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    Presse  822  0 Kommentare Verkauf von Pharmagroßhändler Phoenix kommt ins Rollen

    FRANKFURT - Der Verkauf des Pharmagroßhändler Phoenix kommt ins Rollen. Der Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) ist offenbar an einer Übernahme des zum Imperium des verstorbenen Milliardärs Adolf Merckle gehörenden Unternehmens interessiert, berichten verschiedene Zeitungen am Freitag. In Finanzkreisen machen Spekulationen über ein Interesse der seit 2006 zu KKR gehörenden britischen Firma Alliance Boots bereits seit November die Runde. Bisher wurde in der Branche jedoch wegen möglicher kartellrechtlicher Probleme ein Verkauf von Phoenix an Alliance Boots eher ausgeschlossen. Derzeit erstellt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ein Gutachten, um den Wert der zum Merckle-Imperium gehörenden Firmen wie ratiopharm, Phoenix und HeidelbergCement zu ermitteln. Mit einem Abschluss des Gutachtens wird Ende März oder Anfang April gerechnet.

    KKR setze nach Informationen des ´Handelsblatt´ den Kaufpreis auf drei bis vier Milliarden Euro an. Phoenix setzte im Geschäftsjahr 2007/08 (31. Januar) 21,6 Milliarden Euro um. Aus kartellrechtlichen Gründen könnte KKR Sparten in Großbritannien und Italien veräußern müssen. Nach Ansicht von Analysten scheint die Bewertung nur auf schuldenfreier Basis realistisch. Phoenix habe jedoch rund vier Milliarden Euro Finanzschulden in den Büchern stehen. Ein Verkauf des Unternehmens wurde bisher als eher schwierig eingeschätzt, weil es über eine komplizierte Struktur von Holding- und Verpachtungsfirmen in die Merckle-Gruppe eingebunden ist.

    Merckles Firmenholding VEM hatte am Donnerstag Hans-Joachim Ziems zum Chef-Sanierer ernannt. Ziems werde während des Verkaufsprozesses in die Geschäftsführung der Merckle-Beteiligungsgesellschaft VEM eintreten. Ziems soll Kontakt zu Investoren herstellen und die Verhandlungen führen. VEM hatte bereits die Anwälte Martin Stockhausen und Klaus Hubert Görg von der Wirtschaftskanzlei Görg Partnerschaft als Treuhänder benannt, die als Mittler zwischen den VEM-Gesellschaftern und den Gläubigerbanken fungieren. Zudem soll der Berliner Wirtschaftsprüfer Harald Wiedmann als Treuhänder die Zukunft des Pharmagroßhändlers Phoenix lenken.

    Die durch die Finanzkrise und Wetten auf die Kursentwicklung der VW-Aktien in Schwierigkeiten geratene Merckle-Familie hatte kürzlich von den mehr als 30 Gläubigerbanken einen Überbrückungskredit erhalten. Als Sicherheit für die Banken dienen die drei großen Merckle-Beteiligungen ratiopharm, Phoenix und HeidelbergCement. Die Familie hat mit dem Kredit Zeit gewonnen, um die nötige Umschuldung der Unternehmensgruppe in die Wege zu leiten./ep/wiz



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