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    Aktivistischer Investor gesucht  911  0 Kommentare Startet diese vergessene IT-Perle jetzt endlich durch?

    Mit der Aktie des IT-Dienstleisters Allgeier SE war in den letzten 3 Jahren kaum Geld zu verdienen. Im 3-Jahresrückblick kommt das Papier lediglich auf ein Kursplus von mageren 6 %. Binnen eines Jahres beträgt das Plus indes über 17 %. Dennoch: Mager. Angesichts der Hausse bei IT-Aktien, wie zum Beispiel bei Bechtle, Cancom, S&T oder Datagroup ist die Kursentwicklung von Allgeier schlichtweg schlecht. Die dürftige Kursentwicklung liegt im Wesentlichen an der Firma selbst.

    Carl Georg Dürschmidt, CEO von Allgeier, scheint von Investor Relations-Arbeit nicht viel zu halten. Die IR-Arbeit findet quasi nicht statt. Etwas ärgerlich ist sogar die jüngste Kommunikation der Münchner. Anfang Mai sah es so aus, als ob die Aktie aus ihrer Lethargie erwacht und nach oben ausbricht. Der Kurs kletterte auf ein neues Jahreshoch von über 20 Euro. Der Ausbruch wurde allerdings abgewürgt. Anfang Juni verkündete der CEO, dass er eine Kapitalerhöhung von bis zu 10 % des Grundkapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts noch vor der Hauptversammlung am 28. Juni platzieren will. Das sorgte für einen weiteren Kursrutsch, und die Aktie fiel sogar kurzzeitig unter den Wert von 18 Euro. Uns missfällt ebenfalls, dass die Aktie bereits vor der Ad-hoc-Meldung vom 6. Juni schwächer handelte. Grundsätzlich haben wir gegen Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Bezugsrechts keine Einwände. Für Unternehmen ist dieses Instrument sogar positiv, um schnell und flexibel frisches Geld aufzunehmen. Aber dann bitte professionell. Es mag sein, dass die Kommunikation dieser Kapitalerhöhung dem Umstand der Marktmissbrauchsverordnung (MAR 17) geschuldet ist.

    Unternehmen wie zum Beispiel Datagroup oder Softing, die jüngst ebenfalls eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts verkündet haben, agierten an dieser Stelle deutlich professioneller. Im Normalfall wird eine solche Kapitalerhöhung angekündigt und quasi „über Nacht“ von Banken an Investoren platziert. Das wäre im Fall von Allgeier vermutlich auch möglich gewesen. Oder liegt es schlicht an der bisher schlechten IR-Arbeit von Allgeier, dass eine Kapitalmaßnahme in dieser Art verkündet wird, da kaum ein Investor bei Allgeier gut im Thema ist? Wichtige Fragen, die wir auf der Hauptversammlung der Gesellschaft Ende Juni Herrn Dürschmidt stellen würden. Nachdem wir in der vergangenen Woche die Aktie in unser Musterdepot mit Limit 18.60 Euro aufnehmen wollten, hat sich die Aktie zügig auf Kurse von mehr als 19 Euro erholt. In Kürze wird das Unternehmen eine Dividende von 50 Cent je Aktie ausschütten. Wir gehen davon aus, dass Allgeier die neuen Aktien aus der jetzigen Kapitalerhöhung nicht mit dieser Auszahlung beglückt. Zudem fordern wir den Vorstand auf, die Kapitalerhöhung zu mindestens 19 Euro je Aktie zu platzieren. Wie von Investoren zu hören ist, sollte dieser Preis locker zu erreichen sein. Was uns an der Mitteilung der Gesellschaft zur Platzierung der Kapitalerhöhung zudem stört, ist der Umstand, dass bei dieser Kapitalerhöhung neben institutionellen Anlegern auch Organmitglieder der Gesellschaft sowie weitere Führungskräfte des Allgeier-Konzerns neue Aktien zeichnen „können“. Grundsätzlich sind Käufe von Organen ja positiv. Aber irgendwie schafft es Allgeier doch, dass ein negativer Geschmack „hängen“ bleibt. Ist es das Ziel, dass hier die Organe nochmal „günstig“ Aktien kaufen können? Es wäre nach dem Schlamassel wohl deutlich positiver, wenn Allgeier eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht platzieren würde.

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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