Aktien New York Ausblick
Knapp im Minus - Warten auf Fed und Berichtssaison
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften zum Handelsauftakt am Montag zögerlich in die neue Woche starten. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt 0,06 Prozent tiefer bei 21 567 Punkten. Börsianern zufolge droht eine verhaltene Kursentwicklung an den übrigen Weltbörsen damit auch nach Amerika überzuschwappen. Neue Bewegung könnte kurz nach dem Auftakt von frischen Stimmungsdaten aus der US-Industrie sowie vom Immobilienmarkt ausgehen.
Anleger hatten sich zuvor schon in Asien und Europa in Zurückhaltung geübt, bevor im Wochenverlauf die weltweite Berichtssaison richtig ins Laufen kommt und auch auf Notenbankseite Neuigkeiten erwartet werden. Am Mittwoch steht in den USA die nächste Sitzung der Fed auf der Agenda. Zwar wird dabei nicht mit einem Zinsschritt gerechnet, aber mit Spannung auf mögliche Hinweise zur künftigen Geldpolitik sowie dem Abbau der aufgeblähten Bilanz gewartet.
Während der Dow seinem schon einige Tage alten Rekord hinterherläuft, könnte die Rekordjagd bei weiteren wichtigen US-Indizes am Montag bereits in eine neue Etappe gehen, sofern sie es ins Plus schaffen. Sowohl für den S&P 500 als auch den Nasdaq 100 sind die erst am Donnerstag vergangener Woche erreichten Bestmarken oberhalb von 2477 beziehungsweise 5932 Punkten in greifbarer Nähe. Am Freitag hatten sie nur wenige Punkte unter diesen Marken geschlossen.
"Im Gegensatz zu den europäischen Aktienmärkten tendieren die US-Werte weiterhin sehr dynamisch", sagte der Technische Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel am Montag mit Blick auf den S&P-Index, der in den USA den breiten Markt verkörpert. Markttechnisch zeichneten seine beobachteten Indikatoren ein stimmiges Gesamtbild für den vielbeachteten Index.
Vorbörslich gab es am Montag zunächst keine Zahlenvorlagen, die am Markt von großem Interesse wären. Erst nach Börsenschluss werden am Abend die jüngsten Resultate des Google-Mutterkonzerns Alphabet erwartet. Richtig ins Rollen kommt die Berichtssaison dann erst am Dienstag mit einer Reihe von Dow-Werten - darunter Dupont , United Technologies oder Caterpillar .
Entsprechend ruhig blieb daher zu Wochenbeginn die Nachrichtenlage bei Einzelwerten. Für die Mastercard-Aktien etwa ging es vorbörslich um ein halbes Prozent hoch, weil der Kreditkartenanbieter in Großbritannien offenbar um eine Milliardenklage herum kommt. Ein Gericht hatte dort einer Sammelklage über umgerechnet 16 Milliarden Euro eine Absage erteilt.
Von JPMorgan wurde indes bekannt, dass die US-Bank Klagen wegen der Manipulation von Libor-Zinssätzen beilegen möchte. Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, will das Institut 71 Millionen Dollar zahlen, ohne aber ein Fehlverhalten einzuräumen. Die Einigung muss noch von einem Richter genehmigt werden. Vorbörslich waren die Papieren kaum davon bewegt.
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Einen Blick wert sein könnten außerdem die US-amerikanischen Ölwerte, weil die Preise für das "schwarze Gold" am Montag nach Aussagen des saudischen Ölministers gestiegen sind. Die Notierungen legten zu, nachdem er für August eine geringere Fördermenge angekündigt hatte. Vertreter des Ölkartells Opec kamen am Montag in Sankt Petersburg mit Delegierten anderer großer Förderländer zusammen, darunter Russland./tih/stb