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    Beispielprojekt für einen ICO: Herausforderung in einer extrem unsicheren Umgebung

    Ich möchte Ihnen an dieser Stelle ein interessantes Kryptoprojekt aus Köln vorstellen, das als eines der ersten Projekte die Kryptophilosophie in die Realwelt katapultieren möchte – zweifelsohne eine riesige Herausforderung. Das junge Unternehmen stellt sich im Folgenden kurz selber vor:

    „ Ufoodo „ ist ein ambitioniertes Projekt aus Köln, das die noch junge Branche der Online-Essenslieferanten revolutionieren will. Ufoodo nutzt dafür die Blockchain. Mit Hilfe dieser will das Team hinter dem Projekt die Kommission, die bei der Konkurrenz zwischen 25 - 35% liegt, auf nur 15% senken. Dadurch erhöht sich die Gewinnmarge für Restaurants, während der Großteil der Kommission für das Gehalt der Kuriere aufgewendet wird. Ein kleinerer Teil fließt in die Infrastruktur der eigenen Plattform, die erst den eigentlich innovativen und spannenden Teil des Projektes ausmacht.

    Bei Ufoodo wird es keine zentrale Instanz geben und die Mittlerrolle fällt – wie bei den meisten Bockchainprojekten – größtenteils weg. Stattdessen gibt es bei Ufoodo sogenannte Local Boards, die sich aus Administratoren, Recruitern, Kurieren und Restaurant-Vertretern zusammensetzen. Fixkosten werden in diesem Geschäftsmodell gesenkt. Unterstützt werden die einzelnen Local Boards durch ein Global Board, das sich auf globaler Ebene um Geschäftsentwicklung, Markenmanagement und vor allem auch um die Softwareentwicklung kümmern soll.

    An die Gründer und das Team fließen keine Profite. Erst durch die Kryptowährung wird das Projekt für Team und Investoren profitabel. Sie spielt eine vielfältige Rolle in Ufoodos Ecosystem. Sie kommt - neben konventionellen Zahlungsmethoden - bei Bezahlungen von Kunden zum Lieferservice und beim internen Finanzverkehr zum Einsatz. Das Arbeiten mit einer Blockchain lässt dabei vielfältigen Gestaltungsspielraum zu, was Kunden- und Zahlungsmanagement angeht. Der Besitz der Kryptowährung berechtigt vor allem aber auch dazu, ein stimmberechtigtes Teil des Global Boards zu werden. Auf diese Weise will Ufoodo eine Community schaffen, eine gemeinsame Interessensgruppe, die dazu einlädt, sich ohne große Barrieren als Administrator, Softwareentwickler, Kurier oder einfach als Investor am Projekt zu beteiligen. Ufoodo bezeichnet sich daher selbst als Common-Profit Projekt, da der Profit des Projektes für jeden offen und zugänglich ist, der das Projekt ermöglicht und instand hält.

    Derzeit befindet sich Ufoodo in seiner Pre-Sale-Phase. Frühen Investoren wird also ein besonders günstiger Kurs für die Kryptowährung UFT (Ufoodo Token) angeboten. Mit diesem investierten Geld soll die App und das Marketing für das eigentliche ICO (Initial Coin Offering)gesammelt werden.

    Das Team hinter Ufoodo ist sich bewusst, dass das Projekt mit der Community steht und fällt und hat sich daher entschieden, sein ICO als DAICO - also dezentralisiert und autonom - zu organisieren. Dies ist eine vom Ethereum-Gründer Vitalik Buterin vorgeschlagene und mitentwickelte Alternative zum regulären ICO, dessen Image durch vielfache Scams (Betrügereien) schwer gelitten hat und daher auch ein schlechtes Licht auf Buterins eigene Kryptowährung Ethereum warf. Durch das DAICO wird der Community die Möglichkeit gegeben, das monatliche Budget zu bestimmen und damit auch erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Projektes zu nehmen. Handelt das Team unprofessionell oder stellt sich heraus, dass Gelder veruntreut werden, können die Investoren zumindest einen Teil ihrer Gelder zurückrufen. Auf diese Weise kann das Projekt, das nicht nur in seiner frühen Phase auf Unterstützung der Community angewiesen ist, Schritt für Schritt seine Kompetenz und Professionalität unter Beweis stellen und damit das Vertrauen der Community gewinnen.“

    Jede Investition in solche Projekte ist naturgemäß mit hohen Risiken verbunden – darauf sei hier deutlich hingewiesen, wenn sich jemand überlegt, in dieses Projekt zu investieren. Interessant ist auch die „genossenschaftliche“ Ausrichtung des Projektes – insofern gar nicht so etwas Neues! Eine große Frage stellt sich in diesem Zusammenhang: Inwieweit kann eine ökonomische Innovation, die überwiegend technisch dominiert wird, solide und wertschöpfungsorientiert weiter entwickelt werden? Sollte dies gelingen, so könnte die Abstrahlung von ICO’s in die Realwirtschaft wirklich neue Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen.

    Prof. Meisner berät das Projekt in finanzwirtschaftlicher Sicht.


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    Dr. Harald Meisner
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    Dr. Harald Meisner ist ehemaliger Professor und heutiger Lehrbeauftragter für Finanzwirtschaft an der Rheinischen Fachhochschule in Köln. Sein Forschungs- und Interessenschwerpunkt liegt seit 2004 im Themengebiet „Finanzwirtschaft in der Internetökonomie“*; so lautet auch das zuletzt von ihm im Springer-Verlag erschienene Buch*. Prof. Meisner betreibt den Blog blog.meisnerconsult.de, auf dem er sich zu Finanzinnovationen, Crowdinvesting , FinTechs und der Blockchain-Technologie im einzelwirtschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Kontext äußert.

    Prof. Meisner berät auch kleine und mittlere Unternehmen bezüglich alternativer Finanzierungsmöglichkeiten mit Hilfe seiner Firma MeisCon Hürth (meisnerconsult.de).

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    Verfasst von Dr. Harald Meisner
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