Wie viel Aktien-Rallye ist noch drin? - Seite 3
Es gibt Klischees, die stimmen: Dividenden statt Zinsen
Angesicht der Zinsarmut, die mit Blick auf steigende Inflationsraten bei unverändert üppiger Geldpolitik der EZB 2017 zu einem wahren Zins-Katastrophenszenario ausarten wird, fungieren Dividenden als attraktiver Ersatz. Aktuell wartet der DAX mit ca. drei, der Euro Stoxx 50 mit 3,7 und einige Branchen sowie ein reiner Euro-Dividendenindex mit gut vier Prozent Dividendenrendite auf. In Deutschland werden Schätzungen zufolge 2017 voraussichtlich 21 DAX-Unternehmen ihre Dividendenzahlungen erhöhen und insgesamt etwa vier Prozent mehr ausschütten als im bisherigen Rekordjahr 2016. Mit Dividenden lässt sich ein alternativer Zinseszinseffekt über ihre Wiederanlage darstellen. Vor diesem Hintergrund sind auch regelmäßige Ansparpläne in ausschüttungsstarke Aktien empfehlenswert. Und nicht zuletzt bieten dividendenstarke Aktien ein ordentliches Risikopolster gegen Kursschwankungen.
Marktstimmung – Der europäische Geist ist willig, aber das politische Fleisch schwach
Es ist zu hoffen, dass sich der bislang unpolitische US-Präsident in die Polit-Maschinerie der USA allmählich einfindet und klare Leitplanken erkennbar werden.
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Die Sorge vor Wahlsiegen Euro-kritischer Parteien in den Niederlanden und Frankreich, deren erklärtes Ziel der Austritt ihrer Länder aus der Eurozone und damit schließlich ihr vermutliches Ende ist, kommt in einem sprunghaften Anstieg der Risikoaufschläge 10-jähriger Staatsanleihen französischer und niederländischer gegenüber deutschen zum Ausdruck. Doch dürfte nach Umfragen in Frankreich Marine Le Pen in der Stichwahl um das Präsidentenamt den gegen sie vereinten Stimmen konservativer und sozialistischer Wähler unterliegen. In den Niederlanden wird die Euro-kritische Partei um Geert Wilders wohl durch eine Mehrparteienkoalition verhindert. Mit einem erneut windigen Schuldenkompromiss wird Griechenland eine erneut aufreibende Grexit-Debatte bzw. Euro-Staatsschuldenkrise wie 2015 erspart. Und in Italien sichert die „Sozialpolitik“ der EZB die weiterhin zinsgünstige Schuldenfinanzierung, damit Italiens Wähler bei einer Neuwahl angesichts einer Beibehaltung von Transferleistungen und staatlicher Konjunkturunterstützung ihre Wahlkreuze Euro-freundlich setzen. Umfragerisiken sind jedoch nicht von der Hand zu weisen.