Munich Re
Lieber spät, als nie
Munich Re möchte seine finanziell gute Lage für den Rückkauf weiterer Aktien nutzen. Bis zur Hauptversammlung im Jahr 2019 sollen Anteile für bis zu eine Milliarde Euro erworben werden. Das derzeit laufende Rückkaufprogramm in gleicher Höhe werde wie geplant zur Hauptversammlung am 25. April 2018 abgeschlossen sein. Ferner sollen nach Vorstellungen des Vorstandes gut 900 Stellen wegfallen, je zur Hälfte im Ausland und in München. Dem Rückversicherer steht aber noch ein Sparprogramm bevor, das die Kosten um etwa 200 Millionen Euro pro Jahr senken soll.
Anleger honorierten diese Schritte allerdings recht spät, sodass die Aktie erst in der zweiten Tageshälfte von einem gesteigerten Kaufinteresse sich zur Oberseite in Bewegung gesetzt hat. Nun aber steht das Wertpapier an einem kurzfristigen Abwärtstrend, bestehend seit November 2017, der kurzfristig als Widerstand fungiert und daher volatile Kursschwankungen eingeplant werden müssen. Trotzdem stehen übergeordnet die Chancen auf einen baldigen Ausbruch darüber und damit einhergehendes Kaufsignal recht gut und können über entsprechende Long-Positionen nachgehandelt werden.
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Mittelfristig orientierte Anleger können über entsprechende Long-Instrumente ab einem Niveau von rund 190,00 Euro auf einen weiteren Kursschub der Munich Re-Aktie bis an die Jahreshochs aus 2017 bei 199,00 Euro setzten. Eine Verlustbegrenzung sollte nicht fehlen, ist aber noch unterhalb von 185,00 Euro anzusetzen. Denn sehr häufig kommt es nach einem Ausbruch über einen Abwärtstrend zu einem regelkonformen Pullback, anschließend kann die Verlustbegrenzung bei positiver Wertentwicklung nachgezogen werden.
Solange aber noch kein nachhaltiger Anstieg über den Abwärtstrend vollzogen worden ist, sind potenzielle Rücksetzer zurück auf 185,00 Euro stets einzuplanen. Eine signifikante Eintrübung des bisherigen Chartbildes würde sich hingegen erst unterhalb der aktuellen Jahrestiefs von 175,20 Euro ergeben. In diesem Fall müssten Rückläufer auf 166,60 Euro sowie grob 160,00 Euro zwingend einkalkuliert werden. Eine rasche Fortsetzung des seit Mitte 2016 bestehenden Aufwärtstrendkanals würde damit auf einen sehr viel späteren Zeitpunkt verschoben werden.