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     4252  0 Kommentare Bank of America schockt Dow

    Der Chef der US-Notenbank Fed signalisierte am Abend eine baldige Zinssenkung – und trotzdem geht es an den amerikanischen Börsen weiter bergab. Ben Bernanke sagte, die Fed müsse angesichts des verschlechterten konjunkturellen Ausblicks über ihre geldpolitische Ausrichtung nachdenken, sagte Bernanke. Die aktuelle Kreditkrise sei eine große Gefahr für das wirtschaftliche Wachstum.

    Doch selbst diese Nachricht verhilft den US-Werten nicht auf die Sprünge. Der Dow Jones rutscht weiter ab und steht aktuell 2,9 Prozent im Minus.

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    Im frühen Handel war der US-Leitindex kurz über die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten geklettert. Die US-Notenbank Fed hatte die Börsianer mit der Ankündigung überrascht, dass sie zukünftig auch unbesicherte so genannte Commercial Papers (Geldmarktpapiere) akzeptieren und dafür Liquidität zur Verfügung stellen. Normalerweise akzeptieren Zentralbanken nur gut besicherte Wertpapiere als Sicherheit.

    Doch der nächste Schock ließ nur kurz auf sich warten. Am Nachmittag verkündete die Bank of America, die als eine der verlässlichen Stützen der US-Finanzwirtschaft gilt, eine Gewinnwarnung. Die größte US-Bank teilte zwei Wochen früher als erwartet mit, dass ihr Gewinn aufgrund "rezessionärer Bedingungen" im dritten Quartal um 68 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar geschrumpft ist. "Dies ist die schwierigste Zeit für Finanzinstitute, die ich während meiner 39 Jahre im Bankgeschäft erlebt habe", sagte Bankchef Kenneth Lewis. Diese Meldung brachte vor allem Finanztitel erneut unter Druck.

    Fallende Kurse trotz Aussicht auf Zinssenkung

    Trotz der Aussicht auf eine baldige Zinssenkung leidet die Wallstreet unter der Gewinnwarnung der Bank of America (minus 18,2 Prozent).
    Die Hiobsbotschaft reißt auch andere Finanztitel tief ins Minus: Citigroup (minus 6,1 Prozent) und JP Morgan (4,5 Prozent) verlieren stark an Wert. Doch auch konjunkturabhängige Titel büßen deutlich ein: Pfizer und Walt Disney, sowie IBM, Wal Mart, Microsoft und General Motors verlieren über vier Prozent.

    Einzig Exxon Mobil steht aktuell im Plus (1,53 Prozent) – und das trotz des Preisverfalls auf dem Ölmarkt.

    Ölpreis wieder unter 90 Dollar

    Nachdem der Ölpreis tagsüber deutlich zugelegt hatte, rutscht er am Abend erneut unter die 90 Dollar-Grenze. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet 88,93 Dollar. Der Preis für ein Barrel der Marke Brent beträgt 83,25 Dollar.

    Der Euro erholt sich am Abend weiter und kostet 1,36024 Dollar. Gestern war er auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr gesunken.
    Die Verunsicherung auf den Finanzmärkten treibt die Anleger weiter in sichere Häfen wie Gold. Der Preis für eine Feinunze steigt auf 882 Dollar.

    Deutsche Indizes tiefrot

    Der deutsche Leitindex Dax rutschte nach einem unruhigen Handelstag am Ende doch wieder ins Minus und ging bei 5.327 Punkten (minus 1,1 Prozent) aus dem Handel. Dabei war der Umsatz mit 301,6 Millionen Aktien so hoch, wie seit drei Monaten nicht.

    Noch schlimmer traf es die Nebenwerte. Der MDax gab 2,3 Prozent ab und rutschte unter die 6.000-Punkte-Marke (5.991 Zähler). Der SDax verlor 4,2 Prozent und schloss bei 2.973 Punkte. Am größten war jedoch der Kurseinbruch bei den Technologiewerten. Der TecDax rutschte um 5,2 Prozent ab (573 Punkte).

    Finanztitel verderben Dax-Laune, VW gibt Gewinne ab

    Die zwischenzeitlichen Ausflüge des Dax in die Gewinnzone, verursachte vor allem der enorme Kursanstieg bei Volkswagen von bis zu 50 Prozent. Bis zum Abend gab der Autobauer jedoch die kompletten Gewinne wieder ab und ging mit einem Minus von 1,8 Prozent bei 287 Euro aus dem Handel. Der Sportwagenbauer Porsche hat seinen Anteil an Volkswagen nach eigenen Angaben weiter aufgestockt. "Wir haben heute außerbörslich ein kleineres Aktienpaket erworben", sagte ein Porsche-Sprecher am Dienstag in Stuttgart. Der Preis habe jedoch deutlich unter den heutigen Höchstkursen gelegen. Nach der Bekanntgabe fielen die Kurszuwächse der VW-Stammaktien in sich zusammen.

    So schaffte der Dax-Neuling K+S den Sprung an die Spitze der Bluechips (plus 8,3 Prozent). In seinem ersten Monat im Oberhaus der deutschen Aktien hat der Düngemittelhersteller jedoch enorm an Wert eingebüßt. An zweiter Stelle stand am Abend Infineon mit einem Plus von 5,4 Prozent. Zudem legte Eon 4,4 Prozent zu.

    Diese Gewinne wurden jedoch von den hohen Verlusten bei den Finanztiteln pulverisiert, so dass der Dax ins Minus abrutschte. Am stärksten litt dabei die Commerzbank, die 13,1 Prozent einbüßte. Auch Hypo Real Estate (minus 8,2 Prozent) und Deutsche Bank (minus 7,4 Prozent) gerieten in den Abwärtssog.

    Zwischenzeitlich war die Hypo Real Estate Aktie am Nachmittag ins Plus gehüpft. Die Anleger reagierten damit auf den Rücktritt des Vorstandschefs Georg Funke. Dieser war zuletzt stark unter politischen Druck geraten. Ihm wird vorgeworfen, den Zustand von HRE wiederholt zu optimistisch eingeschätzt zu haben. Neuer Chef könnte der Deutsche Bank-Manager Axel Wieandt werden.

    Einziger Nicht-Finanzwert unter den großen Verlierern des heutigen Tages war SAP . Sie büßten 6,6 Prozent ihres Börsenwertes ein. Europas größte Software-Schmiede hatte gestern bekannt gegeben, dass angesichts der Finanzmarktkrise mit einem Nachfragerückgang gerechnet werde.

    Solarwerte brechen ein

    Einziger Lichtblick am Abend im TecDax war IDS Scheer mit einem Plus von 3,9 Prozent. Ansonsten sah es bei den Technologiewerten düster aus. Mit einem Minus von über fünf Prozent fuhren sie die größten Verluste ein. Schuld daran ist der massive Preisverfall bei den Solaraktien. Sie geraten durch die schlechten Konjunkturaussichten und geänderte Förderregeln in wichtigen Absatzländern wie Spanien und Deutschland unter Druck. Gleich vier Titel verbuchten zweistellige Verluste. Am stärksten traf es Solarworld, die um 16,8 Prozent einbrachen. Doch auch Solon und Centotherm verloren über 15 Prozent.

    Nur wenig besser war das Bild, dass sich Anlegern im MDax bot. Auch hier verzeichneten drei Unternehmen zweistellige Verluste. Premiere stürzten um 17,9 Prozent ab, MTU Aero Engines verloren 11,4 Prozent und Arcandor büßten 10,3 Prozent ihres Börsenwertes ein. Zusätzlich belasten die hohen Verluste bei Bank- und Immobilientiteln wie Aareal Bank (minus 8,7 Prozent) und IVG Immobilien (minus 7,3 Prozent).

    Diese Branchentitel sind es auch, die im SDax für das dicke Minus verantwortlich sind. Unfassbare neun Werte verbuchen hier Verluste von über zehn Prozent. Am tiefsten fallen DIC Asset, HCI Capital und Deutsche Wohnen mit einem Minus von jeweils über 14 Prozent.

    Nikkei-Index schließt schwächer

    Angesichts der schlechten Vorgaben aus den USA war der Nikkei-Index heute weiterhin auf Talfahrt. Er ging mit einem Minus von drei Prozent aus dem Handel. Zeitweise notierte er sogar fünf Prozent schwächer und damit unter der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Zählern. Die drastische Leitzinssenkung in Australien um einen Prozentpunkt gab zum Schluss etwas Unterstützung. Nun werden wohl wieder viele Stimmen laut, die auch eine Zinssenkung in den USA und in Europa fordern. (sg/ben)


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