Der DAX-Deckel bei 13.300 Punkten - Seite 2
Diese Besonderheit des DAX sollten Sie stets beachten
Wenn das gelingt, dann besteht die Möglichkeit, dass der DAX – z.B. innerhalb des steilen grünen Kurzfristtrends – in Richtung der Oberkante des aktuellen Rechtecks bei 13.300 Punkten steigt. Dort trifft er dann aber auf einen massiven Widerstand („Deckel“), an dem die Aufwärtsbewegung zunächst ein Ende finden könnte.
Nun fragen Sie sich sicherlich, warum an dieser Marke ein Widerstand lauert. Sicher, die Target-Trend-Methode gibt z.B. durch die Rechteckkanten „automatisch“ Widerstände vor, die auch im Niemandsland neuer Rekordmarken existieren – wo die klassische Charttechnik keine oder nur sehr wenige Anhaltspunkte liefert. Aber warum sollte ausgerechnet die 13.300er Marke wichtiger sein als andere Rechteckgrenzen?
Der Grund dafür liegt in der Besonderheit begründet, dass der „offizielle“ DAX als Performanceindex, also inklusive der Dividenden der Einzelwerte, angegeben wird. Alle anderen großen Indizes – Euro STOXX 50, Dow Jones, S&P 500, Nikkei 225 usw. – sind Kursindizes und werden ohne Dividenden berechnet. (Von den meisten Indizes gibt es zwar ebenfalls Performanceindizes, aber diese finden im Gegensatz zum DAX medial keine Beachtung.)
Warum der DAX einen Deckel hat
Beim Vergleich mit anderen Indizes nimmt man also besser den Kurs-DAX. Aber auch sonst kann ein Seitenblick auf den Kursindex nicht schaden, denn insbesondere wenn der Kurs-DAX wichtige Widerstände oder Unterstützungen erreicht, hat das auch Rückwirkungen auf den (Performance-)DAX. Und inzwischen steht der Kurs-DAX eben vor einem ganz massiven Widerstand (siehe folgender Chart):
(Quelle: MarketMaker)
Es geht um das Allzeithoch aus dem Jahr 2000 bei 6.266,15 Punkten (rote Linie). Dieses wurde 2015 getestet und auch kurzzeitig knapp überwunden. Aber danach schloss sich bekanntlich eine größere Korrektur an. Erst durch den Anstieg seit Anfang 2017 nähert sich der Kurs-DAX ein drittes Mal diesem Niveau.
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Entgegen der landläufigen Meinung und anders, als es uns der (Performance-)DAX Tag für Tag suggeriert, hat der deutsche Aktienmarkt sein Allzeithoch aus dem Jahr 2000 immer noch nicht überwunden! Diese Tatsache sollten wir nicht unterschätzen, denn nach dem recht dynamischen und anhaltenden Anstieg seit Jahresbeginn wird es für die Bullen schwer, den sofortigen Ausbruch nach oben zu schaffen. Erfahrungsgemäß fehlt ihnen dafür nach einer solchen Rally die Puste. Und dementsprechend ist auch schon längst ein Nachlassen der Auswärtsdynamik zu erkennen. Die rote Linie könnte also ein Deckel für den Kurs-DAX sein – und damit auch für den DAX.