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     670  0 Kommentare Wir schaffen das!

    Diese von Kanzlerin Merkel gesprochenen Worte, die ursprünglich als Motivation gelten sollten, sind inzwischen Reizworte geworden. Merkel ist jedoch nicht die einzige, die mit dieser Parole für Missmut sorgt.

    „Wir schaffen das“ ist ein kurzer Satz, der eigentlich recht konkret klingt. Praktisch hat sich gezeigt, dass die Sache sehr viel komplizierter ist. Bevor man „es“ geschafft hat, ist sehr viel zu tun. Das Problem: Keiner weiß so richtig, was alles getan werden muss. Die einen verlangen vor allem immer größere Budgets, immer mehr Geld. Die anderen sagen, dass wir es ohnehin nicht schaffen und man es daher gleich lassen sollte.

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    Das erinnert irgendwie an die Geldpolitik der Notenbanken. Sie haben auch die Parole „Wir schaffen das“ ausgegeben. Geschafft werden soll Inflation. Das war auch bei Draghis Auftritt im Bundestag großes Thema. Aber: Seit vielen Jahren wird da gar nichts geschaffen.

    Die einen rufen nach immer mehr Geld und noch niedrigeren Zinsen, doch das hat bisher nicht funktioniert, obwohl die Notenbanken den Rufen gefolgt sind. Andere erzürnt die lockere Geldpolitik und verlangen höhere Zinsen, schon allein deswegen, weil ultraniedrige Zinsen ohnehin nichts bewirken.

    Notenbanken halten an ihrem „Wir schaffen das“ Mantra seit Jahren fest. Geschehen ist wenig, selbst nachdem außergewöhnliche Maßnahmen beschlossen und umgesetzt wurden. Die Inflation bewegt sich einfach nicht vom Fleck. Zudem kann man es als Beobachter und Anleger kaum noch ertragen, wenn die Notenbanken für alles immer wieder das Inflationsargument ausgraben. Es gibt praktisch nur noch dieses eine Thema und man kann es bald nicht mehr hören.

    Die Dinge brauchen aber ihre Zeit. Die Grafik zeigt die US-Inflation und das Inflationsziel von 2 %. Auf Sicht von 50 Jahren wurde das Ziel, welches zugegebenermaßen erst seit einigen Jahren gilt, selten von unten gesehen. Das Problem war eher zu hohe Inflation. Systematisch unterhalb von 2 % befindet sich die Inflation erst seit 2014. Im Big Picture ist das fast nicht relevant.

    20160929_godmode1Die Nervosität steigt dennoch. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er Ziele, selbst wenn sie langfristig sind, möglichst schnell erreichen will. Auch wenn man rational weiß, dass es Jahre dauern kann, wird man schon nach wenigen Wochen nervös, wenn sich nichts tut.

    Die Nervosität zeigt sich nicht nur auf dem Markt, sondern auch in den Reihen der Notenbanker. Sie haben große Angst, dass der Markt die Geduld verliert. Die Geduld zu verlieren bedeutet: Der Markt hört auf, an die Möglichkeiten der Notenbanken zu glauben. Ist das Vertrauen erst einmal verloren, dann können die Notenbanken noch so sehr auf und nieder springen – es wird nicht viel bringen. In der Politik ist das nicht anders. Haben Personen oder Parteien erst einmal das Vertrauen verspielt, dann ist der Schaden meist nicht mehr reparabel.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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