IWF
Zieht Großbritannien vor dem Brexit die EU in den Abgrund?
Die öffentlichen Finanzen Großbritanniens gehören nach dem Finanzcrash 2008 zu den schwächsten der Welt. Dies geht aus einer neuen Bewertung der staatlichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) hervor.
Der Vergleich mit 31 weiteren Ländern ergab, dass Großbritannien die zweitschwächste Position habe, denn nur Portugals Finanzen sind in einem noch schlechteren Zustand - Italien, Barbados und Griechenland waren ausgenommen. Die meisten Länder seien im Verhältnis zu ihrem BIP besser positioniert, sagte der IWF. Hintergrund der niedrigen Bewertung seien die Rettungsaktion für britische Banken und das Wachstum der britischen Pensionsverpflichtungen.
Die Studie ist ein Versuch des IWFs, das Gleichgewicht von staatlichen Vermögen und Verbindlichkeiten im Verhältnis zum Gesamteinkommen einer Nation aufzuzeigen, um zu beurteilen, wie gut die Regierungen auf wirtschaftliche Schocks vorbereitet sind. Im Fall von Großbritannien fällt das Ergebnis schockierend schlecht aus. Sogar Gambia, Uganda und Kenia liegen über dem Ergebnis des Vereinigten Königreichs.
In dem IWF-Bericht steht: "Die Bilanz des Vereinigten Königreichs expandierte während der Krise massiv. Der größte Teil der Bilanzsteigerung war das Ergebnis umfangreicher Rettungsaktionen im Finanzsektor, die zur Umgliederung der geretteten Privatbanken in den öffentlichen Sektor führten. Dadurch stiegen die Verbindlichkeiten (der Nicht-Zentralbank) der öffentlichen Finanzgesellschaften von Null im Jahr 2007 auf 189 % des BIP im Jahr 2008, mit einem ähnlichen Rückgang der finanziellen Vermögenswerte".
Der IWF sagte auch, dass Großbritannien nach Wegen sucht, um mehr Einnahmen aus Staatsvermögen zu generieren, obwohl diese im Vergleich zur Verringerung des Einkommens aus Öl und den Kosten durch Bankrettungen begrenzt sein dürften.
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