach unten drehen, würde der weltweite Aktienmarkt neuen Rückenwind bekommen.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Henkel, Telekom, BASF – Vorfreude auf Helikoptergeld - Seite 2 Die weltweiten Börsen notieren heute höher als vor dem überraschenden Brexit-Votum, obwohl die Risiken für die Weltwirtschaft zugenommen haben. Inzwischen schauen die Investoren aber vor allem auf die Nachrichten aus Asien, nachdem die Japaner …

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