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     3355  0 Kommentare Rezession ante portas? - Seite 2

    Bis zur nächsten Präsidentschaftswahl bietet sich ein Zeitfenster

    Nachdem Trumps Wahlkampfgeschrei verhallt ist, kann er sich der Kraft des Faktischen widmen und neue Handelsabkommen mit China und später mit Europa schließen. Auch er weiß, dass höhere Importzölle die Gewinnmargen amerikanischer Unternehmen wegfressen wie Motten den Mantel im Schrank und dass der amerikanischen Industriewüste der fruchtbare Nährboden fehlt, um Importe aus Übersee auszugleichen. Und wenn China und Europa das Taschengeld aus dem Außenhandel mit den USA fehlt, wird der Traum eines wiedergeborenen Exportlandes Amerika zum Alptraum. Ein Handelskrieg mit Schmackes würde schließlich dem Arbeits- und Aktienmarkt Schmerzen verursachen. Mit Blick auf seine Chancen auf Wiederwahl ist auch Trump letztlich ein stinknormaler Opportunist.

    Umgekehrt sind Exportregionen wie China und Europa zu Kompromissen gezwungen, selbst wenn die neuen Handelsabkommen Amerika deutlich besserstellen als im Status Quo. Doch werden sie dieses Opfer für die Bewahrung des Freihandels gerne bringen.

    Wenn in Europa alle in einem Boot sitzen, darf niemand Löcher in den Rumpf bohren

    Die Lösung der Brexit-Frage entspricht der Quadratur des Kreises. Mehr als eine Übergangslösung, die das Problem zwar nicht löst, aber Zeit herausschindet ist zurzeit nicht zu erwarten. Doch werden Europas Finanzmärkte denken, dass man in der heutigen Zeit auch für die ganz kleinen Kartoffeln dankbar sein muss.

    Ginge das italienische Schulden-Boot unter, ertrinken nach den italienischen Banken - die auch ohne neue Finanzkrise schon im Wasser stehen - zügig auch die anderen Großbanken. Das ist der Fluch der globalisierten Finanzwelt. Der Euro wäre früher oder später Geschichte. Mit diesem Pfund kann die italienische Regierung wuchern. Die Hoffnung, dass steigende Kreditzinsen Italien zum Einlenken bewegen, ist daher fromm. Rom wird Klartext sprechen: Wenn ihr lieben Deutschen Europa wollt, müsst ihr dafür zahlen. Der Länderfinanzausgleich auf Euro-Ebene wird kommen. Leider hat man bei der Euro-Einführung das Scheitern eines Landes nicht einkalkuliert. Und jetzt haben wir den -

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Rezession ante portas? - Seite 2 Rezession ante portas? Das Thema „Rezession“ hat wieder Hochkonjunktur und wird als größtes Risiko für Aktien betrachtet. Eigentlich ist eine Rezession etwas völlig Normales. Schon in der Bibel spricht man von sieben mageren Jahren, die den …