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     653  0 Kommentare Aufklärung 2.0 für digitale Gesellschaft gefordert - Seite 2

    Aufklärung 2.0

    "Bürgerinnen und Bürger müssen nicht machtlos sein", lautete hingegen die Kernaussage bzw. der Appell von Christof Tschohl vom österreichischen Research Institute. Der Mann weiß, wovon er spricht, brachte er als Erstbeschwerdeführer und Autor des Antrags an den Verfassungsgerichtshof doch die umstrittene Vorratsdatenspeicherung in Österreich und der EU zu Fall. Über 11 000 Personen hatten sich 2014 der Massenbeschwerde angeschlossen. Als Werterahmen für technologische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft schlägt, Tschohl eine Orientierung an den global gültigen Menschenrechten vor. "Die Unmündigkeit ist teilweise auch selbstverschuldet", sagte Tschohl mit einem Hinweis auf die Freizügigkeit und den vorauseilenden Gehorsam, mit der Daten in sozialen Netzwerken, aber auch mit Technologiefirmen geteilt werden. Angesichts der Entwicklung zu smarten Städten, in denen riesige Datenmengen nicht nur gesammelt, sondern auch ausgewertet werden, müsse man sich auf einen gemeinsamen Nenner verständigen, um Grundrechte wie die Informations- und Meinungsfreiheit, aber auch den Schutz der Privatsphäre nicht dem Fortschritt zu opfern. "Ich hoffe sehr, dass wir in ein Aufklärungszeitalter 2.0 kommen, das neben der Smart City auch den smarten Bürger hervorbringt", sagte Tschohl.

    Cognitive Computing

    Wie intelligente Computersysteme der Menschheit künftig dienen und einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft leisten können, führte Peter Buhler vom IBM-Forschungslabor Rüschlikon aus. Damit aus der enormen Datenflut auch die richtigen Schlüsse gezogen werden können - etwa, um den Verkehr sicherer zu gestalten oder die medizinische Forschung voranzutreiben - seien selbstlernende, kognitive Computersysteme unumgänglich. "Auf Facebook werden 55 Millionen Updates täglich gepostet, in New York fallen allein 520 Terabyte an Daten täglich durch Überwachungskameras an. Das Problem daran ist, dass diese Daten aus Informatikperspektive unstrukturiert sind und damit für herkömmliche Computersysteme nicht oder nur sehr schwer zum Verarbeiten geeignet sind", erklärt Buhler.

    Über kognitiv agierende Systeme, die quasi menschliche Tugenden kopieren, und innerhalb gewisser Parameter eigenständig nach Lösungen für Probleme suchen, könne dieses Problem gelöst werden. Damit etwa auch Roboter komplexe Aufgaben besser bewältigen können - Stichwort Industrie 4.0 - müsse die Interaktion mit Menschen besser funktionieren. Als Beispiel führte der IBM-Forscher einen Roboter an, der eine bislang unbekannte Tätigkeit lernt, indem er seinem menschlichen Gegenüber einige Fragen dazu stellt. In dem gezeigten Video handelte es sich zwar nur um den vermeintlich einfachen Befehl, der Roboterarm möge den Gegenstand vor ihm anstoßen. Dass Computer mittlerweile Anweisungen in natürlicher Sprache verstehen und auch im Kontext interpretieren können, war aber faszinierend und unheimlich zugleich. Dass kognitive Computersysteme in absehbarer Zeit eine Bedrohung für den Menschen werden könnten, glaubt Buhler hingegen nicht. "Das Chaos in unseren Köpfen, das gleichzeitig auch unsere enorme Kreativität verursacht, konnte man bisher nicht in Computersystemen nachbilden oder durch diese ersetzen. Von daher denke ich nicht, dass kognitive Systeme uns als Menschheit gefährlich werden können. Vielmehr werden wir als Gesellschaft von ihnen profitieren, da wir durch sie Entscheidungen besser und intelligenter treffen können", erklärte Buhler.

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    Pressetext (PM)
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    Verfasst von Pressetext (PM)
    Aufklärung 2.0 für digitale Gesellschaft gefordert - Seite 2 Am 30. September 2016 fand im Audimax der ETH Zürich das 10-jährige Jubiläum des Zürcher Netzwerktreffens statt. Die vom Future Network http://www.future-network.at , der Schweizer Informatik Gesellschaft http://www.s-i.ch , der ETH Zürich …