Aktien Frankfurt Eröffnung
Moderate Verluste vor US-Arbeitsmarktbericht
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag vor dem US-Arbeitsmarktbericht erneut moderat nachgegeben. In der ersten Handelsstunde verlor der deutsche Leitindex 0,27 Prozent auf 12 210,96 Punkte. Auch auf Wochensicht würde er damit ein knappes Minus verbuchen.
Der am Nachmittag anstehende, monatliche US-Arbeitsmarktbericht könnte die Renditen für amerikanische Staatsanleihen indes weiter nach oben treiben und die Aktienkurse so erneut belasten, hieß es seitens Experten.
Nach der Feiertagspause am Mittwoch war der Dax am Donnerstag wegen der gestiegenen Anleiherenditen zeitweise heftig unter Druck geraten. Letztlich waren die Anleger aber mit einem blauen Auge davon gekommen.
Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax sank am Freitagvormittag um 0,70 Prozent auf 25 448,84 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,19 Prozent auf 3368,51 Zähler nach unten.
Sollte die US-Privatwirtschaft ohne die Landwirtschaft im September mehr als 200 000 neue Stellen geschaffen haben, drohten den US-Staatsanleihen weitere Verluste, befürchtet Marktstratege Thomas Meißner von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
In den vergangenen Tagen waren deren Kurse wegen starker amerikanischer Konjunkturdaten und Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell deutlich unter Druck geraten. Anleger hatten sie als Zeichen einer möglicherweise schnelleren Straffung der Geldpolitik als gemeinhin erwartet interpretiert. Die Renditen der festverzinslichen Wertpapiere waren daraufhin auf den höchsten Stand seit Jahren geklettert. Höhere Renditen könnten die Attraktivität von Aktien schmälern.
Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba hob derweil die US-Stundenlöhne als entscheidend für die Entwicklung der Zinserwartungen hervor. Sie seien zuletzt stärker als erwartet gestiegen.
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