AKTIE IM FOKUS
Thyssenkrupp-Aktionäre setzen auf Druck durch Hedgefonds Elliott
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der mögliche Einstieg des aktivistischen Aktionärs Paul Singer bei Thyssenkrupp hat die Aktien des Industriekonzerns am Dienstag angetrieben. Sie stiegen am frühen Nachmittag um 7,37 Prozent auf 23,15 Euro. Singers Hedgefonds Elliott kauft sich eine Minderheitsbeteiligung an den Dax-Konzern zusammen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.
Singer könnte bereits in den kommenden Wochen auf mehr als 3 oder 5 Prozent der Anteile kommen. Diese Schwellen wären dann mitteilungspflichtig. Ein Ziel sei es, den Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger zu ersetzen.
Singer ist bekannt dafür, sich aktiv in Firmenpolitik einzumischen, um so den Wert seiner Beteiligungen nach oben zu treiben. Dabei sucht er sich oftmals Konzerne heraus, die umgebaut oder übernommen werden. Hierzulande mischte er unter anderem beim Verkauf des deutschen Medikamentenherstellers Stada mit.
Thyssenkrupp befindet sich in solch einem Umbruch: Hiesinger konzentriert sich derzeit auf die Zusammenführung des Stahlgeschäfts mit den europäischen Aktivitäten von Tata Steel. Der Konzern will sich von dem schwankungsanfälligen Stahlgeschäft trennen und stärker auf Industriegütergeschäfte wie Aufzüge oder Komponenten für die Autoindustrie setzen.
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Nach der Stahlfusion wird von Hiesinger eine neue Strategie erwartet. Dabei steht der Manager unter Druck - vor allem Großaktionär Cevian ist das Umbautempo zu langsam. Der Investor forderte bereits wiederholt eine Zerschlagung - was Hiesinger jedoch ablehnt. In die gleiche Kerbe könnte nun Singer schlagen, sagte ein Händler. Der Druck auf den Konzernchef dürfte also mit steigendem Anteil von Singer immer mehr zunehmen./mis/nas/ag/she