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    Zur Erinnerung für Bitcoin-"Anleger"  3817  4 Kommentare So erkennt man Blasen - Seite 2

    Eine Blase endet nicht immer abrupt
    Im Jahr 2000 begann der Einbruch. Der DAX sank damals nach jahrelanger Hausse, allerdings nur um 7,5 Prozent, auf 6376 Punkte. Für die Anleger, die im März bei 8000 Punkten eingestiegen waren, war der Verlust freilich schon empfindlicher. Aber wie bei einem Alkoholrausch endet auch eine Blase nicht unbedingt abrupt. Deshalb ist es auch nicht so einfach, zu erkennen, wann der Höhepunkt erreicht ist. "Es kann ja wieder aufwärts gehen."

    Nachdem die Medien jahrelang geschrieben hatten, dass Aktien die allerbeste Anlageform und durch keine andere Anlage zu schlagen seien, nutzten viele Anleger die Kursrückgänge, um nachzukaufen. Experten beruhigten, es handle sich mit Sicherheit nur um einen vorübergehenden Rückschlag. Die Verkaufsmaschinen für Aktienfonds in den Banken liefen weiter auf Hochtouren, und niemand wollte sie stoppen. Allein im Jahr 2000 flossen fast 74 Mrd. Euro in Deutschland in Aktienfonds. Der DAX brach zwar im Folgejahr 2001 deutlicher ein und verlor fast 20 Prozent, aber die Verkaufsmaschinen für Aktienfonds liefen noch weiter, und es flossen immerhin 13 Mrd. Euro in Aktienfonds.

    Dann kam jedoch das Jahr 2002, der deutsche Aktienmarkt verlor weitere 44 Prozent und fiel auf 2839 Punkte. Im Jahresverlauf hatte er sogar einen Tiefsstand von 2593 Punkten erreicht. Wer im März 2000 in den Aktienmarkt eingestiegen war, hatte damit mehr als zwei Drittel verloren. Aus 10.000 Euro waren 3200 Euro geworden - vorausgesetzt, man realisierte die Verluste.

    Jetzt versiegte der Zustrom in die Aktienfonds. Viele verkauften in dieser Situation ihre Fonds, und es gab nur noch wenige Käufer. Nur noch 2,9 Mrd. Euro wurden 2002 netto in deutsche Aktienfonds investiert - zur Erinnerung: Zwei Jahre zuvor hatten die Deutschen netto 25 Mal mehr Kapital in Aktienfonds angelegt.

    Rückspiegel-Investments
    Warum verhalten sich die meisten Anleger so unklug? Ich nenne dieses Phänomen "Rückspiegel-Investments". Die meisten Anleger beurteilen die Chancen einer Anlage danach, wie sie sich in den letzten Monaten und Jahren entwickelt hat - man kann dies jetzt deutlich am Beispiel der Kryptowährungen beobachten: Konnte man mit einer Anlage - wie etwa Bitcoins - sehr stark gewinnen, dann gewinnen sie Vertrauen. Zunächst zögern viele Anleger noch. Doch dann lesen sie fast jeden Tag in der Zeitung, wie toll die Gewinne sind, die andere Anleger bisher machen konnte.

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    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
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    Zur Erinnerung für Bitcoin-"Anleger" So erkennt man Blasen - Seite 2 Viele, die jetzt auf Kryptowährungen setzen, haben noch keine Blase erlebt. Die Muster bei Blasen ähneln sich jedoch - wie das Beispiel der vor zwanzig Jahren beginnenden Aktienblase zeigt.*

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