Ausblick April 2017
Platin-Ausblick: Gold und ZAR nach wie vor entscheidend - Seite 2
Wenn man diese fairen Werte und die Erwartungen hinsichtlich des anhaltenden globalen Wachstums- und Produktionsaufschwungs zugrunde legt und einen Rekord-Abschlag auf den Goldpreis einkalkuliert, scheinen die Abwärtsrisiken von Platin begrenzter zu sein als seine potenziellen Aufwärtsrisiken.
Methodik unseres Modells
Um die problematischen Fundamentaldaten zu umgehen, haben wir anstelle der Angebots- und Nachfragefaktoren für Platin die markttechnischen und makroökonomischen Variablen bewertet. Das Ziel bestand darin, ein einfaches, aussagekräftiges und statistisch signifikantes Erklärungsmodell zu entwickeln und den ersten Schritt hin zu einem robusten Platinmodell zu vollziehen.
Über 20 makroökonomische Variablen wurden als Alternativen für Angebotsfaktoren analysiert, darunter die Minenproduktion und Recycling. Stellvertretend für Nachfragefaktoren wurden Katalysatoren, Schmuck und der Industriebedarf herangezogen. Zu den wichtigsten Erklärungsvariablen bei Platin gehören: Gold, der südafrikanische Rand (ZAR), Aktien aus Schwellenmärkten und die globale Industrieproduktion.
Anhand der Regression dieser vier Variablen ab 1989 gelangten wir zu einem Basismodell mit einem R2 von 0,59. Alle Variablen (die monatlich bewertet wurden) waren bei einem Konfidenzniveau von 95 Prozent statistisch signifikant und korrelierten Jahr für Jahr positiv mit den Renditen von Platin.
Angebot: Rand statt Bergbau
Aus der Perspektive des Modells hat es mehrere Vorteile, den Rand zu verwenden. Dieser entwickelt sich parallel zur südafrikanischen Wirtschaft. Außerdem lassen sich aus der Währung häufiger Daten ableiten. Die Platinpreise und der südafrikanische Rand weisen eine immanente positive Korrelation auf. Bei einer Aufwertung des ZAR erhöht sich der Druck auf die Margen der Minenbetreiber, was letztendlich zu einem Rückgang von Produktion und Angebot führen kann.
Platinnachfrage spiegelt sich besser in der Industrieproduktion als in den Autoverkäufen
Katalysatoren machen 40 Prozent der jährlichen Nachfrage aus und sind damit eine entscheidende Komponente des globalen Platinmarktes. Die Hälfte dieser Nachfrage entfällt auf den europäischen Automobilmarkt, denn Europa ist der größte Absatzmarkt für Dieselmotoren, für deren Katalysatoren Platin verwendet wird.