'Wiwo'
Chinesische Investoren an Einstieg bei Deutscher Bank interessiert
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Kapitalsorgen bei der Deutschen Bank schwinden. Einem Pressebericht zufolge prüfen inzwischen einige Großinvestoren aus dem Ausland einen Einstieg. "Eine ganze Reihe sieht sich das an", zitierte die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag aus "hochrangigen Finanzkreisen". So hätten chinesische Institute ein Auge auf den deutschen Branchenprimus geworfen. Mit der Bank of China solle es Gespräche gegeben haben. Die Deutsche Bank und die Bank of China wollten dies gegenüber der "Wirtschaftswoche" nicht kommentieren.
Auch der Herrscherfamilie von Katar wird schon seit einiger Zeit ein Interesse an einem Ausbau ihres Engagements nachgedacht. Sie hat über zwei Investmentvehikel inzwischen die Kontrolle über knapp 10 Prozent der Anteile.
Ein neuer Investor könnte sich auf einen Schlag mit bis zu 10 Prozent an dem Institut beteiligen und so dessen Kapitaldecke stärken. Ob die Bank überhaupt Kapital braucht, hängt aber davon ab, wie hoch eine Zahlung wegen krummer Hypothekengeschäfte in den USA ausfallen wird. Das US-Justizministerium war im September mit einer Forderung von 14 Milliarden Dollar in die entscheidenden Vergleichsverhandlungen eingestiegen und hatte damit große Sorgen über die Stabilität der Bank ausgelöst. Zwischenzeitlich wurde sogar spekuliert, dass das Institut Staatshilfe benötigen könnte.
Lesen Sie auch
In der Folge stürzten die Aktien der Deutschen Bank auf einen historischen Tiefstand. Inzwischen hat sich die Lage deutlich beruhigt und die Papiere haben sich um mehr als 70 Prozent erholt. Am Donnerstag legten sie nach dem Bekanntwerden des Magazinberichts weiter zu und standen zuletzt 2 Prozent im Plus. Damit beläuft sich der Marktwert der Bank auf 24,2 Milliarden Euro - das sind aber immer noch gut ein Fünftel weniger als zu Jahresanfang./enl/das