Kurs sackt ab
Shortseller erhebt schwere Vorwürfe gegen Online-Beauty-Retailer Oddity
Der Make-up-Händler Oddity ist ins Visier eines Shortsellers geraten, der dem Unternehmen schwere Vorwürfe macht. Der Aktienkurs von Oddity rauscht nach unten.
- Oddity Tech steht unter Beschuss eines Short-Sellers, Aktienkurs stürzt ab.
- Vorwürfe: Kunden werden in nicht kündbare Abonnements gedrängt.
- Ningi Research deckt auf: Oddity betreibt über 40 Geschäfte in Israel.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Oddity Tech, der Online-Händler für Schönheits- und Wellnessprodukte, steht unter Beschuss eines Short-Sellers, der behauptet, das Unternehmen täusche Investoren und sei nicht der reine Online-Einzelhändler, als den es sich darstellt. Die Aktien des Unternehmens fielen am Dienstag zeitweise um mehr als 18 Prozent, nachdem Ningi Research, eine Shortseller-Firma, einen 50-seitigen Bericht veröffentlicht hatte, der Oddity schwere Vorwürfe macht.
Ein Vorwurf des Short-Sellers betrifft die Abonnementdienste von Oddity. Ningi behauptet, dass die angeblich beeindruckend hohen Wiederkaufsraten von 100 Prozent auf schwer kündbare Abonnements zurückzuführen seien, die Kunden unfreiwillig abschließen.
"Die Verkaufsseite preist Odditys 'beeindruckend hohe' Wiederkaufsraten, aber unsere Recherche zeigt, dass Kunden unwissentlich in nicht kündbare Pläne eintreten, was Oddity ermöglicht, wiederholte Käufe in den folgenden Quartalen zu verbuchen, obwohl die Kunden das Produkt nicht wollen", heißt es in dem Bericht.
Zusätzlich hat Ningi eine Vielzahl von Beschwerden von der Better Business Bureau und in sozialen Medien dokumentiert, in denen Kunden behaupten, sie seien unrechtmäßig belastet worden. Auf eine entsprechende Frage eines Analysten im Oktober antwortete der CEO von Oddity, Oran Holtzman, dass es sich nur um einen "Bruchteil eines Prozents" handle.
Holtzman verteidigte das "Probieren vor dem Kauf"-Modell des Unternehmens und erklärte, dass Verwirrungen über Vorautorisierungen auf den Karten der Kunden bei einem "kleinen Teil" der Kundschaft auftreten könnten.
Laut Ningi Research betreibt Oddity, das Mutterunternehmen der Kosmetikmarke Il Makiage und der Hautpflegemarke Spoiled Child, zudem über 40 Geschäfte in Israel, obwohl es sich als rein digitalen Händler ausgibt. Diese Enthüllungen stehen im Widerspruch zu den Behauptungen von Oddity, die darauf abzielen, die traditionelle Beauty-Industrie durch eine neue Art des Online-Make-up-Kaufs zu revolutionieren.
Länden oder keine Läden?
Der Bericht von Ningi geht noch weiter und beschuldigt Oddity, dass ein Großteil seiner Gewinne aus diesen israelischen Geschäften stammt und nicht, wie behauptet, aus dem US-Markt. Ningi gibt zudem an, selbst in den Il Makiage Geschäften in Israel eingekauft zu haben und stellt klar, dass diese Läden direkt vom Unternehmen betrieben werden und keine Franchise-Unternehmen sind.
Die Vorwürfe gegen Oddity könnten das Vertrauen in das Unternehmen erschüttern und seine Wachstumsaussichten gefährden, insbesondere wenn Investoren und Kunden zunehmend besorgt über die Integrität und Nachhaltigkeit seiner Geschäftspraktiken werden.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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