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    Forex-Report  899  0 Kommentare Handelsthemen weiter im Vordergrund

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei  1,1678 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1676 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130,79. EUR-CHF oszilliert bei 1,15985.       

    Die Handelsthemen bleiben an den Märkten ein zentrales Thema. Nachdem die Nachricht durchsickerte, dass die USA und China wieder den Gesprächsfaden aufgenommen haben, wurde dies auch an den Märkten entsprechend positiv goutiert. Kurz darauf stellte sich wieder das bekannte Zuckerbrot und Peitsche Schema seitens der USA ein: während der Verhandlungen wird zugleich mit härteren Handelssanktionen gedroht.

    Das US-Vorgehen bietet mittlerweile kein Überraschungspotential, da das Vorgehen bekannt ist. Im Gegensatz zu den scheinbar erfolgreichen Vorverhandlungen mit der EU müssen sich meines Erachtens die Marktteilnehmer auf eine längere Hängepartie zwischen den beiden Ländern einstellen. So sehen die USA China als den Hauptrivalen, der ihre Vormachtstellung in der Welt bedroht und verhandeln entsprechend hart. Wie hart ist aber auch in den USA strittig. So werden die Verhandlungsergebnisse des US-Finanzministers Mnuchin wieder vom US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer hinterfragt, der eine härtere Linie gegenüber China vertritt und dem Land – nicht ganz unberechtigt – Technologiediebstahl vorwirft. Ein hartes Vorgehen gegenüber China ist zudem in der republikanischen Wählerschaft beliebt und damit auch für die Wahlen im November relevant.

    Auch die chinesische Regierung stellt sich wie an dieser Stelle gestern beschrieben auf eine längere Auseinandersetzung ein. Die Rücknahme einzelner Maßnahmen zur Entschuldung des Finanzsektors zeigt, wie ernst China den Konflikt nimmt.

    Trotz der gesetzten Prämisse eines länger währenden Konfliktes gehe ich letztlich von einer Einigung zwischen den Ländern aus. Auch die US-Seite weiß, dass sie den Schaden aus einem offenen Konflikt politisch nicht überleben wird. Die wegfallenden Verkaufserlöse für die in der Mehrheit republikanisch gesonnenen Landwirte kann US-Präsident Trump noch auffangen. Ein signifikanter Anstieg der Inflation ist nicht abfederbar und würde ihm von den Wählern nicht verziehen werden.

    Im Zollstreit mit Mexiko steht scheinbar eine Einigung bevor, auch wenn diese aus volkswirtschaftlicher Sicht höchst fraglich ist. Gestritten wird zum einen über die Lohnhöhe, die in Mexiko den Arbeitern in der Automobilindustrie gezahlt werden muss. Zum anderen wird um den Zulieferanteil gestritten, der aus NAFTA Ländern kommen muss. Übersetzt möchten die USA, dass Mexiko nicht wettbewerbsfähige Löhne zahlt und die Anbieter für Komponenten nicht nach Qualität, sondern Region auswählt. Beides sind Forderungen, die nicht akzeptabel sein sollten. Kommt es zu einer Einigung, hätte die US-Administration in der Tat einen guten „Deal“ gemacht und zugleich den Rücken frei für Verhandlungen mit China. Mexiko wird für sich mitnehmen, dass sie neue verlässliche Handelspartner brauchen.

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    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert, sofern das Unterstützungsniveau bei 1.1490 – 1.1520 nicht unterschritten wird.
                                                                                                
    Viel Erfolg!







    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
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