Starke Dividendenrendite von 8 %

Freenet CEO Christoph Vilanek im Gespräch mit der Vorstandswoche - Seite 2

Für das Jahr 2019 wollte das Management noch keine detaillierte Prognose kommunizieren. Investoren von Freenet wissen aber, dass das Kerngeschäft Mobilfunk kein Wachstumsmarkt ist. In diesem Bereich macht das Management einen guten Job, wenn das hohe Niveau der Vorjahre gehalten werden kann. Perspektivisch soll das TV-Geschäft für steigende Erträge sorgen. Zum Ende des Q2 beläuft sich der Freenet TV-Kundenbestand auf 1.14 Millionen. Diese Zahl will Freenet bis Jahresende oberhalb der Marke von „1 Mio. Kunden“ halten, sagt Vilanek. Die Anzahl der waipu.tv Abo-Kunden lag zum Ende des 2. Quartals bei 174 000 Abo-Kunden und soll bis Ende 2018 auf 250 000 Kunden ansteigen. 2019 dürfte die Anzahl an waipu.tv Abo-Kunden weiter deutlich expandieren. Für den Konzern schätzen wir auch in 2019 das operative EBITDA auf eine Bandbreite zwischen 410 und 430 Mio. Euro. Wesentliche Änderungen beim Free Cashflow erwartet Arnold auch für 2019 nicht. Somit bleibt Freenet eine Cashflow-starke Firma, welcher sich auch im nächsten Jahr auf ca. 300 Mio. Euro belaufen dürfte. Damit müssen sich die Aktionäre auch mittelfristig keine Sorgen bezüglich einer hohen Ausschüttung machen.

Langweilig wird’s bei Freenet aber ohnehin nicht. Ein Highlight wäre sicherlich der Verkauf der Anteile von Sunrise. An der Schweizer Telekommunikationsgesellschaft hält Freenet einen Anteil von knapp 25 %. Die Aktie von Sunrise hat die jüngste Börsenkorrektur bestens überstanden und notiert fast auf Rekordhoch. Bei einem Kurs von 90 Schweizer Franken hat das Paket für Freenet immerhin einen Wert von knapp 900 Mio. Euro. Der gesamte Börsenwert von Freenet liegt derzeit lediglich bei 2.5 Mrd. Euro. Gekauft hat Vilanek die Aktie zum Preis von 72.95 Franken oder umgerechnet zu einem Kaufpreis von 714 Mio. Euro. Zwischendurch hat Freenet bereits üppige Dividenden kassiert. Der CEO macht kein Geheimnis daraus, dass Freenet die Anteile mittelfristig veräußern will. „Wir haben keinen Druck zu handeln und halten uns alle Optionen offen, wann wir unsere Anteile verkaufen“, so Vilanek. Eine Veräußerung würde der Börse sicherlich gefallen, da sich dann auch die Verschuldung von Freenet wieder massiv reduzieren würde. Diese wird sich wegen der Regelung nach IFRS 16 im Jahr 2019 übrigens zunächst recht deutlich erhöhen. Beim EBITDA sorgt IFRS 16 im kommenden Jahr für einen positiven Effekt: Wegen der Darstellung der Leasingverhältnisse wird das EBITDA im kommenden Jahr nach derzeitiger Planung um etwa 50 Mio. Euro höher ausfallen als bisher, ergänzt Arnold.

Die Aktie dürfte bei Kursen um 20 Euro ihren Boden finden. Wir raten erneut zum Kauf der Aktie.

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