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     444  0 Kommentare Euro/USD – bleibt der Greenback am Ball? - Seite 2

    Diese Sicht wird auch von der Empirie unterstützt: Phasen hohen Zwillings-Defizits führten über kurz oder lang zu USD-Schwäche, doch initial waren steigende Zwillings-Defizite typischerweise USD-positiv. Weitere USD-Stärke ist daher durchaus drin. Wer dabei ist, muss sich halt nur darüber klar sein, dass er auf einem Vulkan tanzt.

    Credits: Fotolia

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    JPY: So langsam kommt USD-JPY ja wieder nach unten. Angesichts der andernorts deutlich zulegenden US-Währung bedarf es keiner höheren Mathematik um zu erkennen: Wir haben es hier mit recht ansehnlicher Yen-Stärke zu tun. Der Markt ist mit einiger Verzögerung darauf gekommen, dass seine initiale Reaktion auf die BoJ-Entscheidung unsinnig war. Die „Forward Guidance“ der BoJ war keine JPY-negative Überraschung, sondern die Formulierung einer allgemein bekannten Trivialität – und damit kein Grund für eine Reaktiojn des Devisenmarktes. Nein, mit ihrer Entscheidung, die Geldpolitik mit Rücksicht auf die Profitabilität heimischer Banken zu verändern, hat die BoJ mal wieder im Kampf gegen niedrige Inflation die weiße Fahne gehisst.

    Für mich einmal zu viel. In den letzten Jahrzehnten hat sie schon so oft kapituliert, dass ich mir nun geschworen habe, nie, nie, nie wieder darauf hereinzufallen, wenn mal wieder ein fescher neuer Premierminister Hand in Hand mit einem neuen, elanvollen BoJ-Gouverneur verkündet, jetzt würde man das Problem der niedrigen Inflation ernsthaft angehen. Japans Politik und Japans Gesellschaft haben es sich, so denke ich, in dem Zustand von Nullinflation bequem gemacht. Lieber all die Ineffizienzen und Absurditäten weiter verfolgen, als einen großen, disruptiven Sprung zu wagen – das ist für mich die Nachricht, die die (von der Öffentlichkeit offensichtlich voll und ganz akzeptierte) BoJ-Kapitulation enthält. Gut, das heißt aber auch: Für den Yen sind auch wieder in Richtung Aufwertung keine künstlichen Grenzen mehr gesetzt. Der Bereich 111,20/40 (in dem USD-JPY gerade handelt) ist erst der allererste ganz kleine Anfang. Kommt dann noch später (siehe oben) USD-Schwäche hinzu, kann es mit USD-JPY ganz, ganz weit nach unten gehen.

    GBP: Tja, GBP-Bullen, die auf die Daten am kommenden Freitag hoffen, müssen einigen Schmerz verkraften. Die Re-Fokussierung des Marktes auf das Thema „Brexit“ geht weiter. Und das heißt natürlich nichts Gutes für die britische Währung (wir berichteten gestern). Wie gut sollen denn die Daten (die immer nur die Vergangenheit beschreiben können) werden, um die Gefahr, die vor der UK-Volkswirtschaft liegt, übertünchen zu können?”

     

     

     

     

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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