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    Herlitz, Kreditlinien wurden verlänger - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.02.04 09:22:52 von
    neuester Beitrag 18.08.04 09:16:45 von
    Beiträge: 40
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      Avatar
      schrieb am 16.02.04 09:22:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      DIE WELT 14. FEBRUAR 2004

      Banken verlängern Kreditlinien bei Herlitz
      von Norbert Schwaldt

      Berlin - Der Berliner Papier- und Schreibwarenkonzern Herlitz kann weiter mit der Hilfe seiner Hausbanken rechnen. So werden, wie die WELT aus Finanzkreisen erfuhr, die neun Institute ihre Kreditlinien über den 31. März hinaus verlängern. Darauf hat sich der von der Hypo-Vereinsbank geführte Bankenpool, zu dem auch die Deutsche Bank und die Bankgesellschaft Berlin gehören, jetzt geeinigt. Die Hausbanken halten infolge eines Forderungsverzichts heute 67 Prozent der Herlitz-Anteile. Im Bankenpool wird dies vor allem mit den Sanierungsfortschritten bei Herlitz im vergangenen Jahr begründet. Die Ergebnisse lägen über den Planzahlen. Nach dieser Entwicklung sei zunächst auch eine Lösung ohne Investor von außen bei Herlitz möglich, nachdem ein Kauf durch den schwedischen Esselte-Konzern im Dezember geplatzt war. Der Einstieg war am Finanzierungsmodell von Esselte und unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert. " Wir wollen für Herlitz keinen Partner um jeden Preis" , hieß es bei den Banken. Um die Marktchancen des Konzerns auf lange Sicht zu nutzen, sei aber ein Investor notwendig.


      Herlitz war im Rahmen eines Anfang April 2002 eröffneten und bereits beendeten Insolvenzplanverfahrens von Altlasten und Schulden befreit worden. 2002 hatte der Berliner Konzern mit einem Nettogewinn von 99 Mio. Euro abgeschlossen, nach einem Verlust von 134 Mio. Euro im Jahr davor. Ausschlaggebend war ein außerordentliches Ergebnis von 96 Mio. Euro vor allem aus dem Forderungsverzicht der Kreditinstitute und durch Immobilienverkäufe. 2002 war der Umsatz um 14 Prozent auf 376 Mio. Euro zurückgegangen. Geschäftszahlen für 2003 gibt es erst Ende März.


      Der Konzern hat 2003 einen weiteren Schritt nach vorn gemacht und liegt beim Ergebnis " wesentlich besser" als die Planzahlen, hieß es in Unternehmenskreisen. Auch das Geschäft im Januar sei gut gelaufen, die Kapazitäten voll ausgelastet. Nach 2960 Mitarbeitern 2001 beschäftigt Herlitz gegenwärtig 2700. Der Stellenabbau ist abgeschlossen.


      Bei der von der HVB Consult seit zwei Jahren betriebenen Investorensuche gibt es nach Aussagen einer der Hausbanken keine Bewegung. Dagegen ist in Berlin zu hören, dass nach dem Scheitern des Einstiegs von Esselte mit mehreren Interessenten gesprochen wird.


      Artikel ist am Samstag in "der Welt" erschienen....
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 09:27:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      interessant wird es erst ab 4€ ;);) (siehe Chart)

      - Verlängerung der Kreditlinien über den 31. März hinaus

      - Sanierungsfortschritten bei Herlitz im vergangenen Jahr

      - Ergebnisse lägen über den Planzahlen.

      - Lösung ohne Investor von außen bei Herlitz möglich :eek: :D

      - mehrere Interessenten schreibt " Die Welt" :eek: :eek: :D


      Avatar
      schrieb am 16.02.04 10:23:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Nachricht war leider auf dem jetzigen Kursniveau
      bereits eingepreist.
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 10:24:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      das glaub ich eigentlich nicht
      da mal sehen
      denke wir stehen bald >4€
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 10:41:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Meldung, dass der Banken-Pool die Kreditlinien verlängert hat, ist nichts, was überraschen sollte - wenn sie schon 67% der Anteile halten, dann wären sie nicht gut beraten, der Braut das Hochzeitskleid wegzunehmen. Sie wollen sie ja noch verkaufen und das zu jedem Preis, wie man im letzten Jahr gesehen hat.

      Interessanter hingegen ist der Nebensatz, dass die Ergebnisse über den Planzahlen liegen. Die Banken haben sicherlich den Abschluss bzw. vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2003 gesehen, BEVOR der Beschluss der Kreditlinienverlängerung gefasst und veröffentlicht wurde. Insofern überrascht der Zeitpunkt der Meldung, da hier der Ergebnisveröffentlichung praktisch vorgegriffen wird - bin mir nicht sicher, ob diese Meldung nicht unter die "lock-up" Periode fällt bzw. eigentlich ad-hoc pflichtig wäre?

      Aber egal: man kann jetzt offensichtlich mit Zahlen rechnen, die über den Erwartungen und wohl definitiv im Gewinnbereich liegen und die den Aktienkurs sicherlich nicht unberührt lassen werden. Vielleicht wird ja sogar eine kleine Dividende gezahlt?

      Herlitz scheint jedenfalls nach den "sieben mageren Jahren" (Verluste seit mindestens 1997) aus dem Tal der Tränen wieder aufzusteigen. Sie werden wohl im Jahr 2004 wieder dort sein, wo sie Anfang der 90er Jahre waren, bevor sich das Management auf waghalsige "Visionen" in Geschäftsbereichen eingelassen hat, von denen sie keine Ahnung hatten.

      Wenn Herlitz jetzt sein Geschäft wieder vorwiegend mit den traditionellen Kernaktivitäten macht, dann könnte das sehr bald wieder eine solide Aktie werden - trotz des immer noch ziemlich saisonabhängigen Geschäfts. Sie sind mittlerweile sehr schön schlank und wettbewerbsfähig geworden, die Mitarbeiter sind wieder auf mindestens 38 Stunden und von der anziehenden Konjunktur dürfte Herlitz sicherlich auch gut profitieren ... und sie haben ja trotz allem immer noch einen guten Markennamen.

      (Übrigens sind Parallelen zur Pleite von Pelikan Mitte der 80er Jahre frappierend!)

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      schrieb am 16.02.04 10:44:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      sehe ich genauso franzhose!
      herlitz ist auf einem prima weg..

      "Die Ergebnisse lägen über den Planzahlen. Nach dieser Entwicklung sei zunächst auch eine Lösung ohne Investor von außen bei Herlitz möglich.."

      das wird der aktienkurs wie du es richtig schreibst auch bald nachvollziehen! ;)
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 10:45:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      muss natürlich heissen: "die Banken wollen NICHT zu jedem Preis" verkaufen...
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 12:16:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      mal sehen wann die käufer kommen ;)
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 12:53:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      Es ist zu beachten, dass es bei Herlitz nur etwa 10 mio Aktien gibt - wenn man das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Insolvenzjahres 2002 nimmt (+ 3,2Mio €), dann ergibt das einen Gewinn pro Aktie von 0,32 € und bei einem Kurs von aktuell 3,15 ein KGV von knapp unter 10. (Das Nettoergebnis lag übrigens aufgrund von ausserordentlichen Faktoren noch weitaus höher)

      Das operative Ergebnis des 1 Quartals 2003 lag um 4,0 mio € ÜBER dem Quartalsergebnis des Jahres 2002, d.h. man kann hier mindestens von einer Verdoppelung des operativen Ergebnisses ausgehen, die wohl in den Planungen für 2003 zum Zeitpunkt der Veröffentlichung enthalten waren. Wenn jetzt gesagt wird, dass die Ergebnisse über den Planungen lagen und das wahrscheinlich deutlich, dann kann man ruhig nochmal die eine oder andere Million dazuzählen und das KGV sinkt und sinkt.... Bei einem möglichen Gewinn von nur 10,0 Mio ist Herlitz bei einem Kurs von 3,15€ in der Tat sehr attraktiv!

      Dabei sind noch nicht einmal mögliche Verlustvorträge berücksichtigt, von denen ich nicht weiss, ob und wie sie sich auswirken - es gab in der Folge der Insolvenz gesellschaftsrechtliche Änderungen. Keine Ahnung, ob die Verlustvorträge der alten Herlitz AG für die Herlitz PBS von Nutzen sind... Hat jemand dazu Informationen?
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 13:54:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      Kurs jetzt nur noch bei 2,61.
      Mal sehen wie tief es noch geht.
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 14:57:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      Gibt es irgendwo eine kostenlose Anzeige der Geld- und Briefvolumen von Herlitz in Frankfurt. Bei Wallstreet-Online wird fast nie das Volumen angezeigt, warum nicht?
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 19:11:21
      Beitrag Nr. 12 ()
      Experten: Bundesverfassungsgericht kippt Spekulationssteuer

      Das Bundesverfassungsgericht wird am kommenden Dienstag (9. März) die Spekulationsteuer auf Aktiengewinne voraussichtlich für verfassungswidrig erklären.

      Anleger, die in der Vergangenheit bei ihren Steuererklärungen Einspruch eingelegt haben, würden dann die gezahlte Steuer zurückbekkommen – plus dem gesetzlich festgelegten Zins von sechs Prozent. Unter Juristen zweifelt kaum noch einer daran, dass das Gericht so entscheidet.

      „Die Bundesregierung sieht in dem Verfahren alt aus“, sagt der saarländische Finanzrichter Peter Bilsdorfer in der WirtschaftsWoche. Der Kölner Steuerrechtsprofessor Joachim Lang pflichtet bei: „Die Steuer hat verfassungsrechtlich keine Legitimation.“

      wiwo

      03.03.2004


      Eine Meldung aus der WirtschaftsWoche Nr. 11/04. Kennen Sie schon das Miniabo?
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 18:43:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 16:10:13
      Beitrag Nr. 14 ()
      11 Millionen EURO (nicht Hongkong Dollar) betrug das Jahresgehalt für Ackermann in 2003

      da bleibt mir die Spucke weg!!

      Lassen wir Warren Buffet dazu sprechen:
      Der international bekannte Investor Warren Buffett hat harsche Kritik an übertriebenen Manager-Bezügen geübt. Zudem warf er Fondsgesellschaften vor, ihre Aktionäre zu betrügen.
      Als die beiden wichtigsten Aufgaben eines Unternehmenschefs nannte Buffett, ehrliche Mitarbeiter einzustellen, die auf angemessene Weise bezahlt würden. Wenn es aber an die Bezahlung der CEOs gehe, scheiterten viele Vorstände.
      Buffett griff auch die Praxis hoher Abfindungen an. Dabei werde oft kein Unterschied gemacht, ob 100 000 oder 500 000 Aktien verteilt würden, schrieb der 73-Jährige, dessen Vermögen auf 42,9 Mrd. Dollar geschätzt wird.
      Im Herbst hat die New Yorker Staatsanwaltschaft vier Fondgesellschaften wegen Betrugs an ihren Kunden und illegaler Handelspraktiken durchsuchen lassen. Unternehmenschef wurden zudem wiederholt für ihre hohen Bezüge kritisiert.
      Richard Grasso, der Chef der New York Stock Exchange (NYSE) musste im September zurücktreten, nachdem er wegen seiner Bezüge in Höhe von 188 Mio. Dollar ( Peanuts) massiv unter Druck geraten war.
      " Ich halte jetzt nur Volksreden, weil durch die eklatanten Verstösse, die vorgefallen sind, das Vertrauen von vielen Millionen Aktionären missbraucht wurde" , hiess es in dem Schreiben Buffetts weiter.
      Avatar
      schrieb am 24.03.04 09:17:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      Avatar
      schrieb am 24.03.04 14:21:05
      Beitrag Nr. 16 ()
      #130 von Bernecker1977 24.03.04 14:10:15 Beitrag Nr.: 12.536.978 12536978
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      SO, da mach ich nochmal den Deppen hier für Euch

      Vielleicht kann Goedda das auf Seite 1 einbinden, damit nicht der Hut noch höher geht bei mir

      Auf Dauer kommt kein DayTrader ohne RealtimeFutures aus, einerseits als Basis für das Erkennen der WavePreise (welche danach geprict werden) und desweiteren zum eigentlichen Traden der Kontrakte, welche aus Kostengründen, Zuverlässigkeit, Fairness etc. für sich sprechen.

      IB (interactivebrokers) ist der zuverlässigste und billigste Partner für Einsteiger. Die Homepage beantwortet viele Fragen durch einfaches LESEN unter: http://www.interactivebrokers.de

      Um Kunde zu werden muss man einfach KontoAntrag online ausfüllen. Das sogenannte " Future-Exam" , was nix anderes als ein " Quiz" ist, kannst Du Dir zeitlich sparen durch die Antworten auf:
      http://www.eltee.de/edu/tradingib.shtml


      Anschliessen noch Ausweiskopie hinfaxen und 2400 Euro einzahlen (die man auch wieder plündern kann danach) und fertig ist das FutureAbo innerhalb 1 Woche !
      Preise ab 8 Euro (Europa) und paar Dollar (USA) auch alles nachlesbar !

      Als Anbindungsmöglichkeiten über die Schnittstelle der Tradingplattform bietet sich das Chartprogramm:
      www.scalpen.de
      an, welches innerhalb 1 Tag einfach zu aktivieren ist.

      Vor dem Trading bei IB (wer das vorhat) vielleicht erstmal mit der Plattform, der TWS (TraderWorkStation) vertraut machen. Es gibt einen DemoAccount womit virtuelle 50.000 Dollar bewegt werden können. Ist das Teil zu kompliziert kann man ebenfalls über die Schnittstelle ein Tool andocken, was vieles automatisiert:
      http://www.bracket-trader.com/home.html




      So das war`s im Groben - wer vergesslich ist bitte kopieren und abspeichern !!!

      Danke für Euer Gehör


      Liebe Grüsse
      Bernie ohne Hut
      Avatar
      schrieb am 31.03.04 16:59:33
      Beitrag Nr. 17 ()
      Was ist heute mit Herlitz los? 15% bei heftigen Umsätzen! Gibt es Gerüchte über einen neuen Interessenten?
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 09:32:52
      Beitrag Nr. 18 ()
      oder weiss da jemand wieder einmal mehr?

      sei es wie es sei, nur gut für uns Aktionäre...
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 09:47:11
      Beitrag Nr. 19 ()
      31.03.2004 - 17:25 Uhr
      Insolvenzverwalter: Herlitz-Sanierung erfolgreich abgeschlossen

      Berlin (vwd) - Die Herlitz AG, Berlin, ist offenbar saniert. Nach einer zehnjährigen Durststrecke werde das Traditionsunternehmen künftig wieder schwarze Zahlen schreiben, sagte Insolvenzverwalter Peter Leonhardt am Mittwoch. Herlitz sei damit ein Modell für eine gelungene Sanierung in der Insolvenz. Die Banken hätten kürzlich alle Kreditverträge verlängert. Die Pflicht Leonhardts zur Überwachung des Insolvenzplans endet im Laufe des Tages. Die Liquidität von Herlitz ist aus der Sicht des Insolvenzverwalters mehr als ordentlich.

      Nach der Insolvenz seien Kreditmittel in erheblichem Umfang zurückgeführt und Verbindlichkeiten abgebaut worden. Arbeitsplätze seien nur wenige verloren gegangen. Herlitz beschäftigt derzeit 3.000 Mitarbeiter. Mit den Insolvenzplänen für die Herlitz AG und die Herlitz PBS AG sei es erstmals gelungen, einen deutschen Konzern bei laufendem Betrieb zu sanieren.
      vwd/ddp/31.3.2004/chr/rio

      Da steigt sie wieder !
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 10:12:30
      Beitrag Nr. 20 ()
      Mittelfristiges Kursziel für mich 6-7€!
      Wer da nicht kauft ist selbst Schuld!!!!
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 11:00:06
      Beitrag Nr. 21 ()
      Noch diesen Monat gibt es weitere Informationen (sicherlich positive) auf der Bilanzpressekonferenz.
      Das wird der Aktie auch noch einmal kräftigen Auftrieb geben.
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 11:22:16
      Beitrag Nr. 22 ()



      Gleich über € 4 ...
      Avatar
      schrieb am 07.04.04 21:41:38
      Beitrag Nr. 23 ()
      Avatar
      schrieb am 14.04.04 11:42:13
      Beitrag Nr. 24 ()
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 09:49:23
      Beitrag Nr. 25 ()
      Avatar
      schrieb am 21.04.04 21:47:47
      Beitrag Nr. 26 ()
      Avatar
      schrieb am 22.04.04 10:13:11
      Beitrag Nr. 27 ()
      Herlitz holt nach Insolvenz auf
      Neue Konzerntochter Ecom in Falkensee vermarktet auch Fremdprodukte - Investor weiter gesucht
      Von Norbert Schwaldt

      Der Berliner Papier- und Schreibwarenkonzern Herlitz ist nach erfolgreich durchstandener Insolvenzphase bei der Sanierung vorangekommen. Obwohl der Umsatz planmäßig zurückgefahren wurde, erzielte Herlitz operativ ein positives Ergebnis.

      Berlin - Während der Umsatz von 376,2 auf 346,6 Mio. Euro zurückging, reduzierte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit allerdings von 3,2 auf 1,1 Mio. Euro. Durch einen Verlustvortrag von 31,7 Mio. Euro aus dem Vorjahr kommt unter dem Strich aber nur ein Minus von 30,1 (2002: 31,5) Mio. Euro heraus. Der vor allem durch Immobiliengeschäfte und eine Großinvestition in Russland in die Schieflage geratene Konzern konnte seine Schulden um 25 Mio. Euro reduzieren.

      Durch die Konkurrenz von Discountern mit den Warenhäusern auf der einen Seite sowie den Produzenten untereinander auf der anderen Seite sei der Markt für Papier-, Büro- und Schreibwaren im vergangenen Jahr wertmäßig um bis zu zwölf Prozent geschrumpft, sagte Herlitz-Vorstand Norbert Strecker. Der zunehmende Einsatz von Computertechnik in den Unternehmen habe geringere Auswirkungen auf den Umsatz als der harte Preiswettbewerb. Herlitz habe deshalb das Sortiment gestrafft sowie Marketing und Logistik neu organisiert. Die neue Konzern-Tochter Ecom in Falkensee mit 400 Mitarbeitern kümmert sich künftig um den Verkauf und die Belieferung des Handels mit Herlitz-Produkten. Ecom nimmt die Produkte von Herlitz aber auch die anderer Hersteller in Kommission und hat die gesamte Marktbearbeitung übernommen. Mit allen Partnern sind die Lieferverträge neu ausgehandelt worden. Herlitz konzentriert sich stärker auf den Kernmarkt Deutschland sowie auf Mittel- und Osteuropa, wo alle Tochtergesellschaften erfolgreich arbeiten. Sehr zufrieden ist die Konzernführung auch mit dem Tochterunternehmen Falken Office im brandenburgischen Peitz, wo 400 Mitarbeiter im Jahr 85 Mio. Aktenordner fertigen. Die Kapazitäten seien bei guten Ergebnissen voll ausgelastet.

      Das Jahr 2004, das 100. in der Geschichte des Unternehmens, sei gut angelaufen, sagte Strecker. Das Ergebnis sei etwas besser, der Umsatz planmäßig, sagte er, ohne nähere Angaben machen zu wollen.

      Herlitz hat sein Geschäft auf zwei Säulen gestellt. Neben den Dienstleistungen wurde die Produktion als zweite Konzernsäule neu organisiert. So wird stärker auf die Eigenfertigung gesetzt und damit werden die Kapazitäten besser ausgelastet. Nachdem im vergangenen Jahr noch einmal 180 Mitarbeiter den Konzern verlassen mussten, ist mit nunmehr 2900 Mitarbeitern der Stellenabbau abgeschlossen.

      "Wir suchen weiter einen industriellen Partner", sagte Streckers Vorstandskollege Christian Supthut. "Herlitz ist wieder da, schreibt schwarze Zahlen und ist wieder eine normale Firma." Man rede mit mehreren Kandidaten. Den Ausstieg des schwedischen Esselte-Konzerns wollte er nicht kommentieren. Die Hausbanken, die durch einen umfangreichen Forderungsverzicht und nach einer Kapitalerhöhung heute 67 Prozent der Herlitz-Anteile halten, hatten die Kreditlinien des Konzerns Ende März um ein Jahr verlängert. Doch um den Konzern weiter zu entwickeln, brauche Herlitz frisches Kapital, sagte Supthut.

      Berliner Morgenpost, vom: 22.04.2004
      URL: http://morgenpost.berlin1.de/archiv2004/040422/wirtschaft/st…
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 13:47:24
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hi,

      relativ guter Bericht von Herlitz, aber ich sehe die Sache trotzdem noch ein wenig anders.

      Natürlich, der Kurs ist relativ niedrig und wenn Herlitz übernommen wird (auch die Spekulation dazu genügt), dann gibt es noch einmal höhere Kurse. Aber sonst ...?

      Herlitz befindet sich im extrem schwierigen Büroartikelmarkt. Nicht nur die Computerindustrie (die bisher noch für höheren Papierverbrauch gesorgt hat), sondern die in zwei bis drei Jahren zurück gehenden Schülerzahlen werden Probleme machen. Deshalb wird das Marktsegment insgesamt kleiner.

      Die frühere Idee der Diversifikation war gar nicht schlecht, nur die Umsetzung katastrophal (ausgerechnet Russland und Immobilienmarkt!). Nun gut, das ist vergessen, aber nicht vergessen sind die heutigen Probleme, wie

      - extrem schwieriges Marktsegment
      - schlechte Qualität der Produkte (z. T. nur Ramschware
      für Billigmärkte)
      - ewige Versprechungen der Vorstände, die häufig nicht
      realisiert werden
      - möglicherweise immer noch Überkapazitäten im Lagerbereich
      - niedrige und sinkende Gewinne
      - Banken haben eigentlich wenig Interesse an dem
      Unternehmen, wollen aber ihre Anteile loswerden

      Na, ob ich kaufe - nur als Trading, wenn ich auf die Übernahmeverhandlungen setze. Aber wer soll schon einsteigen? Vielleicht liege ich daneben mit meiner Analyse und das hoffe ich auch für Berlin.

      Denn Herlitz war neben Schering mal einer der Highflyer in dieser wunderbaren Stadt (bis sie dann auf die Idee kamen, in den Osten zu gehen).

      Liebe Grüße

      Mareno
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 19:57:46
      Beitrag Nr. 29 ()
      -Dax Realtime unter:

      1) Unter http://www.onvista.de anmelden.
      2) Auf " Portfolio" gehen
      3) Auf " Realtime" gehen
      4) Auf der Seite nach unten zu " Futures" gehen
      5) " Dax" anklicken
      6) Es öffnet sich das Fenster - dort bei Anzeigeart " Push" einstellen.

      Chart ist meines Erachtens nicht korrekt - Aber die Kursdaten stimmen.

      Hoffe, ich hab helfen können

      Gruß und schönen Abend
      emuc
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 19:59:03
      Beitrag Nr. 30 ()
      Realtime-Dax-Chart:

      http://focus.comdirect.co.uk/_common/informer/lib/chart/larg…

      ist nicht selbstaktualisierend .... entweder man klickt ständig auf Aktualisierung oder

      man geht auf http://www.godmode-trader.de dann auf Tools .... und dort, ganz unten, findet man ein tool " Reloader" .....
      - ist Klasse!! Ist ein Tool, das eine gewünschte Seite nach Einstellungen (in Sekundenangabe) aktualisiert

      Grüße
      emuc
      Avatar
      schrieb am 02.06.04 16:11:30
      Beitrag Nr. 31 ()
      Die Stimmung scheint ja wieder besser zu sein, seitdem
      Herlitz den Geschäftsbericht 2002/2003 auf der Homepage http://www.herlitz.de/fileadmin/www.herlitz.de/Downloads/Ges… veröffentlicht hat.
      Das Grundkapital beträgt 46.466.951,10 EUR aufgeteilt auf
      10.907.735 Stückaktien.
      Hat sich schon jemand intensiver mit den Zahlen auseinandergesetzt .....?

      mfg
      Duke_
      Avatar
      schrieb am 14.06.04 11:39:15
      Beitrag Nr. 32 ()
      Irgendwelche News bei Herlitz oder ist etwas bei der Hauptversammlung am MI 16.6. zu erwarten ?


      Wäre schön, wenn endlich mal ein Investor gefunden würde. Lt. des Vorstands(im April)spricht man ja mit mehreren Kandidaten ...


      Ist ja schon mal ganz nett, daß man über PLan liegt im laufenden GJ.
      Avatar
      schrieb am 16.06.04 12:51:24
      Beitrag Nr. 33 ()
      Scheint ja ganz tolle Neuigkeiten auf der HV zu geben,
      wenn man sich den Kursverlauf so ansieht.
      Avatar
      schrieb am 16.06.04 16:07:15
      Beitrag Nr. 34 ()
      Tja, da wird man sich wohl noch etwas gedulden müssen. Scheinen keine spektakulären News gekommen sein.

      Aber was sollst. Lesen wir morgen mal in der Zeitung über den ABlauf der HV.

      Oder war einer von EUch heute dort ???


      ABer die Umsätze sind ja nicht allzu groß. Ca. 3000 St.

      Und der Hinweis, daß man für die Expansion auf einen Partner/Geldgeber angewiesen ist, ist nichts Neues.
      Avatar
      schrieb am 18.06.04 10:05:27
      Beitrag Nr. 35 ()
      wenn es schon sonst nichts zu vermelden gibt, dann doch wenigstens die ...

      Berlin, 16.06.04 |
      Presseinformation zur Hauptversammlung am 16.06.2004


      Positives Ergebnis zum 100-jährigen Jubiläum
      Berlin, 16.06.2004. Zum 100-jährigen Jubiläum kann der Herlitz-Konzern ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 1,1 Mio. Euro für das Jahr 2003 vermelden. Schwierige Marktbedingungen und strukturelle Veränderungen führten zwar dazu, dass der Umsatz mit 347 Mio. Euro geringer ausfällt als im letzten Jahr. Durch die konsequente Ertragsorientierung konnte sich Herlitz jedoch flexibel an die geänderten Marktverhältnisse anpassen.

      Herlitz hat sich in 2003 gut geschlagen
      Zwei Jahre nach der Insolvenz ist es gelungen, das Geschäft im Jahr 2003 weiter zu stabilisieren. Als wesentliche Erfolge führte Vorstandsvorsitzender Dr. Christian R. Supthut neben dem positiven Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor allem die um 25 Mio. Euro verringerten Bankverbindlichkeiten an. Durch weitere Kostensenkungsmaßnahmen und die Verbesserung der Ertragssituation konnte der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr kompensiert werden. Die zum Konzern gehörenden Tochtergesellschaften operierten im vergangenen Jahr erfolgreich. So konnte die Falken Office Products GmbH ihr Geschäft mit gewerblichen Kunden deutlich ausweiten. Auch die ausländischen Vertriebsge-sellschaften haben ihre jeweiligen Marktpositionen behauptet. Supthut unterstrich, dass Herlitz bereits 30% der Konzernumsätze außerhalb Deutschlands erzielt. Durch die hohe Marktpräsenz in Osteuropa ist das Unternehmen besonders in den am 01. Mai 2004 zur EU beigetretenen Ländern sehr gut aufgestellt. Im Rahmen der Maßnahmen zur konsequenten Ertragssteigerung nutzt Herlitz verstärkt seine umfangreichen Kompetenzen in der Eigenfertigung. Dies führte im vergangenen Jahr zu einer weiteren Erhöhung der Kapazitätsauslastung von über 20%.

      2-Säulen-Strategie eröffnet neue Geschäftsperspektiven
      Ausführlich ging Supthut auf die anhaltend schwierigen Wettbewerbsbedingungen ein. Auch Herlitz leidet unter dem schwachen Konsumklima in Deutschland, das zu rückläufigen Einzelhandelsumsätzen im vergangenen Jahr führte. Herlitz könne diese Rahmenbedingungen nicht ändern, sei aber insbesondere durch die 2-Säulen-Strategie gut vorbereitet. Die Umsetzung dieser Strategie ist in 2003 abge-schlossen worden. Mit dem Dienstleistungsgeschäft der Tochtergesellschaft eCom Logistik GmbH & Co. KG eröffnen sich neue Märkte. Bereits im letzten Jahr konn-ten namhafte Kunden nicht nur aus dem Papier-, Büro- und Schreibwarenbereich, sondern auch aus den Branchen Textilien und EDV-Zubehör gewonnen werden. Diese Erfolge bestätigen, dass mit der Umsetzung der 2-Säulen-Strategie der rich-tige Weg beschritten wird. „Nur durch ein differenziertes Angebot von Produkten und Serviceleistungen können wir marktgerecht reagieren.“, sagte Supthut.

      Firmensitz von Herlitz ist Berlin-Tegel. Die Marke Herlitz steht seit 100 Jahren für qualitativ hochwertige Produkte in den Bereichen Büro und Schule, Schreiben, Schenken, Verpacken und Schmücken. Mit rund 15.000 Artikeln bietet Herlitz seinen Handelspartnern als einziges Unternehmen das gesamte PBS-Vollsortiment an. Neben ausgewiesener Sortiments-kompetenz zeichnet sich Herlitz durch ein umfangreiches Dienstleistungsangebot aus, das von der hundertprozentigen Herlitz-Tochter eCom Logistik GmbH & Co. KG erbracht wird. Das Leistungsspektrum der eCom Logistik reicht von der Planung, Sortiments- und Layoutoptimierung über die logistische Abwicklung bis hin zum Merchandising. Diesen Service nehmen namhafte Markenartikler wie tesa, BIC, Henkel, Schwan Stabilo, Rotho, Staedtler, Durable, Sanford, Avery Denni-son und der Strumpfhersteller Hudson Kunert in Anspruch.

      Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
      Herlitz Aktiengesellschaft
      Stephanie Freese
      Leitung Marketing Service
      Am Borsigturm 100, D-13507 Berlin
      Tel: +49 (0)30 - 4393 - 3391
      Fax: +49 (0)30 - 4393 - 3262
      Mobil: +49 (0)178 580 10 40
      eMail: SFreese@Herlitzpbs.com
      Avatar
      schrieb am 28.06.04 11:15:44
      Beitrag Nr. 36 ()
      Avatar
      schrieb am 29.06.04 07:35:33
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hi AZ-MAJA

      Was willst Du uns mit diesem Chart sagen???

      Schön kopiert, leider nicht von Herlitz

      Schönen Tag

      Alfi22fuchs:look:
      Avatar
      schrieb am 30.06.04 19:25:32
      Beitrag Nr. 38 ()
      Avatar
      schrieb am 30.07.04 10:25:18
      Beitrag Nr. 39 ()
      Richter stoppen Eintreibung der Spekulationssteuer für die Jahre ab 1999

      Finanzgericht springt Anlegern zur Seite

      Von Jan Keuchel, Handelsblatt

      Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) droht eine weitere Schlappe bei der Besteuerung von Spekulationsgewinnen. Erstmals hat jetzt ein Finanzgericht die Vollziehung von Steuerbescheiden für die Jahre ab 1999 gestoppt.











      DÜSSELDORF. Damit widersprachen die Richter ausdrücklich der Auffassung des Finanzministers, der die Besteuerung für diese Zeiträume als verfassungsgemäß ansieht und per Erlass die Vollstreckung angeordnet hatte. Diese Auffassung sei „unzutreffend abwegig“, heißt es in der Entscheidung des Brandenburger Gerichts, die dem Handelsblatt vorliegt (Az.: 3 V 974/04).

      Die Richter nahmen damit Anstoß an Eichels Interpretation der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von März dieses Jahres. Karlsruhe hatte damals entschieden, dass die Besteuerung von Gewinnen aus Aktienverkäufen in den Jahren 1997 und 1998 verfassungswidrig war. Begründung: Die Finanzbeamten hätten weder eine rechtliche noch tatsächliche Handhabe gehabt, den meisten Hinterziehern auf die Schliche zu kommen. Das habe zu einer verfassungswidrigen Benachteiligung ehrlicher Steuerzahler geführt. Zu den Zeiträumen ab 1999 nahm das Gericht nicht ausführlich Stellung. Dennoch wollte das Finanzministerium nun per Erlass die Steuern ab 1999 eintreiben.

      Hiergegen wehrte sich der Kläger im Brandenburger Verfahren jetzt erfolgreich. Es ging dabei um Gewinne von über 3,5 Mill. Euro. Die Richter verwarfen die Auffassung, dass Karlsruhe die Besteuerung ab 1999 abgesegnet habe. „Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ergibt sich nicht, dass die Besteuerung von Spekulationseinkünften bei Wertpapieren im Streitjahr 1999 verfassungsgemäß sei“, heißt es in der Entscheidung.

      Experten halten das für eine gute Nachricht für viele Anleger: In den Jahren 1999 und 2000, einer Phase weltweit boomender Börsen, fielen erhebliche Aktiengewinne an. „Betroffene können jetzt unter Berufung auf die Entscheidung ihre Steuerbescheide offen halten“, sagte Jörg Wiese, Steueranwalt in München, dem Handelsblatt.

      Mit dem Urteil aus Brandenburg kommt nun die Diskussion, ob der Staat ausreichende Kontrollmöglichkeiten geschaffen hat, um eine gleichmäßige Besteuerung aller Anleger zu erreichen, wieder in Schwung.

      Denn vor dem Verfassungsgericht hatte der Kläger, der renommierte Steuerrechtler Klaus Tipke, moniert, dass die Finanzbehörden tatsächlich und rechtlich keine Möglichkeiten haben, verschwiegene Spekulationsgewinne aufzuspüren. Deshalb müsse nur derjenige sie versteuern, der sie freiwillig angebe. Das sahen die Verfassungsrichter genauso und erklärten die Steuer auf Aktiengewinne für die Jahre 1997 und 1998 für nichtig (Az.: 2 BvL 17/02).

      Das Bundesfinanzministerium nahm das Urteil trotzdem zum Anlass, die Finanzverwaltung per Erlass anzuweisen, nun für die Jahre ab 1999 die Steuer einzutreiben: Die Finanzämter sollten vorläufig ergangene Bescheide für endgültig erklären, Einspruchsverfahren nicht mehr ruhen lassen sowie Verfahren, in denen die Steuerbescheide ausgesetzt waren, durchführen.

      Dem gebot nun das FG Brandenburg Einhalt. In dem bislang unveröffentlichten Beschluss berufen sich die Richter darauf, dass das Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht automatisch bedeute, dass die Besteuerung späterer Zeiträume verfassungsgemäß war. Da das Finanzamt Beschwerde eingelegt hat, ist die Sache nun beim Bundesfinanzhof (BFH) anhängig (Az.: IX B 88/04).

      Anwälte begrüßen den Beschluss des FG Brandenburg. „Das ist eine Fundgrube für Berater und Mandanten“, sagte Jörg Wiese, Steueranwalt in der Münchener Kanzlei Wannemacher & Partner, dem Handelsblatt. „Betroffene können jetzt unter Berufung auf die Entscheidung ihre Steuerbescheide offen halten, was sich auch auf anhängige Strafverfahren in Hinterziehungsfällen positiv auswirken kann.“
      Die Brandenburger Richter fanden deutliche Worte: „Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ergibt sich nicht, dass die Besteuerung von Spekulationseinkünften bei Wertpapieren im Streitjahr 1999 verfassungsgemäß sei“, heißt es in der Entscheidung. Zudem bezeichnen die Richter die Schlussfolgerungen des Finanzministeriums aus dem Verfassungsgerichtsurteil wortwörtlich als „unzutreffend abwegig“.

      Ob der BFH nun die Beschwerde des Finanzamts zum Anlass nehmen wird, grundsätzliche Worte für die Jahre ab 1999 zu finden, darüber ist man sich im zuständigen IX. Senat noch unsicher: „Das können wir jetzt noch nicht beurteilen“, sagte BFH-Pressesprecher Heinz-Jürgen Pezzer, selbst Mitglied des IX. Senats.

      Sollte der BFH aber der Auffassung des FG Brandenburg folgen, dürfte jedenfalls der Erlass des Finanzministeriums nicht mehr zu halten sein, glaubt Anwalt Wiese. „Das wäre verfahrensrechtlich ein äußerst begrüßenswerter Aspekt.“

      Zusätzliche Hoffnung können Anleger zudem daraus ziehen, dass bereits zwei andere Verfahren zur Spekulationsbesteuerung ab 1999 vor dem BFH gelandet sind, wenngleich nicht wegen Verfassungsfragen (Az.: IX R 13/03, IX R 8/04). „Allerdings steht auch hier die Rechtsgrundlage zur Debatte“, sagt Pezzer. Am Ende könnte die Spekulationssteuer also wieder in Karlsruhe landen.

      Die Steuer: Spekulationssteuer auf Gewinne aus Wertpapiergeschäften muss zahlen, wer Aktien innerhalb eines Jahres kauft und wieder verkauft. Es gilt eine Freigrenze für Gewinne bis 512 Euro.

      Das Urteil: Karlsruhe entschied im März, dass die Spekulationsbesteuerung 1997 und 1998 verfassungswidrig war. Grund: Den Finanzbeamten fehlte die Handhabe, die Steuer auch bei jenen einzutreiben, die Gewinne nicht angaben. Was für die Zeiträume ab 1999 gilt, ließ das Gericht offen.

      Der Eichel-Erlass: Nach dem Urteil ordnete der Finanzminister an, die Steuer für die Jahre ab 1999 einzutreiben. Dem macht das Finanzgericht Brandenburg jetzt einen Strich durch die Rechnung.
      Avatar
      schrieb am 18.08.04 09:16:45
      Beitrag Nr. 40 ()
      Herlitz übernimmt alle Azubis
      Investition in die Zukunft: Berliner Traditionsunternehmen stellt in diesem Jahr 20 neue Lehrlinge ein

      "Wer positiv über sein Unternehmen denkt und an seine Zukunft glaubt, investiert in die Ausbildung des Nachwuchses," sagt Anja Bülles, die zusammen mit Thorsten Vogt bei der Herlitz AG für die Lehrlingsausbildung zuständig ist - sie für die Kaufleute, er für die Techniker. Die Krise hat bei dem Berliner Unternehmen mit Produkten rund ums Büro und um Lernbedarf zwar zeitweilig zu einem Rückgang der Ausbildung geführt. In diesem Jahr stellt Herlitz aber wie in alten Zeiten 20 neue Lehrlinge ein.

      Herlitz hat 1948 die Ausbildung mit damals zwei kaufmännischen Lehrlingen gestartet. Zurzeit sind bei dem Unternehmen 49 Jugendliche in Ausbildung, mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres im September werden es 54 sein. Etwa ein Fünftel studiert gleichzeitig an der Berufsakademie und wird mit einem Diplom abschließen, während sich die übrigen 80 Prozent zu etwa gleichen Teilen auf eine kaufmännische oder eine technische Ausbildung verteilen. Das Unternehmen lässt sich die Ausbildung der jungen Leute in diesem Jahr 380 000 Euro kosten. Die Lehrlinge verdienen in ihrem ersten Jahr tarifgemäß 653 Euro, im zweiten Jahr 711 und im dritten Jahr 769.

      Die Herlitz-Azubis können sicher sein, dass sie nach Abschluss ihrer Lehre auch übernommen werden. Laut Tarifvertrag haben sie sogar einen Anspruch darauf, zumindest für ein Jahr. Die Politik des Unternehmens geht aber noch darüber hinaus. Denn neue Mitarbeiter sollen möglichst vollständig aus dem eigenen Nachwuchs rekrutiert werden, sagt Frau Bülles. Und Thorsten Vogt berichtet, dass die Werkleiter von heute als Lehrlinge bei Herlitz angefangen haben.

      Anja Bülles und Thorsten Vogt stellen entsprechend hohe Ansprüche an den Nachwuchs. Hauptschüler haben so gut wie keine Chance. Die beiden wissen, dass Herlitz damit etwa ein Viertel der jungen Leute von Anfang an von einer Ausbildung im Unternehmen ausschließt. Sie sehen sich aber angesichts ihrer Anforderungen zu einer Vorsortierung gezwungen. Auch unter den Realschülern und Abiturienten müssen sie kräftig sieben. Denn es bewerben sich Jahr für Jahr rund 3000 junge Leute um eine Ausbildung.

      Bei der Auswahl spielen weniger die Schulzeugnisse als vielmehr eigene Tests und persönliche Einschätzungen eine Rolle. Auf die Schulzeugnisse sei heute kein Verlass mehr, die Vergleichbarkeit der Zeugnisse nicht mehr gegeben, sagen Bülles und Vogt. So wird der künftige Nachwuchs selbst noch mal in Englisch und Mathematik geprüft und muss einen Aufsatz schreiben. Viel Wert legt Vogt auf Teamfähigkeit, Kreativität und andere so genannte Schlüsselfunktionen. Wer nur am Computer sitzt und viel damit gestalten kann, hat bei ihm noch längst nicht gewonnen. Denn vielleicht versteckt sich dahinter mangelnde Kontakt- und damit Teamfähigkeit. Fragt man den Nachwuchs bei Herlitz nach seiner Einschätzung der Ausbildung, hört man nur Positives. Stephan Flotow (21, zweites Ausbildungsjahr) weiß von der Berufsschule, dass man bei Herlitz viel besser an die Hand genommen wird als in kleineren Betrieben. Nadja Domnauer (21), Christoph Becker (23) und Rene Urbiks (27) setzen besonders auf ihre Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Berufsakademie. Dazu gehört auch eine zweimonatige Praxis bei einer Auslandsgesellschaft.

      Die Frage nach dem Stellenwert der Ausbildung beantwortet Anja Bülles mit Hinweis auf den Facharbeiter, den man auch in Zukunft braucht. Nicht nur das. Die Nachwuchsförderung gilt auch der Mannschaftsbildung. Herlitz will ein Team sein, da passen sich junge Leute am besten ein.

      Von Gerold Osterloh Berliner Morgenpost v. 18.08.04


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