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     3906  0 Kommentare Die Flutwelle rollt an

    Und wieder mal die Deutsche Bank: Deutschland größtes Finanzhaus sorgt in letzter Zeit immer häufiger für Schlagzeilen. Meist sind es schlechte. In der vergangenen Woche trieb der Konzern mit einem Verlust vor Steuern von bemerkenswerten 5,7 Milliarden Euro im Gesamtjahr den Börsianern den Angstschweiß auf die Stirn. Die Dividende wird auf 50 Cent zusammengestrichen – vier Euro weniger als im Vorjahr. Die Bank hatte bereits Mitte Januar vor einem Verlust dieser Größenordnung gewarnt.

    Josef Ackermann, Chef des Konzerns, hatte es in der Vergangenheit ja stets sehr eilig, die Finanzkrise offiziell für beendet zu erklären, etwas vorschnell, wie sich immer wieder herausstellte.

    Vielleicht hätte Josef Ackermann gelegentlich einmal mit Paul Volcker plaudern sollen. Der frühere Chef der amerikanischen Notenbank und Wirtschaftsberater von Präsident Barack Obama, sieht noch lange kein Ende der Finanzkrise. Erst kürzlich hatte Volcker vor einem Dollarcrash und einem Einbruch bei US-Staatsanleihen gewarnt. Volcker malt das Risiko steigender Zinsen in den USA an die Wand.

    Das ist so ziemlich das Letzte, was die schwankende US-Konjunktur jetzt gebrauchen kann. Dabei ist die Sache ziemlich klar: Derzeit rollt eine riesige Flutwelle an neuen Staatspapieren auf die Märkte zu. Wer soll all das Papier kaufen, wenn die Renditen die langfristigen Inflationsrisiken nicht mehr abdecken? Niemand. Die Kurse der Staatstitel werden einbrechen, die Zinsen werden steigen, die Blase wird platzen. Es ist die größte Blase aller Zeiten - ziehen Sie sich warm an. Denn steigen jetzt die Renditen bei den US-Staatspapieren, dann wird es für die USA sehr schwer, wenn nicht unmöglich, die Billionen-Rettungspakete zu finanzieren, die jetzt so dringend benötigt werden. Und die Renditen steigen schon, wie Sie hier sehen:



    In diesem Umfeld hat der frühere Notenbankchef sogar noch einen draufgepackt: Vor dem US-Senat warnte Volcker in der vergangenen Woche, man werde noch „sehr viele Milliarden“ („lots of billions“) benötigen, bis die Krise gelöst ist. Womöglich hat sich Paul Volcker die Bilanzen einiger US-Banken einmal etwas genauer angesehen.

    Nimmt man die ausstehenden Derivate etwa bei der Citigroup in Höhe von 40 Billionen US-Dollar (das sind 40.000 Milliarden), dann kann man leicht auf die Idee kommen, dass eine „Bad Bank“ mit dem bislang veranschlagten „Sondermüll“ im Wert von einer Billion US-Dollar „etwas“ unterdimensioniert sein könnte.

    Das Bemerkenswerte an den Äußerungen Paul Vockers ist nun aber nicht das Risiko eines Dollarcrashs, die Warnung vor einem Einbruch bei US-Staatsanleihen oder der Hinweis auf das viele Geld, das man noch benötigen werde, um die Krise zu beseitigen. Neu ist vielmehr, dass diese Risiken von einem US-Präsidentenberater und früheren Notenbankchef öffentlich ausgesprochen werden. Doch die mit Abstand wichtigste Frage lautet, warum dies geschieht...
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    Andreas Hoose
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    Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter http://www.antizyklischer-börsenbrief.de und http://www.antizyklischer-aktienclub.de.
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    Verfasst von 2Andreas Hoose
    Die Flutwelle rollt an Und wieder mal die Deutsche Bank: Deutschland größtes Finanzhaus sorgt in letzter Zeit immer häufiger für Schlagzeilen. Meist sind es schlechte. In der vergangenen Woche trieb der Konzern mit einem Verlust vor Steuern von bemerkenswerten 5,7 …