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    Marktkommentar  851  0 Kommentare Stephan Rieke (Oddo BHF): US-Fed strafft die geldpolitischen Zügel wohl weiter

    Die US-Notenbanker blieben ihrer Linie der immer strafferen geldpolitischen Gangart treu.

    Die US-Notenbank hob wie erwartet das Zielband für ihren Leitzins (Fed Funds Rate) am 26 September um 25 Basispunkte auf nun 2,00-2,25% an. Bei dem am Markt mit mehr Spannung erwarteten Ausblick für die zukünftige Zinspolitik blieben die US-Notenbanker ihrer Linie der immer strafferen geldpolitischen Gangart treu und betonten damit auch ihre Unabhängigkeit gegenüber der US-Regierung.

    28.09 2018

    Aktienmärkte:

    Für einen erneuten Zinsschritt noch in diesem Jahr sprachen sich nun 12 der 16 Offiziellen aus, bei der Abstimmung im Juni hatten dies nur 8 Personen erwogen. Für 2019 planen die Notenbanker drei weitere Zinserhöhungsschritte, denen 2020 noch ein weiterer folgen soll. Für die Zeit danach enthalten die Projektionen keine weiteren Zinsschritte. Die meisten Ratsmitglieder rechnen damit, dass der Leitzins Ende 2020 bei 3,25 bis 3,50% liegt und dieses Niveau bis 2021 gehalten wird. Die Fed würde damit ihren Leitzins über das sog. neutrale Niveau hinaus anheben, dass lt. Berechnungen bei 3,00% liegt, also das Niveau, bei dem die Wirtschaft weder gebremst noch stimuliert wird. Ihre Projektionen für das US-Wirtschaftswachstum erhöhten die Währungshüter auf 3,1% für das laufende Jahr (zuvor 2,8%), für 2019 von 2,4% auf 2,5%. Auch zum Thema „Zölle“ äußerte sich Notenbankpräsident Powell, demnach seien Folgen aus den Handelsstreitigkeiten bisher kaum sichtbar, die Stimmung der Unternehmen könne aber darunter leiden, langfristig seien Zölle schlecht für die US-Wirtschaft.

    Die europäischen Anleger hatten sich im Vorfeld der Notenbanksitzung relativ zurückgehalten. So schloss der Euro Stoxx 50 mit einem leichten Plus von 0,4%, der DAX ging mit einem Mini-Zugewinn ( 0,1%) aus dem Handel

    Die zunehmend straffere US-Geldpolitik sorgte dafür, dass die zunächst freundliche Anlegerstimmung an den US-Aktienmärkten zu guter Letzt verpuffte: der S&P 500 beendete den Handel mit einem Minus von 0,3%, der Dow Jones-Index gab um 0,4% nach, die Nasdaq um 0,2%.

    Auch die asiatischen Märkte befinden sich heute Morgen im roten Bereich: der Nikkei-Index bei fast -1%, die chinesischen Börsen (CSI 300 und Hang Seng) bei -0,6% bzw. -0,4%.


    Renten und Währungen:

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    Die europäischen Rentenmärkte konnten im Gros Kursgewinne und damit sinkende Renditen verzeichnen. 10jährige Bundesanleihen rentieren aktuell bei 0,52%, ihre französischen Pendants bei 0,84%. Die Renditen der italienischen Staatspapiere kommen heute wieder unter Druck; die geplante Vorlage des Haushaltsentwurfs für 2019 dürfte einige „Stolpersteine“ enthalten und sorgt schon im Vorfeld für signifikant anziehende Renditen (10jährige Anleiherendite aktuell 5 Basispunkte).

    Die neuesten italienischen Sorgen zusammen mit einem nach der US-Zinsentscheidung leicht stärkeren US-Dollar lassen den Euro aktuell unter 1,17 USD fallen (1,169).


    Edelmetalle und Rohstoffe:

    Die Ölpreise setzen ihren jüngsten Aufwärtstrend weiter fort. Ein Barrel Brent-Öl kostet nun 82,20 USD. Eine Meldung, dass die USA nicht erwägen würden, ihre strategische Ölreserve anzuzapfen, um Preiserhöhungen auszubremsen, wenn im November die Iran-Sanktionen in Kraft treten, stützen die Preise. Der Goldpreis bewegt sich seitwärts (1195 USD/Unze).






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