Schweizer erteilen Vollgeld-Initiative eine klare Absage
Am Sonntag konnten die Schweizer darüber abstimmen, ob zukünftig nur noch die Schweizer Nationalbank neues Geld schöpfen kann und Banken nur in der Höhe Kredite vergeben können, wie sie durch eigene Mittel gedeckt sind.
Drei Viertel der Wähler lehnten die Vollgeld-Initiative ab. Im Vorfeld hatte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank es als ein "gefährliches Experiment" bezeichnet. "Die Schweizer sind vor allem im Finanzbereich als vorsichtige Menschen bekannt", sagt Michael Hermann, Politologe und Leiter des Zürcher Forschungsinstituts Sotomo. Da Vollgeld völliges Neuland bedeutete, lehnten die Wähler es ab, denn "Unsicherheit ist immer Gift für die Stabilität".
Die Befürworter des Vollgelds argumentieren, dass die Zentralbank allein für die Steuerung der Geldmenge in der Wirtschaft zuständig sei, um die Art von Vermögenspreisblasen zu verhindern, die die Finanzkrise 2008 verursacht hätten.
Die britische Gruppe Positive Money sagte, die gescheiterte Volksabstimmung sei "der Beginn eines globalen Gesprächs darüber, ob die Kontrolle über die Geldschöpfung in privater oder öffentlicher
Hand sein sollte".
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