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     567  0 Kommentare DAX feiert 30. Geburtstag

    Wäre der DAX ein Junggeselle, er hätte nach guter alter Tradition jüngst die Rathaus-Treppe fegen müssen. Schließlich feierte das deutsche Börsenbarometer im Juli seinen 30. Geburtstag. Und eine beeindruckende Karriere hat der Index trotz seines vergleichsweise jungen Alters auch schon aufs Parkett gelegt: Gestartet mit 1.000 Punkten hat er sich bis heute auf über 12.000 Punkte entwickelt. Aus einer Anlage von 100.000 Euro in die 30 DAX-Aktien wurden von 1988 bis heute folglich über 1,2 Mio. Euro. Einem echten Junggesellen dürfte solch ein Kontostand die Partnersuche deutlich vereinfachen. Warum es beim DAX dennoch mit der Liebe der deutschen Anleger nicht so richtig klappen will, bleibt mir persönlich ein Rätsel. Ausländische Investoren jedenfalls haben schon lange ein Auge auf BMW, Daimler, Allianz & Co. geworfen. Mittlerweile haben sie sich gar über 60% aller Aktien aus dem deutschen Leitindex gesichert. Und damit auch den Großteil des Gewinns, den die deutschen Vorzeigekonzerne dank pflichtbewusster und fleißiger Arbeitnehmerschaft hierzulande erwirtschaften. Warum wir Deutsche zwar fleißig arbeiten und stolz auf unsere Wirtschaft sind, uns aber dennoch nicht an unseren heimischen Unternehmen beteiligen, um uns so einen Teil von deren Gewinnen abzuschneiden, darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht leiden deutsche Anleger ja per se an Bindungsangst? Immerhin halten sie rund 40% ihres Geldvermögens auf täglich verfügbaren Giro- und Tagesgeldkonten. Da bleibt man in alle Richtungen flexibel. Die Kosten dafür sind allerdings horrend: rund 40 Mrd. Euro verlieren deutsche Sparer Jahr für Jahr angesichts 2% Inflation und 0% Zinsen. Davon ließen sich so viele Porsche Panamera kaufen, dass diese Stoßstange an Stoßstange hintereinander aufgereiht eine Strecke von Hamburg nach Rom füllen würden. Ein Hochzeitskorso der besonderen Art - und Grund genug, die Abneigung gegen den DAX noch einmal zu überdenken, sollte man meinen. Vielleicht hat die aber auch einfach etwas mit dem schlechten Händchen zu tun, dass viele deutsche Anleger bei der Partnerwahl haben: Entweder, man wird am Ende für seine jahrzehntelange Treue auch noch bestraft - so wie derzeit Millionen von Lebensversicherungskunden, die laut jüngstem BGH-Urteil auf einen Teil ihrer Ablaufleistung verzichten müssen. Irgendwer muss halt die Zeche zahlen für die Versicherer, denen das Wasser wegen der Niedrigzins-Phase bis zum Hals steht. Oder man hat von vorne herein den falschen Partner gewählt: Prokon, S&K, Infinus oder zuletzt P&R lassen grüßen. Was nehmen deutsche Anleger nicht alles in Kauf, um bloß nicht mit dem DAX in Berührung zu kommen? Und alles nur, weil Aktien einen winzigen Schönheitsfehler haben: sie schwanken kurzfristig. Aber lässt man deswegen wirklich eine langfristig höchst aussichtsreiche Partnerschaft sausen? In der Ehe heißt es ja schließlich auch: in guten wie in schlechten Zeiten. Damit ließe sich auch mit Blick auf die Kursschwankungen an der Börse hervorragend arbeiten.

    Sie möchten den Itzehoer Aktien Club einmal persönlich kennenlernen? Dann besuchen Sie uns doch vom 30.08. bis 2.9.2018 auf eine Tasse Kaffee in Rendsburg auf der Norla. Sie finden uns in Halle 3, Stand 303. Wir freuen uns auf Sie!




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    Jörg Wiechmann
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    Jörg Wiechmann ist Gründer und Geschäftsführer von Deutschlands Aktienclub Nr. 1, dem Itzehoer Aktien Club (IAC). Bereits seit seiner Gründung im Jahr 1998 setzt der IAC konsequent auf internationale Qualitätsaktien wie Coca-Cola, Microsoft oder BMW. Ziel des Itzehoer Aktien Clubs ist die Förderung der Aktienkultur in Deutschland. Dazu bietet der IAC seinen Mitgliedern neben der Möglichkeit einer Investition in den IAC-Clubfonds wertvolle Informationen in Form von monatlichen Geldratgebern und Depotberichten sowie bundesweiten Börsen-Seminaren. Anmeldung zum Newsletter unter www.iac.de/newsletter_wo.
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    Verfasst von Jörg Wiechmann
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