Gold, Krypto, Entstaatlichung des Geldes, Blockchain, Digitalisierung von realen Werten
Bitcoin und Kryptowährungen – die dezentrale Zukunft des Geldes - Seite 2
Die Blockchain-Technologie und Kryptowährungen können in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung kaum unterschätzt werden. Wie auch in den Anfangsjahren des Internets werden ähnliche Kritikpunkte angeführt: Datenschutz- und Sicherheitsbedenken (was auf der Blockchain gespeichert wird, ist dort für immer abrufbar), Missbrauch zu kriminellen Zwecken (Geldwäsche und Zahlungsmittel auf Schwarzmärkten). Die Blockchain-Technologie erinnert aber auch in positiver Hinsicht an das Internet: Beide machen Informationen für jedermann einsehbar, geben dem Individuum Kontrolle über wichtige Lebensbereiche zurück und verringern die Abhängigkeit von der Regierung und zentralisierten Strukturen.
Die Blockchain-Technologie selbst ist noch weitaus revolutionärer als nur eine bestimmte Kryptowährung. Sie ermöglicht nicht nur die Dezentralisierung des Geldes, sondern auch von Verträgen und ganzen Kapitalmärkten, wie ICOs (Initial Coin Offering ist die Bezeichnung für den Börsengang) bereits eindrücklich gezeigt haben: Laut der Forschungsfirma Smith + Crown wurden allein im Jahr 2017 kumulativ fast 6,8 Milliarden Dollar durch ICOs gesammelt.
Lesen Sie auch
Aktuelle Herausforderungen
Allerdings gibt es auch einige technologische und regulatorische Risiken, die die Verbreitung der bahnbrechenden Technologie behindern können. Grundsätzlich ist jede Blockchain-Technologie – so wie
das Internet auch – auf die Verfügbarkeit von Strom angewiesen. Abgesehen vom exzessiven Stromverbrauch, der derzeit für die Verarbeitung von Bitcoin-Transaktionen (dem sogenannten „Mining“) nötig
ist, hätte ein globaler Stromausfall verheerende Folgen für die Funktionalität der Transaktionsdatenbank. Ein derzeit wesentlich dringenderes Problem stellen die Skalierungsprobleme dar, die dem
beispiellosen Wachstum im Krypto-Sektor im Weg stehen. Hohe Transaktionsgebühren und Latenzzeiten im Bitcoin-Netzwerk schränken die Benutzerfreundlichkeit massiv ein. Sowohl im Bitcoin- als auch im
Ethereum-Netzwerk sind die Transaktionsgebühren derzeit zu hoch, als dass Kleinstbeträge ökonomisch sinnvoll überwiesen werden könnten. Auch wenn die Kosten jetzt deutlich reduziert wurden, stieg,
während des Bitcoin-Allzeithochs im Dezember 2017, die durchschnittliche Transaktionsgebühr auf über 40 US-Dollar. Mittlerweile wurden jedoch verschiedene Vorschläge in die Skalierungsdebatte
eingebracht, die eine baldige Lösung des Problems versprechen. Da es im Gegensatz zu herkömmlichen Fiatwährungen bei Kryptowährungen einen regen Wettbewerb und ständige Innovation gibt, ist von
einer baldigen Lösung des Skalierungsproblems auszugehen.