Deutsche Post
Aus gelb wird grün: Post baut E-Transporter
Die Deutsche Post AG verschickt nicht nur erfolgreich Briefe und Pakete, sondern baut jetzt auch mit großem Erfolg Elektro-Transporter. Die Aktie des DAX-notierten Unternehmens konnte indes innerhalb eines Jahres um mehr als 35 Prozent zulegen.
Schon vor einigen Jahren hatte die Deutsche Post AG bei großen Nutzfahrzeug-Herstellern anfragen lassen, ob diese einen leichten und kleinen Elektro-Transporter für den urbanen Raum entwickeln könnten. Nachdem die Post von den alten Autobauern hingehalten wurde, beschloss sie die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ende 2014 kaufte das Post- und Logistikunternehmen -das in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Voreiter gilt- kurzerhand das Aachener Start-Up StreetScooter. Der junge E-Nutzfahrzeughersteller war zuvor aus einer Forschungsinitiative der RWTH Aachen hervorgegangen.
Heute wird der E-Transporter „WORK“ von StreetScooter bereits in Serie gefertigt. Laut der FAZ fahren derzeit rund 2500 E-Transporter in der Flotte der Deutschen Post. Aber auch für Externe ist der kleine E-Lastwagen mit kurzen Lieferzeiten verfügbar. Die aktuelle Nachfrage ist derart groß, dass die Post laut ntv plant, ein neues Werk in Düren zu bauen. Die Jahresproduktionskapazität könnte dadurch auf 30.000 Fahrzeuge ausgebaut werden.
Der „WORK“ von StreetScooter wurde laut der Post bisher auf über 9 Millionen Kilometer im Post-Altag getestet und hat sich bestens bewährt. Es gibt ihn in verschiedenen Modellvarianten und Ausführungen: als Kastenwagen (WORK Box), als Pickup (WORK Pickup) und als selber konfigurierbares leichtes Nutzfahrzeug (WORK Pure).
Der WORK Box ist ab 31.950 Euro (incl. 4.000€ Förderprämie und zzgl. gesetzl. MwSt. und Überführungskosten) zu haben. Die erprobte Realreichweite beträgt 80 Kilometer (118 Kilometer laut NEFZ), so die Erfahrung der Post. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 85 km/h. Mit einer Nutzlast von 740 Kilogramm und einem Volumen von 4,3 Kubikmetern lassen sich auch größere Dinge transportieren. Wem das nicht reicht, für den gibt es den StreetScooter WORK L Box. Dieser bietet eine Nutzlast von 960 Kilogramm und einen riesigen Laderaum von 8 Kubikmetern.
Grundsätzlich verbindet der Work StreetScooter Ökologie und Ökonomie. So produziert der E-Transporter nicht nur keine lokalen Emissionen, sondern ist auch sehr günstig im Unterhalt. Der Stromer punktet mit geringen Betriebs- und Unterhaltskosten. Zudem sind die Versicherungsbeiträge und die Steuerlast geringer als bei konventionellen Autos.
Der Bereich Elektromobilität könnte der Deutschen Post-Aktie neue Wachstumsperspektiven bieten. Aber auch dank des E-Commerce-Booms kann sich die Perfomance der Aktie durchaus sehen lassen: Innerhalb eines Jahres betrug das Plus über 35 Prozent. Erst vor wenigen Tagen stuften die britische Investmentbank Barclays die Papiere des deutschen Briefzustellers auf „Overweight“ ein. Das Kursziel wurde bei 39 Euro belassen. Die Aktien des ehemaligen Staatsunternehmens gehören zu den DAX-Favoriten der britischen Investmentbank.
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Quellen:
FAZ: „Die Lastwagen-Revolution“
Deutsche Post: „StreetScooter – E-Mobilität für alle“
streetscooter.eu/
ntv: „Post baut neues E-Scooter-Werk in Düren“
wallstreet:online: „Barclays belässt Deutsche Post AG auf 'Overweight'“