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    Boom der Online-Lotterien!  2576  0 Kommentare Ist diese Aktie mit einem KGV von 10 ein Kauf? - Seite 2

    2017 erzielte die Gesellschaft bei einem Umsatz von 134 Mio. Euro ein EBIT von 25.2 Mio. Euro. Die zuvor reduzierte EBIT-Prognose von 15 bis 25 Mio. Euro konnte am oberen Ende leicht übertroffen werden. Einst rechnete das Unternehmen für 2017 mit einem EBIT zwischen 30 und 40 Mio. Euro. Die Reduktion erfolgte aus Gründen der zuvor dargestellten Auszahlungen bei Jackpot-Gewinnen. Allein im Q1 2017 führte dies zu einer Auszahlung von 15 Mio. Euro. Wenn das Geschäft allerdings richtig in Fahrt kommt, geht’s bei Zeal zur Sache. Im Q4 lag die Leistung bei 43.6 Mio. Euro und das EBIT bei 12.7 Mio. Euro. Das entspricht einer starken Marge von über 29 %. Vor allem die neuen Produkte wie US PowerBall und US MegaMillions haben stark eingeschlagen.

    Das Unternehmen zählt über 3.6 Mio. registrierte Kunden. Laut dem CFO sind in etwa 380 000 pro Monat aktiv. Die Kundenbasis ist sehr stark. Vor allem in Deutschland. Das hängt auch an der Vergangenheit, als Tipp24 das Geschäft als Vermittler von Lottotickets vertrieben hat. Das entspricht übrigens dem Geschäft der heutigen Lotto24 AG. Lotto24-Fee Petra von Strombeck würde sich gerne das Deutschlandgeschäft von Zeal bzw. die deutschen Kunden einverleiben. „Unser Geschäft in Deutschland entwickelt sich gut. Wir sind offen für strategische Themen“, so Mattsson. Zeal selbst ist im Übrigen auch sehr stark bei der Kundengewinnung. Alleine im Jahr 2017 haben sich über 400 000 neue Kunden registriert. Ein Plus von 31 % gegenüber dem Vorjahr.

    Für das Jahr 2018 rechnet Mattsson mit einer Gesamtleistung zwischen 150 und 160 Mio. Euro sowie einem EBIT von 33 bis 43 Mio. Euro. Wird die untere Bandbreite der Prognose erreicht, könnten 23 Mio. Euro in der Kasse klingeln oder ca. 2.80 Euro Gewinn je Aktie. Dem steht ein Börsenwert von 225 Mio. Euro gegenüber oder ein KGV von weniger als 10 für 2018. Zudem hat Zeal rund 100 Mio. Euro Nettobarbestand, der im Wesentlichen zur freien Verfügung steht. Sensationell günstig, die Aktie! Aber Vorsicht. Einen Haken gibt es in der Geschichte. Das deutsche Finanzamt ist hinter dem Deutschlandgeschäft von Zeal her. Der Fiskus beansprucht Umsatzsteuer auf die Transaktionen. Für die vergangenen 3 Jahre summiert sich der angebliche Anspruch auf über 41 Mio. Euro. Im Q2 ist mit einem 1. Urteil zu rechnen. Mattsson will das Thema bis zur letzten Instanz durchfechten. Für den Fall, dass die Umsatzsteuer dennoch bei Zeal fällig wird, könnte der CFO die offenen 41 Mio. Euro abdrücken. Zudem muss künftig die Umsatzsteuer einberechnet werden, was zu einem Rückgang der Gewinne auf aktueller Basis von ca. 15 % führen wird.

    Wir raten zum Kauf einer ersten Position. Sollte die Mehrwertsteuer-Thematik negativ für Zeal ausgehen, wären dies ideale Nachkäufe, auch wenn ein Großteil dieses Szenarios im aktuellen Kurs größtenteils enthalten ist. Im ersten Schock rechnen wir mit entsprechenden Kursabschlägen. Zeal Network agiert insgesamt in einem Markt, der über 300 Mrd. Dollar groß ist und eine Online-Penetration von 5 % hat. Die Zukunftsaussichten sind stark – mit oder ohne Umsatzsteuer!

    www.vorstandswoche.de

     

     

     

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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    Boom der Online-Lotterien! Ist diese Aktie mit einem KGV von 10 ein Kauf? - Seite 2 Zeal Network agiert als Holding mit dem Fokus auf Online-Lottieren. Sie kennen das Unternehmen bestimmt noch unter Tipp24. 2014 erfolgte die Umbenennung mit neuem Hauptsitz London. Deutschland ist immer noch einer der wichtigsten Märkte für Zeal. Unter MyLotto24 und Tipp24 bietet das Unternehmen Endkunden Zweitlotterie-produkte an und agiert an der Stelle als Buchmacher und nicht nur als reiner Vermittler. Bei einer Zweitlotterie wetten die Kunden auf das Ergebnis einer Lotterie.