ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Dax rutscht immer weiter ab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Mittwoch ist es am deutschen Aktienmarkt weiter abwärts gegangen. Der Dax büßte weitere 0,46 Prozent auf 12 176,75 Punkte ein und fiel damit auf einen neuen Tiefststand seit Anfang April. Wie schon in den vergangenen Tagen lastete der weltweite Handelskonflikt auf den Kursen. Etliche Akteure verwiesen zudem auf die mit dem Asylstreit verbundene politische Unsicherheit in Deutschland als weiteren Grund für die schlechte Stimmung.
Am Vortag war der deutsche Aktienmarkt mit Gewinnen gestartet. Am Nachmittag gerieten die Kurse dann aber wieder unter Druck. In der laufenden Woche liegt der Dax schon wieder mit mehr als 3 Prozent im Minus. "Der Verkaufsdruck hält an", stellte die Großbank UBS fest. Es bestehe die Gefahr, dass der Dax nun unter das Tief von Ende März bei 11 727 Punkten abrutscht.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 sank am Mittwoch um 0,35 Prozent auf 3357,01 Zähler. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,64 Prozent nach unten auf 25 639,04 Punkte. Der TecDax büßte 0,87 Prozent auf 2721,45 Punkte ein.
"Der Dax ist angeschlagen", sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba. Mittlerweile schienen nicht einmal temporäre Erholungen möglich. Hiobsbotschaften gebe es sowohl von den Unternehmen als auch von der Konjunktur. Zuletzt hatten Gewinnwarnungen aus der deutschen Autobranche die Anleger verschreckt. Im Dax zählten erneut die konjunkturabhängigen Papiere der Lufthansa und von Thyssenkrupp zu den Verlierern.
Zwar hatten sich die wichtigsten US-Indizes am Vorabend recht stabil gezeigt, der größtenteils schwächere Handel in Asien zeugt jedoch bereits wieder von Verunsicherung. Am Nachmittag dürften Anleger einen Blick auf den Auftragseingang für langlebige Güter in den USA im Mai werfen.
An kursbewegenden Nachrichten zu Einzelwerten mangelte es. Eine Hochstufung der Covestro-Aktie durch die Bank Baader Helvea auf "Kaufen" ließ den Kurs des Chemiekonzerns um 0,4 Prozent steigen, womit er zu den wenigen Gewinnern im Dax zählte.
Aktien von 1&1 Drillisch büßten knapp 6 Prozent ein, belastet von einer Abstufung auf "Halten" durch die Commerzbank. Der Kontrahent Telefonica Deutschland verfolge eine aggressive Preispolitik, begründete Analystin Heike Pauls die Abstufung. Auch der Kurs des Großaktionärs United Internet verlor 1,8 Prozent.
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