Lufthansa AG: Wie geht`s weiter? (Seite 1042)

[joschi09]

O.k. Verstehe ich. Schulden habe ich keine und so war ich in den letzten Jahren fast immer zu 100 % in Aktien investiert und neige dazu lange in einer Aktie zu bleiben, wenn die langfristigen Aussichten gut aussehen. Und bei der LH ist dies, meiner Meinung nach, gegeben..

[Ines43]

joshi,

auf dem jetzigen Kursniveau verkaufe ich jedenfalls nichts mehr.
Im Moment herrscht aber eine gewisse Unsicherheit.
Der Gesamtgewinn 2017 ist noch nicht festgeschrieben,
(er wird aber unzweifelhaft die alten Rekorde brechen,
sowohl bereinigt als auch unbereinigt).
Tarifverhandlungen für ein Viertel der Belegschaft mit hohen Forderungen von Verdi.
Streiks möglich,
der stark gestiegene ölpreis,
Fehlschlag bei Niki Lauda,
Unsicherheit bei der Al Italia-Übernahme.
Ein zweistelliges KGV beim jetzigen Kurs kann ja auch noch eintreten, nämlich dann, wenn sich der Gewinn wider Erwarten schwächer erweist als prognostiziert.

Mich wundert es nicht, dass der Kurs auf der Stelle tritt.
Ich will hier nicht schwarzmalen.
Hätte ich ein Negativ-Scenario im Kopf,
würde ich mit immerhin noch 3000 Aktien nicht mehr investiert sein.
Da stecken seit Einkauf im März 2016 für mich immerhin noch rd 40 000 E Gewinn drin.
Davon möchte ich wenigstens den Großteil behalten.
Bin jetzt in einer komfortablen Situation,
vor eineinhalb jahren überstiegen alle meine Kredite den Wert meines Aktiendepots
noch deutlich.
Heute ist es umgekehrt. Das soll auch so bleiben.
MeineTochter rät mir immer, stell alles glatt auch unter inkaufnahme von Vorfälligkeitsentschädigungen, mit dem Rest lebe herrlich und in Freuden und spekuliere weiter.

Ich sage dann immer, ach wie langweilig.

[joschi09]

@Ines
Das. mit dem Verkauf würde ich mir 3 mal überlegen. LH ist, wie Du ja immer wieder schreibst, die billigste Aktie im DAX. Vielleicht billigt der Markt LH in nächster Zukunft ein höheres KGV zu. Ich erwarte Kuse von über 35 € in diesem Jahr und bleibe dabei.

[Ines43]

Aaspere,
mein Beitrag war immerhin nicht so unqualifiziert, dass Charliebraun mir in einem zentralen Punkt nicht Recht gegeben hätte.
Schuld war nur die EU.
Und dass Du immer Recht hast und die anderen nur Blödmänner sind, ist hier doch allgemein bekannt.

Die LH wird für mich auch zunehmend unwichtiger, ich besitze nur noch 3000 LH
Aktien und keine 8000 Stück mehr.
Die 3000 Stück werde ich jedenfalls in den nächsten Wochen nicht verkaufen, vielleicht nochmal 1000 Stück bei 35 E, dann bei 40 E nochmal 1000 Stück.
Der Rest passt dann ganz gut ins Depot und fällt nicht mehr stark auf.

[aaspere]

Ob sich das alles so zugetragen hätte, wie Du es schilderst, wissen wir nicht. Aus Sicht von Spohr war die Kulisse geschickt aufgebaut, keine Frage. Der Markt hat ja auch entsprechend reagiert und den Kurs der Aktie beflügelt. Den Rest erledigte der Wahltermin mit drohenden festsitzenden Urlaubern. Da herrschte nackte Angst in den Berliner Ministerbüros. Und da wirkte natürlich die völlig unverbindliche Zusage von Spohr wie Balsam. Die Gläubiger, darunter auch Etihad, interessierte da niemanden. Nein, Spohr hat aus seiner Sicht alles richtig gemacht. Das ist aber eben nur die eine Seite. Und dann gibt es eben die rechtliche Seite. Und wenn wir kein Wettbewerbsrecht hätten, müßte man es schleunigst einführen. Und PwC hat davor gewarnt, nur niemand wollte das beachten. Aber nun will ich auch nicht zu päpstlich sein; der Fehlbetrag am Schluß ist verkraftbar. Dier vollmundigen Politikersprüche in Berlin eher nicht. Und es würde mich nicht wundern, wenn da nicht noch ein PUA kommt.

[charliebraun]

Antwort auf Beitrag Nr.: 56.880.407 von aaspere am 30.01.18 23:30:53

Wie auch immer Du das nennen willst, daß LH irgendwie ein "fragwürdiges" Spiel spielt(e) ist sowieso klar. Daß sie hier taktierte und das Beste rausholen wollte, versteht sich von selbst. Alles andere wäre dumm und nicht im Interesse der Aktionäre gewesen.
Ich kann aber kein ehrenrühriges Verhalten erkennen. Wäre der Deal nicht von der EU, oder von welcher Kartellbehörde auch immer, abgeschossen worden, hätte es kein verlorenes Steuerzahlergeld gegeben und es hätte auch keine Niki-Insolvenz gegeben mit Tausenden Gläubigern und Flugkunden, die durch die Finger schauten.
Vielleicht rechnet sich ja dieser Schaden über die Jahrzehnte mit etwas geringeren Ticketpreisen, aber wenn man jemandem die Schuld daran geben will, dann gibt es nur eine Behörde, die in Frage kommt.
Und dem Bund könnte man vielleicht ein bißchen Fahrlässigkeit oder Blauäugigkeit vorwerfen.

[aaspere]

Antwort auf Beitrag Nr.: 56.879.960 von charliebraun am 30.01.18 22:28:13

Zitat von charliebraun: Ist das Dein Ernst, aaspere, daß Du diesen kapitalen Hirsch, den die EU geschossen hat, Spohr aufbinden willst?
Die EU-Kartellbehörde, plötzlich in eine existenzielle Profilierungsneurose geraten, hat Spohr letztlich keine Wahl gelassen.

Ich will niemandem etwas aufbinden. Lies einfach nochmal die verlinkte Meldung genau. Bei a.de wurde schon Mitte August von einigen Usern ein fragwürdiges Spiel von LH vermutet. Und da ist mehr wettbewerblicher Verstand versammelt als hier. Und PwC hat ja genau davor gewarnt, dass das kartellrechtlich nicht sicher ist. Die Schuld jetzt den EU-Wettbewerbshütern zuzuschieben, trifft nicht den Kern der Sache. Und wenn es die EU-Wettbewerbshüter nicht gegeben hätte, hätten die deutschen Wettbewerbshüter wahrscheinlich genau so entschieden.
Auf den völlig unqualifizierten Beitrag von Ines43 brauche ich nicht weiter einzugehen.

[charliebraun]

Antwort auf Beitrag Nr.: 56.877.881 von aaspere am 30.01.18 19:30:10

Ist das Dein Ernst, aaspere, daß Du diesen kapitalen Hirsch, den die EU geschossen hat, Spohr aufbinden willst?
Die EU-Kartellbehörde, plötzlich in eine existenzielle Profilierungsneurose geraten, hat Spohr letztlich keine Wahl gelassen.

[Ines43]

Das Gute an der Konsolidierung bei der LH liegt darin, dass dass das niedrige KGV sinkt und die Dividendenrendite steigt.
Dem Kursverfall liegt ja kein Rückgang des gewinns zu Grunde.
Vom geschätzten KGV 2018 her ist LH der günstigste Wert im DAX.

Es gibt nichts günstigeres, selbst VW liegt mit seinem KGV etwas darüber, wenn man comdirekt glauben kann.

[Ines43]

Was soll man dazu sagen, wenn Deutschland sich von der EU beherrschen lässt, muss man mit sowas rechnen.
Hätte die LH NIKI übernommen, wäre der Schaden für den Steuerzahler weit geringer gewesen.

Ich würde hier mit allen zehn Finger auf die EU zeigen und laut sagen, dort sitzen die Schuldigen, die wahren Beherrscher Deutschlands.
Die Briten sind schlau und entziehen sich dieser Beherrschung.
Gratulation an die Briten.