Beim Referendum in Italien steht viel auf dem Spiel
Nach dem Sieg von Donald Trump machen sich Investoren zunehmend Sorgen, dass der Erfolgskurs der Populisten weitergehen und der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi deswegen das Verfassungsreferendum verlieren könnte. Das führt zu deutlich steigenden Zinsen. Was könnte nach einer Niederlage Renzis passieren? Dieser Frage werden wir im zweiten Teil unseres Beitrags näher auf den Grund gehen.
Den ersten Teil unseres Beitrags finden Sie hier: Der nächste Sieg der Populisten?
Die Analysten der Deutschen Bank befürchten, dass der Finanzmarkt im Falle einer Niederlage Renzis die „politische Instabilität als Italiens Status quo“ betrachten und leichtsinnig sein werde. „Wir sind anderer Meinung, und sehen ein nicht unerhebliches Risiko, dass eine neue, längere Periode ineffektiven Regierens mittelfristig zu einer systemischen Instabilität führen wird“, schreiben die Experten.
Beim DAX braucht man derzeit starke Nerven – weder die US-Indizes, noch der schwache Euro vermögen es dem DAX Schub zu geben. Mittlerweile darf man davon ausgehen, dass dies bis zum 04.12 so bleiben könnte, wenn in Italien das EU-Referendum zur Abstimmung steht. Daher kann man mit Inlinern aktiv werden. Weitere interessante Investmentideen und Produkte finden Sie beinahe täglich frisch in unserer ISIN-Liste oder unserem Favoritendepot.
DAX Inliner:
8400 – 12.400 – SE7348
9200 – 12.400 – SE735A
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8000 – 12.600 – SE70E1
Italienische Wirtschaft schwächelt seit Jahren
Die Probleme Italiens sind immens: die faulen Kredite der Banken liegen bei rund 360 Mrd. Euro. Das sind rund 18 Prozent des gesamten Kreditvolumens. Die Institute bekommen die seit Jahren schwächelnde Konjunktur erheblich zu spüren. Zwar ist die Wirtschaft im dritten Quartal um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Gegenüber dem Vorjahr steht allerdings ein Plus von lediglich 0,9 Prozent zu Buche – das ist der zweitschlechteste Wert in der Euro-Zone. Die seit Jahren kränkelnde Wirtschaft belastet die Italiener schwer.
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Die reale Wirtschaftsleistung pro Kopf – also unter Berücksichtigung der Inflation – lag 2015 mit 25.600 Euro in der Nähe des 20-Jahres-Tiefs (1997: 25.500 Euro). Gleichzeitig liegt die Arbeitslosenquote mit 11,7 Prozent auf einem sehr hohen Niveau. Die deutlich steigenden Zinsen belasten die Wirtschaft und damit den Aktienmarkt schwer. So ist der FTSE Mib gegenüber Ende 2015 um 23 Prozent gesunken und nähert sich rapide dem Jahrestief. Mit rund 16.400 Punkten notiert der Index auf dem Stand vom Frühjahr 2009.
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Der Zinsanstieg könnte kurzfristig weitergehen. Umso mehr wächst der Druck auf EZB-Chef Mario Draghi, bei der Sitzung am 8. Dezember eine Veränderung des Anleihenkaufprogramms der EZB anzukündigen und künftig verstärkt Anleihen aus der Peripherie, also von Italien und Portugal, zu kaufen, um so die Lage etwas zu beruhigen. Ansonsten könnte es am italienischen Anleihen- und Aktienmarkt noch ungemütlicher werden – und dann würden die Infektionsgefahren für andere Länder zunehmen.