Aktien New York
Rekordjagd geht nach Briten-Wahl weiter
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Rekordjagd an der Wall Street geht auch nach den Parlamentswahlen in Großbritannien weiter. Am Freitag erreichten alle wichtigen US-Aktienindizes erneut Bestmarken. Damit reagierten die Anleger in New York ähnlich gelassen auf den Verlust der konservativen Regierungsmehrheit von Premierministerin Theresa May wie in Europa und Asien. Nun richten sich die Blicke bereits auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch.
Zuletzt stand der Dow Jones Industrial 0,52 Prozent im Plus bei 21 292,26 Punkten. Schon tags zuvor hatte der Leitindex den anhaltenden Turbulenzen rund um US-Präsident Donald Trump getrotzt und ein Rekordhoch erreicht. Auf Wochensicht steht derzeit ein moderates Plus von 0,36 Prozent zu Buche.
Der von Trump geschasste, ehemalige FBI-Chef James Comey hatte am Donnerstag in einer Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten erhoben. Diese drehten sich um die Russland-Affäre, die Rolle Trumps und die Entlassung Comeys.
Auch die anderen US-Indizes zeigten sich vor dem Wochenende unbeeindruckt von den politischen Verwerfungen dies- wie jenseits des Atlantiks: Der marktbreite S&P-500-Index setzte seinen Rekordkurs fort und gewann zuletzt 0,46 Prozent auf 2444,87 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq stießen die Kurse ebenfalls in neues Terrain vor, bevor sie etwas schwächelten. Während der Nasdaq Composite ein Plus von 0,19 Prozent auf 6333,62 Punkte behauptete, rutschte der Nasdaq 100 um 0,09 Prozent auf 5880,04 Zähler ab.
An der Wall Street setzten Bankentitel ihre jüngst gute Entwicklung fort. JPMorgan und Goldman Sachs belegten mit Gewinnen von 2,11 und 1,87 Prozent die beiden ersten Plätze im Dow. Im S&P-500-Index mischten Bank of America , Morgan Stanley , Wells Fargo und Citigroup mit Kursaufschlägen von jeweils mehr als 2 Prozent vorne mit. Die Branche hatte bereits an den vergangenen Tagen von einer guten Stimmung profitiert.
Zuletzt billigte das US-Abgeordnetenhaus mit den Stimmen der Republikaner einen umfassenden Gesetzentwurf zur Deregulierung der Wall Street. Nach der Vorlage sollen wesentliche Teile von Reformen, die als Konsequenz aus der Finanzkrise von 2008 verabschiedet worden waren, wieder zurückgenommen werden. Im Senat dürfte die Vorlage in der vorliegenden Form chancenlos sein. Hier müssten die Republikaner mehrere Demokraten auf ihre Seite bringen, um eine Abstimmungsblockade zu verhindern.
Für die Aktien von Snap ging es derweil um 4,46 Prozent nach unten. Damit weiteten sie ihre deutlichen Vortagesverluste noch etwas aus. Die Bank Citigroup hatte ihre Kaufempfehlung für die Papiere der Firma hinter der populären Foto-App Snapchat gestrichen. Das Nutzerwachstum bereite ihm Sorgen, schrieb Analyst Mark May. Die Snap-Aktionäre hatten seit dem Börsengang Anfang März wenig zu lachen: Nach einem kurzen Anstieg ging es für den Kurs mit wenigen Unterbrechungen bergab./gl/he