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     937  0 Kommentare Euro, Pfund, US-Dollar – Zeit für mutige Trader - Seite 2

    Der Euro als unauffällige Randnotiz, die kein Problem ist und deshalb keiner weiteren Beachtung bedarf. Das hätte der Markt schon fast als Einladung interpretieren können, die EZB zu testen, wo denn ihre Schmerzgrenze sein könnte, bis ein zu starker Euro den Ausblick für Wachstum und Inflation zu stark eintrüben könnte. So weit geht der Markt nicht, da er in seinen Erwartungen in den letzten Wochen sowieso schon weit gelaufen ist, aber er sieht die Aussagen Draghis als Bestätigung seiner Meinung. Und diese ist: der Euro bleibt fest. Also kann man auch mal die 1,16-Marke testen – vor allem, wenn die Aufwärtsbewegung im Euro noch durch akute Dollarschwäche zusätzlich angefacht wird, als bekannt wird, dass Sonderermittler Robert Mueller die offiziellen Untersuchungen zur Russland-Problematik beim Präsidentschaftswahlkampf auf private Geschäfte des US Präsident Donald Trump ausweiten möchte. Ein Ausbruch nach oben in Richtung 1,20 wäre doch zu verwegen, da sich die EZB wirklich nicht zufrieden mit der Inflationsentwicklung zeigt

    Selbst wenn sich der Markt mit seiner Sichtweise wohl fühlt, sehe ich Niveaus deutlich über 1,16 aus fundamentaler Sicht als überzogen. Denn neue Argumente für zusätzliche Euro-Longpositionen hat Draghi nicht geliefert. Jetzt liegt der Ball wieder im Spielfeld der Fed. Doch die hat zuletzt auch keine Argumente für Dollarkäufe geliefert, da sie sich enttäuscht über die jüngste Inflationsentwicklung und entsprechend vorsichtig gezeigt hat. Es sieht danach aus, als würden uns nach dem Bruch der 1,16-Marke erst einmal ein paar Tage Konsolidierung auf aktuellen Niveaus ins Haus stehen, zumindest bis zur FOMC-Sitzung nächste Woche.

    Pfund_UK_DevisenGBP: Man könnte meinen, der Brexit geht fast spurlos am Pfund vorüber. Denn die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juni kräftig und der Anstieg in EUR-GBP ist den Euro-Gewinnen nach der EZB-Sitzung geschuldet. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Trend in den Einzelhandelsumsätzen nach unten zeigt. Außerdem erweisen sich die Brexit-Verhandlungen als schwierig. Die Pressekonferenz nach der zweiten Runde gab mir sogar eher den Eindruck, David Davies und Michael Barnier saßen in unterschiedlichen Diskussionsrunden. Davies sprach von konstruktiven Gesprächen und einer soliden Basis für die weiteren Gespräche. Barnier hingegen stellte fest, dass es noch erhebliche Differenzen zwischen der EU und dem UK gebe, und forderte das UK für die dritte Runde der Verhandlungen Ende August auf, seine Position klar zu formulieren, was die drei Kernpunkte (Brexit-Rechnung, Bürgerrechte, Grenze zu Irland) betrifft. Allein dieser Zwischenstand in den Verhandlungen zeigt, dass hier noch viel Risikopotential für das Pfund schlummert.

    Quelle: Commerzbank, eigene Recherche

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Euro, Pfund, US-Dollar – Zeit für mutige Trader - Seite 2 Die EZB-Sitzung ist den Erwartungen der Investoren gerecht geworden – zumindest gemessen in der Kursreaktion. Am Freitag festigt der Euro zum US-Dollar seine Kursgewinne über 1,16. Auch zu weiteren wichtigen Währungen wie dem britischen Pfund …