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     247  0 Kommentare Egal, welche Farben uns regieren - Deutschland braucht unbedingte Wirtschaftskompetenz - Seite 2

    Deutschland wird sicher nicht zu einer Bananenrepublik

    Zunächst wird es wohl eine Minderheitsregierung geben. Das ist auch der Wunsch des Bundespräsidenten. In einer Minderheitsregierung liegt durchaus politischer Charme. Die Rechte der Bundestagsabgeordneten, die lange Jahre vielfach nur zum Abnicken gebraucht wurden, werden wichtiger. Die Entpolitisierung des Parlaments würde beendet. Es ist nicht schlecht, wenn unser „Präsidialsystem“ wieder „parlamentarisiert“ wird.

    Dennoch wollen wir Deutsche politisch stabile Verhältnisse. Das liegt in unserer DNA. Daher sind irgendwann im Frühjahr Neuwahlen zu erwarten. Die politischen Gewitter haben sich dann ausgetobt und man kann wieder etwas klarer denken. Sollte es dann erneut zu einem Wahlergebnis wie am 24. September kommen, werden sich die Sozialdemokraten einer GroKo gemäß „Erst kommt das Land, dann die Partei“ nicht mehr verweigern können. Allerdings, wenn sie auf die Bounty steigen, wird es dann zur Meuterei gegen Kapitän Merkel kommen?

    Die Börse läuft gut trotz Politik, nicht wegen Politik

    Über das Jamaika-Aus mag der Euro zwischenzeitlich zwar etwas nachgeben. Aber das wird niemanden ernsthaft stören, zumal damit der deutsche Export Rückenwind erhält. Doch wird es zu einer deutlicheren Euro-Abwertung nicht kommen. Denn im Rahmen des weltweiten Abwertungswettlaufs wollen auch China, Japan und selbst die USA ihren Exportindustrien auf die Sprünge helfen.   

    Die Aktienbörse in Deutschland zeigt sich entspannt. Lieber keine Regierung als eine schlechte. Verwöhnt ist man ja ohnehin nicht. Schon in den letzten Jahren blieb der wirtschaftspolitische Lustgewinn aus.  

    Trotz des Jamaika-Aus gilt: Politische Börsen haben kurze Beine. Dieser wohl bekannteste Börsenkalauer hat sich in den letzten Jahren weltweit zu einem Naturgesetz entwickelt. Solange die Notenbanken das Börsenschiff mit genügend Wasser versorgen und die Weltkonjunktur die Unternehmensgewinne antreibt wie der Wind das Segel, kann die politische Brücke nicht so viel falsch machen.

    Ohnehin sind deutsche börsennotierte Unternehmen immer weniger an Deutschland gebunden. Auch andere Länder haben schöne Standorte. Dort wird ihnen der rote Teppich ausgelegt. Und solange diese Aktiengesellschaften weltweit erfolgreich sind und weiter ihren Verwaltungssitz in Deutschland haben, profitieren sie und die von ihnen bestückten deutschen Aktienindizes unabhängig von den Niederungen der nationalen deutschen Politik.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Egal, welche Farben uns regieren - Deutschland braucht unbedingte Wirtschaftskompetenz - Seite 2 Ausgerechnet Deutschland, das jahrzehntelang der politische Fels von Gibraltar in Europa, wenn nicht sogar weltweit war, steht nach dem Jamaika-Aus politisch instabil da. Selbstverständlich ist eine stabile Regierung erstrebenswert. Deutschland ist …

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