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     891  0 Kommentare Diversifikation: Nicht immer ist Masse auch Klasse - Seite 4

    Die Beziehung zur Anzahl der Titel ist dabei nichtlinear, d.h. je mehr Anlagen dazukommen, desto geringer ist auch der Grenznutzen einer einzelnen Investition. Ein Anleger kann also rund tausend Titel mit jeweils 60% Korrelation in sein Portfolio aufnehmen und seine Strategie würde am Ende des Tages nicht mehr viel Sicherheit bieten, als wenn er nur fünf Titel mit den gleichen Eigenschaften ausgewählt hätte. Nach Anlage Nr. 5 reduziert sich das Risiko nicht einmal um einen Prozentpunkt, wenn man Anlage Nr.6, Nr.7, usw. ins Portfolio aufnimmt.

    Wir sehen, wenn es um das Thema Diversifikation geht, geht es weniger um die Frage einer möglichst breiten Streuung, sondern vielmehr um die unabhängige Struktur unseres Portfolios. Alles was wir brauchen, sind 15 relativ wenig korrelierte Anlagen (max. 20%) und wir können unser Risiko, gemessen an der Wahrscheinlichkeit Geld in einem bestimmten Jahr zu verlieren, drastisch reduzieren. Andersherum ist ein Portfolio, das aus einem Bündel tausender Anlagen besteht, die alle hochgradig miteinander korrelieren, nichts anderes als eine einseitige Wette und alles andere als risikomindernd.

    Zwei völlig unterschiedliche Portfolios

    Was sagt nun die Praxis? Mit dieser Definition im Hinterkopf haben wir eine Analyse gewagt und das Diversifikationslevel von einigen Standarportfolios gemessen, die man heutzutage als Investor angeboten bekommt. Wir haben uns dazu einen Anlagevorschlag auf Basis einer rendite-orientierten Strategie erstellen lassen (als Ergebnis 85% Aktien) und die einzelnen Bestandteile näher untersucht. Als Basis dient eine passive Strategie mit ETFs, die laut Website breit und „höchst diversifiziert“ in viele Länder, Regionen und Assetklassen investiert. Um ein Vergleichsmaßstab zu haben, haben wir für unsere Analyse die historische 3-Jahres Korrelation der Investments mit unserem GRAHAM Portfolio verglichen und das jeweilige Diversifikationslevel veranschaulicht. Folgende Grafik zeigt die Korrelation der einzelnen Anlagen der jeweiligen Portfolios. Die Farben geben dabei die Höhe der Korrelation an. Rot steht für besonders hohe Korrelation (fast identischer Verlauf) und Blau für besonders niedrige Korrelation (annähernd gegensätzlicher Verlauf).

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    Arthur Vott
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    Arthur ist bei Fundamental zuständig für das Wachstum der Firma. Er schafft die Brücke zwischen der Unternehmensentwicklung und der quantitativen Forschung. Schon früh faszinierten ihn daten-getriebene Hedge-Fonds aus den USA und er machte sich zur Aufgabe ihren Erfolg auf den Grund zu gehen. In seinem Studium beschäftigte er sich vor allem mit der Kombinatorik von Value- und Momentum Strategien und deren Alpha-Potential. Nach diversen Stationen im Business Development in der Bau- und Finanzindustrie gründete er Fundamental mit der Vision, erfolgreiche und hochtechnologische Anlagelösungen zu entwicklen.
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    Verfasst von Arthur Vott
    Diversifikation: Nicht immer ist Masse auch Klasse - Seite 4

    Auf den Punkt gebracht: Diversifikation wird häufig als Rezept für eine erfolgreiche Anlage angesehen. Und das zurecht. Eine gut durchdachte Streuung hilft die Verlustrisiken eines Portfolios deutlich zu reduzieren. Während einige Investoren Diversifikation anhand der Titelanzahl im Portfolio messen, definieren wir Diversifikation anhand der Unabhängigkeit der Titel. Je mehr unkorrelierte Anlagen man ins Portfolio aufnimmt, […]

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