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    'HB'  650  2 Kommentare EU-Kartellwächter prüfen auf Absprache unter Autobauern in Dieselaffäre

    BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kartellwächter prüfen einem Pressebericht zufolge mögliche Absprachen deutscher Autobauer in der Diesel-Affäre. Grundlage der Untersuchung sei ein Dokument der VW-Tochter Audi , berichtet das "Handelsblatt" ("HB"/Freitag) unter Berufung auf eine Präsentation zur "Clean Diesel Strategie" der Ingolstädter von April 2010. In den Unterlagen des sogenannten technischen Steuerungskreises der Firma soll demnach von einem "Commitment der deutschen Automobilhersteller auf Vorstandsebene" die Rede sein, künftig kleine Adblue-Tanks zu verwenden.

    Adblue ist ein Harnstoff-Wasser-Gemisch, mit dem in der Abgasreinigung von Dieselfahrzeugen gesundheitsgefährdende Stickoxide chemisch umgewandelt und damit weitgehend neutralisiert werden sollen. Im von Volkswagen-Konzern ausgelösten Diesel-Skandal hatte das Gemisch eine wesentliche Rolle gespielt: Weil die Tanks auch aus Kostengründen kleingehalten und die Nachfüllstopps an der Tankstelle für den Kunden reduziert werden sollten, wurde auf der Straße nicht soviel Adblue bei der Abgasreinigung eingespritzt, wie zur Erreichung der Emissionsgrenzwerte erforderlich gewesen wäre.

    Die Unterlagen von Audi soll die Staatsanwaltschaft München laut dem Bericht bei einer Durchsuchung von Audi-Standorten Mitte März mitgenommen haben. Die deutschen Autobauer Audi, VW, Daimler und BMW wollten sich dem "Handelsblatt" zufolge nicht zu angeblichen Absprachen äußern.

    Unterdessen bekommt die Branche in der Diesel-Affäre offenbar auch von anderen Stellen in Brüssel weiter Druck. So habe Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska gefordert, bis Ende des Jahres nicht umgerüstete betroffene VW-Fahrzeuge von 2018 an stillzulegen. Das berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Freitag) unter Berufung auf ein Papier aus dem Haus der polnischen EU-Politikerin. VW hat zwar versprochen, die 8,5 Millionen in Europa betroffenen Autos bis dahin umgerüstet zu haben. Derzeit fehlen aber davon nach Angaben der Zeitung noch Millionen Fahrzeuge./men/stw/stb







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