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     1638  0 Kommentare Keine Genehmigung, lange Bauzeiten: Was Käufer im Immobilien-Boom unbedingt wissen sollten - Seite 2

    Ein weiteres Risiko betrifft den Bauzeitenplan. Unerfahrene Anleger und oft auch die Bauträger sind diesbezüglich zu optimistisch. Denn immer seltener wurden gerade im letzten und in diesem Jahr Wohnungsbauvorhaben termingerecht fertiggestellt. Neben überlasteten Bauämtern und Behörden, durch die sich Genehmigungen verzögern, gibt es derzeit zu wenige Planer, Handwerker, Brandschutzbeauftragte oder Statiker.

    Für den Kapitalanleger, der seine Immobilie finanziert, kann das bedeuten, dass er für den laufenden Kredit länger als gedacht Bereitstellungszinsen zahlen muss. Aktuell sind diese höher als der eigentliche Darlehenszins. In Kombination mit einer verspäteten Erstvermietung seiner Wohnung kann das schnell finanzielle Probleme schaffen. Häufig führt ein erhöhter Zeitdruck zum Ende des Projektes auch zu mehr Mängeln.

    Insofern ergibt sich schon vor dem Kauf eine wichtige Frage: Hat der Bauträger ausreichend Manpower und die notwendige Infrastruktur, um das angedachte Projekt fristgerecht zu stemmen? Die Liste der Verzögerungen könnte beliebig fortgesetzt werden, denn der Immobilienboom sorgt zunehmend für Probleme bei allen Beteiligten.

    Die Leidtragenden könnten am Ende vor allem die Immobilienkäufer sein, weil sie sich zu spät mit einzelnen Faktoren auseinandergesetzt haben. Beispielsweise denken viele zu regional. Wer in Düsseldorf wohnt und den lokalen Markt kennt, mag einen Quadratmeterpreis von 4.800 Euro für vertretbar erachten. Befindet sich das Mehrfamilienhaus aber wie im oben angegebenen Beispiel im schrumpfenden Frankfurt (Oder) oder auch in einer anderen schrumpfenden Stadt Westdeutschlands, sollte sich der Käufer unbedingt vorher über die Bevölkerungsentwicklung sowie die langfristigen Vermietungs- und Renditeaussichten informieren. Bei Bestandsobjekten sollte abgeklopft werden, wie realistisch das Mietsteigerungspotenzial, welches oft beworben wird, tatsächlich ist.

    Wer unsicher ist, sollte sich Unterstützung holen
    Anleger, die nicht regelmäßig mit Immobilienkäufen befasst sind, sollten sich daher einen Fachberater suchen, der sie sicher durch den Dschungel des Wohnungskaufs 2018 führt. Es geht um Eckpunkte wie eine wertstabile Lage, um einen passenden, flexiblen Finanzierungsrahmen bei der Bank und eine kritische Betrachtung des Bauträgers. Ein erfahrener Anlageberater, dessen Schwerpunkt auf Kapitalanlageimmobilien liegt, kann oft besser helfen als der klassische Makler vor Ort. Der Anlageberater sieht sich im Normalfall eher auf der Käuferseite, während der Makler eher für den Verkäufer tätig ist. Hilfreich ist es etwa auch, sich im Internet über den Bauträger sowie über die Geschäftsführung zu informieren, inwieweit etwa schon einmal eine Insolvenz vorgelegen hat oder ob sich in Foren Käufer über Mängel beschwert haben.

    Die gesamte Liste zu prüfender Faktoren kennt ein eher unerfahrener Käufer in der Regel nicht. Tipps vom Fachmann sind somit unerlässlich. Wer sich hingegen ohne ausreichende Erfahrung und völlig allein durch den Immobiliendschungel schlagen will, handelt fahrlässig.

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    Die Immobilienbranche ist breit gefächert: Vom Verwalter über den Makler hin zu Bestandshaltern und Projektentwicklern ist alles dabei. Außerdem gibt es zahlreiche Spezialisten in den einzelnen Nutzungsarten Wohnen, Büro, Einzelhandel, Hotel oder Logistik. An dieser Stelle veröffentlichen verschiedene Immobilienexperten aus unterschiedlichen Bereichen zu aktuellen Themen rund um die Immobilie.
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    Keine Genehmigung, lange Bauzeiten: Was Käufer im Immobilien-Boom unbedingt wissen sollten - Seite 2 Der derzeitige Run auf Wohnimmobilien führt dazu, dass immer mehr Investoren ein Objekt schon vor Erteilung der Baugenehmigung kaufen. Das betrifft Neubauten, aber auch Kernsanierungen denkmalgeschützter Häuser. Gleichzeitig treten vermehrt Bauverzögerungen auf, mit denen wirtschaftliche Nachteile für die Käufer einhergehen.

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