Sicherheitsmängel beim Polo:
Was kommt da auf Volkswagen zu?
Eines der meistverkauften Autos in Großbritannien könnte fehlerhafte und potenziell lebensgefährliche Sicherheitsgurte haben. Dies hat der Volkswagen-Konzern zugegeben. Der hintere linke Sicherheitsgurt in Polos sowie zwei Seat-Marken hat einen potenziell gefährlichen Fehler, wie Tests einer finnischen Autozeitschrift ergaben.
Unabhängige Tests der Zeitschrift Tekniikan Maailma, die später vom Hersteller bestätigt wurden, ergaben, dass sich der hintere linke Sicherheitsgurt beim Fahren mit hoher Geschwindigkeit und bei Verwendung aller drei Sicherheitsgurte unerwartet lösen kann und den Insassen ungesichert lässt.
Der Fehler betrifft die neuesten Polos. Im vergangenen Jahr gehörte der Polo zu den sieben am Besten verkauften Autos in Großbritannien. Der VW-Konzern sagte, dass ihm der Fehler bekannt sei und riet den Besitzern den mittleren Sicherheitsgurt nicht anzulegen bis eine Lösung für das Problem gefunden ist und ein Rückruf durchgeführt werden kann.
Die Zeitschrift Tekniikan Maailma stellte fest, dass das Problem auftrat, als das Auto fünf Insassen hatte und der Fahrer einen schnellen Spurwechsel nach links machte. Es zeigte sich, dass, wenn sich die Karosserie in der Mitte des Fahrzeugs bei einer Kurve verlagerte, dass sich dann die höher angebrachte Schnalle für den mittleren Sicherheitsgurt gegen die untere Schnalle drückt und den Entriegelungsknopf des letzteren auslöst. Tekniikan Maailma stellte fest, dass dies bei allen getesteten Polos geschah und dass das "Entriegeln durch einen Konstruktionsfehler" verursacht wird.
Zu dem Sachverhalt heißt es aus Wolfsburg: "Basierend auf der Analyse in unserem Werk haben wir das Sicherheitsgurtproblem identifiziert, das Tekniikan Maailma in den Tests gefunden hat." Und weiter: "Bei Volkswagen hat die Sicherheit weiterhin höchste Priorität und wir haben sofort reagiert, um das Problem zu lösen. In der Folge wurde eine praktikable technische Lösung gefunden."
Volkswagen wartet derzeit auf die endgültige Bestätigung durch die zuständigen Behörden, um sie sowohl bei den Fahrzeugen der Kunden als auch bei der zukünftigen Serienproduktion umzusetzen.
Neben Volkswagen ruft BMW in Großbritannien mehr als 300.000 Fahrzeuge wegen einer technischen Störung zurück. Dieser Fehler soll dazu führen, dass das Fahrzeug ohne Vorwarnung ausfällt.
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Quellen:
The Guardian vom 9. Mai 2018
The Guardian vom 11. Mai 2018