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    Politische Börsen  1072  0 Kommentare Das Abenteuer Trump beginnt...

    in den letzten Wochen stieg die Spannung immer mehr. Was kann man von Amerikas neuem Präsidenten erwarten? Jetzt wird das Geheimnis endlich gelüftet werden, denn ab sofort ist Trump im Amt. Alle Augen sind auf die USA gerichtet – genauso, wie es sich das blonde Rumpelstilzchen im Weißen Haus wünscht. Jetzt wird sich zeigen, wie berechen- oder unberechenbar er wirklich ist und auf welche Kurskapriolen wir uns womöglich einstellen müssen.

    Zurzeit ist die Wall Street noch in Feierlaune, aller Skepsis und allen Unkenrufen zum Trotz: Der Aktienindex Dow Jones ist seit Trumps Wahlsieg Anfang November um mehr als zehn Prozent auf ein neues Rekordhoch geklettert. Größte Gewinner sind bis dato die Aktien amerikanischer Banken wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase, aber auch Bauwerte und Investitionsgüter-Konzerne. Trump trommelt stark für die Old Economy.

    Trotz seiner aggressiven Rhetorik ist er über Nacht zum Helden der Börse geworden. Aktienmarktstrategen, die kurz vor der Wahl ein Crash für den Fall eines Trump Siegs vorausgesagt haben, sehen die Welt plötzlich mit völlig anderen Augen. Einige wenige versöhnliche Worte des Triumphators in der Wahlnacht haben gereicht. Das wichtigste Argument der Börsen-Bullen ist eine einfache machtpolitische Rechnung: Anders als Barack Obama in den letzten Jahren seiner Amtszeit wird Trump eine Mehrheit in beiden Kammern des Parlaments haben. Das bedeutet: er kann wirklich etwas bewegen. Zumindest in den ersten beiden Jahren, bevor die nächsten Parlamentswahlen anstehen. Dieses Zeitfenster dürfte Trump nutzen.

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    Die Wall Street wähnt sich in einer nahezu perfekten Welt, in der Steuersenkungen und lockere Regulierung die Gewinne der Unternehmen in die Höhe treiben. Das würde die nach historischen Maßstäben hohe Bewertung vieler US-Aktien drücken und Raum für Kursgewinne schaffen. Sollte der reale Steuersatz von 26 auf 20 Prozent schrumpfen, würde sich das Gewinnwachstum der Unternehmen im Aktienindex S&P500 verdoppeln. Auch Volkswirte hat die Trump-Euphorie erfasst. Laut einer Umfrage des Wall Street Journal ist die durchschnittliche Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft seit dem Wahltag um bis zu 0,25 Prozentpunkte gestiegen.

    2017 könnte das Jahr der USA werden - könnte. Denn das größte Rätsel bleibt der Mann, von dem alles abhängt: Donald J. Trump. Viele seiner polarisierenden Wahlkampf-Parolen hat der Milliardär inzwischen aufgeweicht. Einer der ersten großen Realitätstests werden die in Aussicht gestellten Investitionen in die Infrastruktur sein. Dass in diesem Bereich etwas geschehen muss, ist unbestritten. Infrastrukturprojekte sind beliebt, weil sie schnelle Resultate liefern. Denn jede Baustelle braucht Arbeiter.

    Laut einer Hochrechnung der US-Regierung schafft jede Milliarde Dollar an Investitionen in die Infrastruktur 13.000 neue Arbeitsplätze. Jene 100 Milliarden, die Trump jährlich ausgeben will, würden nach dieser Theorie also 1,3 Millionen Jobs bringen und nebenbei den harten Kern der Trump-Wähler darüber hinwegtrösten, dass ihr Idol Wahlversprechen über Bord wirft. Für einige Jahre könnte sich das Wirtschaftswachstum der USA durch Steuersenkungen und Investitionsprogramme tatsächlich beschleunigen.

    Eine Abschirmung der nationalen Wirtschaft und Handelskriege aber würden der gesamten Weltwirtschaft schaden und vor allem ärmere Nationen treffen. Aber Trump hat andere Prioritäten: Immer wieder predigt er sein Motto „We make America great again“ und „America first“. Dass das nicht ohne Nachteile für andere funktionieren kann, ist offensichtlich. Die Frage ist daher, wie weit er mit seinem egozentrischen Ansatz kommt, und ob sich seine Politik nicht als Bumerang für die US-Wirtschaft erweist.

    Denn so verwoben, wie unsere Welt heute ist, lassen sich die Interessen anderer Marktteilnehmer der Weltwirtschaft nicht einfach wegwischen. Wenn Trump aber einfach alle bestehenden Vereinbarungen als schlechte „Deals“ in Frage stellt und aufkündigt, ohne dass es zügig zu Neuvereinbarungen kommt, könnte Investitionsstillstand drohen. Und allein die Diskussionen und das Hickhack um das Handelsabkommen CETA zwischen der EU und Kanada zeigen, wie langwierig das sein kann, selbst wenn der grundsätzliche Wille auf beiden Seiten da ist, zu einem Abschluss zu kommen.

    Das Börsenjahr 2017 wird somit auf jeden Fall stark von Amerika geprägt sein. Da ist nicht nur Trumps Einfluss auf Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, sondern auch die Vorsitzende der US-Notenbank, Janet Yellen, die die Zinswende eingeleitet hat. Sie hat erheblichen Einfluss auf die Wechselkursbeziehungen der USA und könnte ebenfalls Trumps Politik konterkarieren, wenn der Dollar durch Zinssteigerungen weiter aufwertet. Es wird ein bewegtes Jahr werden. Die bösen Überraschungen in 2016 waren da vielleicht nur ein Vorgeschmack auf die kommenden Monate.




    Dr. Marc-Oliver Lux
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    Dr. Marc-Oliver Lux ist Mitgründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner in München, die seit über 20 Jahren Privatkunden und Unternehmer im deutschsprachigen Raum betreut. Spezialität des Hauses sind regelbasierte und prognosefreie Anlagekonzepte in Aktien und ETFs, die einfach nachvollziehbar und bestechend in ihrer Performance sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.LPVV.de.
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    Verfasst von Dr. Marc-Oliver Lux
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