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    "A fucking nightmare"  3778  3 Kommentare Nach der Wahl: Entsetzte Regierungspolitiker und feixende Rechtspopulisten

    Die Reaktionen auf den unerwarteten US-Wahlausgang könnten unterschiedlicher nicht sein. Wo unter Regierungspolitikern und Oppositionellen gleichermaßen blankes Entsetzen herrscht, fühlen sich rechte Kräfte einmal mehr bestätigt. Sie sehen ihre Zeit gekommen...

    Trump hat gewonnen. Viele fühlen sich plötzlich in die Nacht vom 23. auf den 24. Juni zurückversetzt, als das Ergebnis des britischen Volksreferendums für ebenso hohe Fassungslosigkeit gesorgt hat. Auch wenn der Umstand eines möglichen Kopf-an-Kopf-Rennens damals klar im Raum stand, hatten letztlich die Wenigsten ernsthaft mit solch einer dramatischen Wende gerechnet. So auch dieses Mal.

    Weltweit zeigten sich Stars und Politiker entsprechend erschüttert. Für Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist der Wahlsieg Trumps ein "schwerer Schock". Der neue Präsident wisse aber auch, dass dies nicht eine Wahl für ihn, sondern "gegen Washington, gegen das Establishment" sei, erklärte die CDU-Politikerin im ARD-Interview. Sie erwartet nun stärkere Forderungen der USA an das deutsche Engagement in der NATO. Mit Blick auf die Wahlkampfäußerungen Trumps müsse man die USA aber ebenso fragen, wie diese nun zum Bündnis stehen. Der Republikaner hatte die Rolle Amerikas in der Militärallianz oftmals infrage gestellt.

    "Der Protest kommt in die Wahlurne"

    Auch EU-Parlamentspräsident Martin Schulz befürchtet nun, dass sich durch das Wahlergebnis einiges verkompliziert. "Die transatlantischen Beziehungen werden schwieriger", sagte er. Trump verwende einen Politikstil und eine Rhetorik, die nur noch auf Emotionen setze, nicht mehr auf faktische Lösungen. Das System der USA sei nach seiner Ansicht stark genug, um einen Präsidenten Trump zu verkraften. Doch ganz allgemein gelte es nun dafür zu sorgen, dass sich nicht überall Alarmismus breit macht. Nach dem Brexit unterstreiche der heutige Tag einmal mehr die sich anbahnende, weltweite Protestwelle. "Der Protest kommt in die Wahlurne", so der Politiker.

    Doch nicht nur unter den Koalitionären, auch bei den Oppositionsparteien herrscht einvernehmliches Entsetzen. So twitterte der Linken-Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch am frühen Morgen: "Schock. Trump gewinnt Duell im Dreckschleudern. Schwarzer Tag nicht nur für die Vereinigten Staaten. Bin sehr nachdenklich." 

    Der grüne Bundestagsabgeordnete Sven Kindler verzichtete in seinem Tweet gänzlich auf jegliche Diplomatie:

    Hochstimmung unter Rechtspopulisten

    Während der Großteil der Welt noch versucht, sich aus seiner Schockstarre zu befreien, sehen rechte Kräfte in Europa im Wahlsieg Trumps auch ein Zeichen, dass ihre Zeit nun gekommen ist. "Es scheint, als werde 2016 zum Jahr zweier großer politischer Revolutionen", so der Tweet des ehemaligen Ukip-Chefs Nigel Farage. 

     

     

     

     

     

     

     

     

    Während Trumps Wahlkampagne hatte Farage den Republikaner nach Leibeskräften unterstützt und unter anderem eine Rede bei einer seiner Kundgebungen gehalten. Außerdem hatte er sich zuletzt als vollwertiger Trump-Missionär für Europa angebiedert. "Würde er (Trump) mir einen Job anbieten, wäre ich ziemlich gern sein EU-Botschafter", sagte Farage. "Ich denke, dass ich diesen Job gut machen würde" (Quelle: "Süddeutsche").

    Neben dem Briten jubelten Rechtspopulisten auch in Deutschland, Frankreich und Holland. So schrieb die stellvertretende Bundessprecherin der AFD, Beatrix von Storch, auf Facebook dass das Ergebnis "nur für das Establishment eine Überraschung" sei, sie selbst habe es kommen sehen. In dem "historischen Wahlerfolg" Trumps zeige sich "ein Signal dafür, dass die Bürger in der westlichen Welt einen klaren Politikwechsel wollen".  

    "Die Amerikaner holen sich ihr Land zurück!" twitterte Geert Wilders, Vorsitzender der niederländischen Freiheitspartei (PVV). Die französische Front-National-Chefin Marine Le Pen sprach noch vor dem endgültigen Ergebnis Trump und dem "freien amerikanischen Volk" ihre Glückwünsche aus. 

     





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