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    Eindringliche Warnung  2763  0 Kommentare Staat auf Einkaufstour: Ausverkauf deutscher Hochtechnologie an China

    Nach der weitgehenden Übernahme des Augsburger Roboterherstellers Kuka durch den chinesischen Konzern Midea befürchtet der China-Experte Sebastian Heilmann einen systematischen Ausverkauf deutscher Hochtechnologie an die Volksrepublik. Peking betreibe „groß angelegte Förder- und Finanzierungsprogramme: mit dem Ziel, ausländische Technologieführer aufzukaufen und chinesische Kontrolle über die wichtigsten Industrietechnologien zu erlangen“, sagt der Direktor des Berliner Mercator Institute for China Studies im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Die Warnung klingt eindringlich: „Wollen wir zuschauen, wie Hochtechnologie aus Deutschland und Europa per Regierungsprogramm abgezogen wird?“

    Made in China 2025 durch Leap-Frogging?
     
    Pekings Wirtschaftsprogramm ‚Made in China 2025‘ sehe vor, dass die Volksrepublik bis 2025 eine führende Rolle in Hochtechnologiemärkten wie Robotik, künstlicher Intelligenz, Luft- und Raumfahrt, Elektromobilität oder bei gentechnisch hergestellten Medikamenten erobere. Diese Spitzenposition könne Chinas Industrie aber aus eigenen Kräften oft nicht schnell genug erreichen, sagt Heilmann. „Daher streben Regierung und Industrie ein ‚Leap-Frogging‘ an: Sie überspringen Entwicklungsstufen, indem sie ausländisches Know-how übernehmen. ‚Made in China 2025‘ lässt sich als staatlich verordnete Einkaufsliste lesen.“
     
    Die Politik müsse dagegen vorgehen, forderte der 51-jährige Ökonom: „Wir müssen von ausländischen Investoren eine viel striktere Offenlegung von Finanzierungs- und Subventionsstrukturen verlangen. Das gilt ganz besonders für Beteiligungen staatlicher Konzerne.“ Und: „Die Politik muss eine Antwort darauf geben, ob wir Schlüsseltechnologien Investoren überlassen, die mit staatlichem Geld operieren und gezielt ausländische Marktführer verdrängen wollen. Das hat mit offenem Wettbewerb nichts mehr zu tun. Da geht es um knallharte nationale chinesische Interessenpolitik.“
     
    Chinas Wirtschaft sieht der Sinologe Heilmann in großer Gefahr. Der angestrebte Umbau weg von Schwerindustrie, Staatskonzernen und einfachen Fabrikjobs hin zu Dienstleistungen und innovationsgetriebenen Branchen laufe nicht wie gewünscht. Die Regierung „versucht, mit neuen Stimulusprogrammen die Konjunktur anzukurbeln – und verzögert so den Strukturwandel.“ Und weiter: „Viele Risiken werden in Bilanzen von Unternehmen, Banken oder staatlich gestützten Vermögensverwaltern verschleiert.“ Im schlimmsten Fall könne eine Finanzkrise ausbrechen: ausgelöst durch Zahlungsausfälle in Chinas riskantem Markt für Unternehmensanleihen und im Schattenbankensystem.





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