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     16076  0 Kommentare Mein Leben mit der Steinhoff-Aktie in fünf Episoden - Seite 2

    Die wichtigste Information in so einem Fall betrifft zweifellos den Umfang und die Werthaltigkeit des Eigenkapitals: knapp 16 Mrd. Euro standen dort. Aber was davon konnte manipuliert worden sein? Immerhin blieb der Finanzchef ja an Bord, was für mich bedeutete, dass die kleineren Buchungen im Tagesgeschäft nicht betroffen waren. Es musste also eher um die Wertansätze bei den großen Posten gehen, worauf Jooste und Co. Einfluss nehmen konnten.

    Meinen Fokus legte ich also auf Übernahmeprämien (Goodwill) und immaterielle Vermögensgegenstände, die sich auf 16,5 Mrd. Euro summierten. Auch das Immobilienportfolio wäre an diesem Punkt kritisch zu hinterfragen gewesen, aber hätten die Bilanzprüfer von Deloitte nicht zumindest dort erkennen müssen, was Sache ist?

    Mein Eindruck war jedenfalls, dass rund die Hälfte der 16,5 Mrd. Euro auf Doppelbuchungen und anderen Tricks basieren könnte. Möglicherweise war auf dem Weg bis Ende 2017 noch mehr Schaden angerichtet worden und die Tumulte durch die Aufarbeitung des Skandals sollten auch noch einmal die eine oder andere Milliarde vernichten. An größere Gewinnbeiträge aus dem operativen Geschäft war daneben nicht mehr zu denken.

    Letztlich kam ich auf eine Schätzung von 4 bis 6 Mrd. Euro Eigenkapital für die 2017-Bilanz und die Erwartung, dass davon am Tiefpunkt der Krise mindestens 2,5 Mrd. Euro bleiben würden.

    Episode 4: Superschnäppchen?

    Aber das war natürlich nur eine mittlere Erwartung. Noch immer musste man stark mit einer Insolvenz rechnen, zumal die nun mächtigen Fremdkapitalgeber keinerlei Rücksicht auf die Aktionäre zu nehmen schienen.

    Aber auch wenn die Presse „Steinhoff rutscht tiefer in die Krise“ und Ähnliches titelte (und einige Foolishe Kollegen aus guten Gründen von einem Engagement abrieten), fokussierte ich mich auf das Wesentliche. Für mich hellte sich das Bild Schritt für Schritt auf. Die neue Aufsichtsratschefin Heather Sonn schien einen guten Job zu machen, die meisten Töchter machten meinen Recherchen zufolge ganz ordentliche Geschäfte und die Holding hatte weiterhin eine Menge Vermögensgegenstände, die für Liquidität sorgten.

    Was die Insolvenzgefahr anging, war ich mittlerweile recht entspannt. Die Spezialisten von pwc und Deloitte durchwühlten die Zahlenwerke seit Monaten unter Hochdruck. Wenn die zwischendurch auch nur den leisesten Verdacht gehabt hätten, dass Steinhoff wertlos sei, hätten sie umgehend Alarm geschlagen.

    Also kombinierte ich: Börsenwert von unter 1 Mrd. Euro, Eigenkapital von voraussichtlich mindestens 2,5 Mrd. Euro und eine hohe Wahrscheinlichkeit des Fortbestands. Das roch nach einer guten Investition!

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    Mein Leben mit der Steinhoff-Aktie in fünf Episoden - Seite 2 Eine der großen Börsengeschichten der letzten Quartale hat zweifellos die skandalträchtige Steinhoff International Holdings (WKN:A14XB9) geboten. Eine Aktie, die zuvor kaum jemand auf dem Schirm hatte, dominierte plötzlich die Medienlandschaft. …

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