Mechanismen der Selbstzerstörung
Worauf es ankommt? Die Zeit nach dem politischen Irrlicht Trump!
Das US-amerikanische Volk hat gewählt - mehrheitlich Hillary Clinton. Sie gewann die Popular Vote. Die meisten Wahlleute-Stimmen jedoch sackte der Republikaner Donald Trump ein. Dank des indirekten Wahlrechtes, das der Immobilienmogul vor seiner Wahl selbst kritisierte, heißt der designierte nächste Präsident der Vereinigten Staaten: Trump. Vorausgesetzt, die Manipulationsvorwürfe erhärten sich nicht (Lesen Sie mehr: Trump-Sieg nur ein Fake? Manipulationsverdacht - Experten fordern Neuauszählung!).
Trump wird kaum die ersten zwei Jahre seiner Amtszeit überleben
Die Frage, die wir uns jetzt stellen sollten sei nicht, wie man den „‚widerstehlichen Aufstieg‘ eines politischen Irrlichts verhindert“, sondern, was man ab jetzt tun sollte, um die Zeit danach zu
gestalten, so der Philosoph Peter Sloterdijk in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Und ergänzt: Wir sollten realistisch sein: „Die Chance von Donald Trump, die ersten zwei Jahre seiner Amtszeit zu
überleben, liegt vermutlich bei kaum mehr als 10 Prozent.“
Sloterdijk hatte sich nach der US-Wahl auf eine Reise durchs Land begeben und sprach unter anderem mit der früheren Außenministerin Condoleezza Rice über die Folgen Trumps. Sie habe zu verstehen
gegeben, dass das Wahlergebnis zwar als ein größerer Erdstoß zu werten sei, aber letztlich nichts darstelle, „was dem klug durchdachten Gefüge der amerikanischen Institutionen bleibenden Schaden
zufügen könnte“.
„Respektvoll den Idioten nennen“
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Trump sei, ein „unbekannter Agent“, der von außen ins politische Spiel eintritt, so Sloterdijk. „Wir wollen ihn respektvoll den ‚Idioten’ nennen – respektvoll, weil im spätmittelalterlichen Latein
idiota einfachhin den Laien bezeichnete, der Meinungen über Gott und die Welt hatte, ohne Theologie studiert zu haben.“
Und weiter: „Beobachtet man, wie Trump seine Mannschaft aufstellt, muss man den bösen Geist der Analogie nicht weiter bemühen. Selbstzerstörungen folgen einer eigenen Logik – man weiß nur nicht, ob
sie binnen weniger Jahre erfolgen oder ob sie zu ihrer Abwicklung ein halbes Jahrhundert brauchen. Wie lange es auch dauert, man muss proamerikanisch bleiben.“