ROUNDUP/Aktien New York
Dow wenig bewegt - Nasdaq 100 weiter unter Druck
NEW YORK (dpa-AFX) - Angesichts durchwachsener Unternehmenszahlen haben sich die Standardwerte an der Wall Street am Freitag kaum von der Stelle bewegt. Der Dow Jones Industrial verharrte nahezu bei 25 528,86 Punkten. Auf Wochensicht winkt dem US-Leitindex damit ein Plus von knapp 2 Prozent. Zuletzt hatte vor allem die Entspannung im amerikanisch-europäischen Handelsstreit für Kauflaune gesorgt. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag hingegen um 0,25 Prozent auf 2830,27 Zähler nach unten.
Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,54 Prozent auf 7361,10 Punkte. Die Technologiebörse Nasdaq hatte am Donnerstag unter dem Kurssturz des Schwergewichts Facebook gelitten, nachdem das Online-Netzwerk die Anleger im vergangenen Quartal mit gesunkenen Nutzerzahlen enttäuscht hatte.
Ein ähnliches Schicksal ereilte den Kurznachrichtendienst Twitter , dem in den vergangenen Monaten ebenfalls Nutzer abhanden kamen: Die Aktien rauschten um mehr als 18 Prozent in die Tiefe, womit sich die Erholungsgewinne seit Anfang Juni weitgehend in Luft auflösten. Mit dem Kursabsturz büßte Twitter an einem Tag rund 6 Milliarden US-Dollar am Marktwert ein. Das ist etwas mehr als die Bewertung der Startup-Schmiede Rocket Internet .
Twitter führte - wie schon Facebook - als Grund für den Nutzerrückgang die neuen Datenschutzregeln in Europa an. Dazu kämen die Bemühungen, die Plattform aufzuräumen. Das Unternehmen versucht schon länger, härter gegen gefälschte Profile durchzugreifen, über die auch Spam und politische Propaganda verbreitet werden. Zuletzt hatte der Kurznachrichtendienst gesperrte Accounts von den Abonnenten-Zahlen abgezogen, wodurch viele Nutzer Follower verloren. Derweil empfahl Analyst Neil Wilson von Markets.com, den Blick eher auf die gute Geschäftsentwicklung zu richten.
Beim Chip-Riesen Intel stellten der überraschend stark gestiegene bereinigte Gewinn je Aktie und das Umsatzwachstum die Investoren nicht zufrieden: Die Titel büßten mehr als 8 Prozent ein. Händler führten dies darauf zurück, dass der Umsatz mit Chips für große Rechenzentren nicht so stark gestiegen sei wie erhofft. Der Bereich soll deutlich ausgebaut werden, um nicht mehr so abhängig vom zuletzt eher schwachen PC-Geschäft zu sein.
Auch der Ölkonzern ExxonMobil konnte trotz des kräftigen Gewinnanstiegs im Zuge höherer Ölpreise nicht überzeugen: Die Anteilscheine sanken um rund 4 Prozent. Laut Analyst Neil Mehta von der US-Bank Goldman Sachs enttäuschte der Gewinn je Aktie.
Dagegen überraschte der Onlinehändler Amazon mit seinem Milliardengewinn positiv, wie der Kursanstieg der Aktien um 1,64 Prozent zeigte. Unmittelbar nach Handelsbeginn waren die Papiere sogar auf ein Rekordhoch gestiegen./la/he