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Savills Immobilien Beratungs-GmbH: Forstimmobilienmarkt Deutschland im Fokus - Seite 3
Größe, Lage und Qualität des Baumbestands bestimmen Anlagewert
Der Standort ist demnach eine stark preisbeeinflussende Variable. Während der Markt insgesamt wertstabil blieb, gibt es große Preisdifferenzen auf Ebene der Bundesländer. Spitzenreiter sind mit
42.900 Euro/ha Bremen und Hamburg. Hier war der Flächenumsatz mit nur 7 ha entsprechend gering, was aber auch auf die hohe Bevölkerungsdichte sowie die begrenzte Flächenkapazität zurückzuführen
ist. In den Stadtstaaten steht logischerweise weniger Produkt zur Verfügung als in Baden-Württemberg und Bayern, die mit 1,4 Mio. ha bzw. 2,6 Mio. ha die absolut größte Waldfläche aufweisen.
Rheinland-Pfalz und Hessen sind mit einem Anteil von 42 % am dichtesten bewaldet. Außerdem bestimmen die Nähe zu Großstädten sowie Art, Qualität und Alter der Bestockung wesentlich den Kaufpreis.
Der Preis einer Forstimmobilie wird dementsprechend durch Größe, Lage und Qualität des Baumbestands bestimmt. Größere Flächen sind meist attraktiver für institutionelle Anleger. Je nach Preisniveau
rechnete sich ein Investment für sie im Jahr 2014 erst ab 30 ha in Baden-Württemberg bzw. 400 ha in Sachsen-Anhalt - auf Basis der aktuellen Zahlen stiegen diese Werte allerdings noch weiter an.
Nur ab einer bestimmten Fläche werden auch die Erträge durch Holz, Jagd und Fischerei attraktiv - Eigenjagden sind zum Beispiel erst ab einer Grundstücksgröße
von 75 ha möglich.
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Zusammenlegung von Flächen als Hebel für Ertrags- und Wertsteigerungen
Da sowohl die Waldfläche als auch der Holzvorrat weltweit abnimmt, versprechen Forstimmobilien ein langfristiges Wertwachstum - Grund und Boden sowie Baumbestand sind gute Wertspeicher.
"Die jährliche Ertragsrendite liegt bereits seit Jahren bei rund 2 %. Kalkuliert man die Bodenwertsteigerungen mit ein, könnte in den kommenden Jahren eine Gesamtrendite von mindestens 4 % erzielt
werden. Der Rohstoff Holz gewinnt auch als Energieträger wieder mehr an Bedeutung, sodass die Erträge weiter steigen werden", so Urfer. "Auch hier heißt es ,Lage, Lage, Lage', da die Nähe zu
Hauptabnehmern wie Sägewerken als maßgeblicher Standortfaktor fungieren wird." Matthias Pink ergänzt: "Werfen wir einen Blick in die USA, nach Finnland oder Schottland fällt auf, dass der dortige
Handel mit Forstimmobilien weitaus aktiver ist. Grund hierfür ist, dass die dortigen Märkte transparenter und bei weitem nicht so kleinteilig sind wie die Forstlandschaft hierzulande. Durch die
Zusammenfügung kleiner Flächen könnte neben Ertrags- und Wertsteigerungen auch die Rendite erhöht werden, was auch den deutschen Markt für Institutionelle attraktiv machen würde."