Konjunkturerholung
EZB-Zinssenkung: 7 Aktien, die besonders profitieren könnten
Verschiedene Zentralbanken haben zuletzt Zinssenkungen vorgenommen. Sie kommen mehreren Branchen und Unternehmen zugute.
- Zentralbanken senken Zinsen - Branchen und Unternehmen profitieren.
- Europäische Zentralbank senkt erstmals seit 2022 Leitzinsen.
- Immobilienaktien wie LEG und TAG Immobilien zeigen Gewinne.
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Es deutete sich bereits in den vergangenen Monaten an, und nun ist es passiert: Die Europäische Zentralbank hat nach ihren rasanten Anhebungen seit 2022 am Donnerstag erstmals die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent gesenkt. Umstritten ist jedoch, ob der Zeitpunkt nicht zu früh gewählt wurde, denn das Inflationsziel von zwei Prozent ist derzeit mit 2,6 Prozent noch nicht erreicht und jüngste Rohstoffkursentwicklungen deuten möglicherweise auf eine erneut anziehende Preissteigerung hin.
Doch der Druck seitens der Wirtschaft steigt. Vor allem die Bau- und Immobilienbranche kam während der schnellen Zinsanhebungen fast zum Stillstand. So sind die Aktien vieler entsprechender börsennotierter Konzerne in dieser Zeit sehr stark eingebrochen. Beispiele sind die Adler Group, Aroundtown oder die Vonovia-Tochter Deutsche Wohnen. Sie gilt es auch weiterhin zu meiden.
Immobilienaktien
Die Wende vollzogen hat hingegen LEG Immobilien, die zuletzt wieder Gewinne erzielte und sich auf Wohnimmobilien konzentriert. Das Unternehmen verfügt über eine stabile und hohe Eigenkapitalquote von meist 40 Prozent. Ende 2023 lag sie bei 38,44 Prozent.
Ein zweiter Immobilienwert, der nach einem hohen Verlust im vergangenen Jahr (2023) zuletzt wieder Gewinne erzielte, ist TAG Immobilien. Auch dieses Unternehmen legt den Fokus auf Wohnimmobilien, die weniger konjunktursensitiv als Gewerbeobjekte sind. Obwohl die Aktie bereits angezogen ist, notiert sie immer noch unter Buchwert (07.06.2024). Das Unternehmen verfügt ebenfalls über eine im Branchenvergleich hohe Eigenkapitalquote von 39,3 Prozent (Ende 2023).









Bauaktien
Langfristig aussichtsreich sind ebenfalls gut aufgestellte Konzerne wie Geberit, Hochtief oder Wienerberger. So verbuchte der Sanitärtechnik-Spezialist Geberit in jüngster Vergangenheit wieder anziehende Umsätze und Gewinne. Er weist zudem eine sehr gute Marktstellung, eine hohe Eigenkapitalquote von 37,12 Prozent (07.06.2024) sowie hohe Kapitalrenditen und Nettogewinnmargen auf.
Von einer Wiederbelebung der Bauwirtschaft könnten beispielsweise auch Aktien der Hornbach Holding profitieren, die bei 3,10 Prozent Dividendenrendite (07.06.02024) notieren und zuletzt angezogen sind. Das Unternehmen fungiert als Dachgesellschaft für die Hornbach Baumärkte (die sich positiv entwickeln), für Hornbach Immobilien und die Hornbach Baustoff Union. Das Unternehmen berichtete zuletzt über sinkende Ergebnisse. Doch die Aktie notiert derzeit ebenfalls unter Buchwert, während die Gesellschaft über 38,3 Prozent Eigenkapital verfügt. Darüber hinaus handelt das familiengeführte Unternehmen sehr besonnen und weist langfristig einen positiven Wachstumstrend auf.
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Finanzierer
Stark verloren haben auch Aktien der Immobilienfinanzierer wie Hypoport, die bereits eine Wende vollzogen haben. Das in Berlin ansässige Unternehmen besitzt aufgrund der hohen Beteiligung von 32,60 Prozent durch Ronald Salbke (Vorstandsvorsitzender) ebenfalls den Charakter eines Familienunternehmens. Es betreibt verschiedene Plattformen in den Bereichen Finanzierungen, Versicherungen und Immobilien und gewinnt Marktanteile. So vermittelt es beispielsweise Immobilienfinanzierungen, Versicherungen und Ratenkredite.









Das Unternehmen besitzt zudem eine hohe Eigenkapitalquote von 53,47 Prozent, wächst kontinuierlich und erzielt Gewinne. Zuletzt zogen die Ergebnisse hier wieder an.
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Fazit Zinswende
Von der ersten kleinen Zinssenkung profitieren vor allem Aktien, die zuvor stark litten. Dennoch ist zu beachten, dass sie sehr anfällig bleiben und deshalb bei einem erneuten Inflationsschub auch noch einmal stärker leiden könnten.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion
