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    Egbert Prior  2857  0 Kommentare Stada: Invasion der Heuschrecken

    Als Anfang April der Einstieg des aktivistischen Investors Active Ownership Capital bekannt wurde, ist der Kurs, der jahrelang dümpelte, in der Spitze um gut 40% auf 50 Euro geklettert. Eine turbulente Hauptversammlung, auf der fast alle Aufsichtsräte ausgetauscht wurden, heizte die Kursphantasie an. Doch seither bröckelt die Notiz wieder, aktuell 45 Euro. Anscheinend ist wieder Ruhe eingekehrt in Bad Vilbel, doch das ist möglicherweise die Ruhe vor dem Sturm. Einem Zeitungsbericht zufolge, stehen bei Stada die Heuschrecken Schlange. Die „üblichen Verdächtigen“ wie Advent, Bain, Blackstone, CVC oder Permira geben sich ein Stelldichein. Doch bevor die Beteiligungsgesellschaften eine möglicherweise milliardenschwere Offerte abgeben, begehren sie erst Einblick in die Bücher. In diesem Punkt soll der Vorstand mauern, der angeblich hochkarätige Berater für einen „Abwehrkampf“ unter Vertrag genommen hat. Fest steht aber, daß sich in Bad Vilbel grundlegend etwas ändern muß. Das Unternehmen gilt als zu klein, um sich in der Pharmabranche dauerhaft zu behaupten. Stada könnte nun entweder übernommen werden oder sich selbst einen Wettbewerber einverleiben. Denkbar ist auch die Zerlegung des Konzerns in die Generika-Sparte und das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten. Der Verkauf der Einzelteile würde wahrscheinlich in der Summe mehr einbringen, als die Gesellschaft im Ganzen zu versilbern. Aktueller Börsenwert 2,8 Milliarden. Dem steht ein Umsatz (2016) von voraussichtlich 2,2 Milliarden entgegen. Faktor 1,3. Damit ist Stada deutlich billiger als Wettbewerber, die mit dem zwei- oder dreifachen der Jahreserlöse gehandelt werden. Auch das KGV (2016) hält sich mit schätzungsweise 16 in Grenzen. Die Nettorendite von zuletzt 7,8% stellt in der Pharmaindustrie sicherlich keine Glanzleistung dar. Doch als Reaktion auf die Aktionärsattacken stellt der Vorstand mehr Wachstum und Profitabilität in Aussicht. Bis 2019 soll der Umsatz auf 2,6 Milliarden steigen und der Nettogewinn von 166 auf 250 Millionen anschwellen. So gesehen ergibt sich ein KGV von  lediglich 11. Selbst wenn Stada nicht geschluckt werden sollte, hätte die Aktie weiteres Potential. Für wahrscheinlicher halten wir aber, daß es in den nächsten Wochen und Monaten zu einer größeren Transaktion kommt. Fazit: Die Übernahmephantasie steigt, der Kurs ist aber auch fundamental gut abgesichert.




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    Verfasst von Egbert Prior
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