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    Ernüchternd  3721  0 Kommentare Beginnt in Italien die Rezession Europas?

    Italien ist offiziell in die Rezession gerutscht, während Frankreich für das vergangenen Jahr noch ein Wachstum verzeichnen konnte. Jedoch zeichnet sich in Europa insgesamt eher ein Trend hin zum wirtschaftlichen Stillstand ab, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass die Weltwirtschaft kurz vor einer deutlichen Abschwächung steht.

    Die italienische Wirtschaft schrumpfte im vierten Quartal 2018 im Vergleich zum dritten Quartal um 0,2 Prozent, so die italienische Statistikbehörde. Es war bereits das zweite Quartal in Folge mit rückläufiger Produktion, und das bedeutet per Definition eine Rezession. Das Wachstum in der Eurozone selbst betrug im vierten Quartal nur 0,2 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal, so das Statistikamt der Europäischen Union. 

    Das Timing könnte nicht schlechter sein. Die lausige Entwicklung der italienischen Wirtschaft, die am Donnerstag gemeldet wurde, dürfte die Beziehungen zwischen der Europäischen Kommission und der populistischen Regierung Italiens, die eine Ausgabenpolitik verfolgt hat, die weithin als unverantwortlich angesehen wird, verschlechtern, so die Reporter der "New York Times".

    Europa und die Welt

    Gleichzeitig beschäftigen sich die Staats- und Regierungschefs mit dem chaotischen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, mit einem Geldkanal zum Iran und Griechenland prüft die erste Staatsanleihe, siehe hier. Und in China verlangsamt sich die Wirtschaft - auch wegen des Handelskrieges von Donald Trump.

    Die Welt scheint immer mehr aus den Fugen zu geraten und die Verflechtungen zwischen den Ländern sind einer harten Belastungsprobe ausgesetzt. China und Europa sind eng miteinander verflochten. Ebenso wie China und die USA. Es scheint langfristig auf eine Neuordnung der Beziehungen hinauszulaufen. Auf dem Weg dorthin erhöhen sich die Risiken für die Wirtschafts- und Finanzwelt.

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    In den letzten zehn Jahren profitierte Europa von Chinas Bemühungen, seine Infrastruktur zu modernisieren. Sowohl China als auch die USA sind die größten Kunden für schwere deutsche Maschinen wie Kräne, Textilmaschinen oder Anlagen für Stahlwerke. "Es ist unser größter Markt", sagt Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Verbandes der Maschinenindustrie, der die deutschen Maschinenhersteller vertritt. Und weiter: "Wir haben immer noch Wachstum, aber wir bemerken einen Mangel an Dynamik".

    Italien und die Finanzen Europas

    In Italien ist die Staatsverschuldung eine der höchsten der Welt. Ein anhaltender Konjunktureinbruch würde das Ausfallrisiko deutlich erhöhen - mit globalen Auswirkungen. Die Europäische Zentralbank ist in der Vergangenheit Europa und insbesondere Italien zu Hilfe gekommen, aber sie hat jetzt weniger Möglichkeiten, dies zu tun. Die Bank reduziert ihre Käufe von Staatsanleihen, eine Anreizmaßnahme, die dazu beitrug, dass es Käufer für italienische Staatsschulden gab.

    "Wir haben eine schwächere wirtschaftliche Dynamik und gleichzeitig steigt die EZB aus dem Markt aus", konstatierte Katharina Utermöhl, Ökonomin bei der Allianz. Und weiter: "Das bedeutet, dass es weniger Raum für politische Fehler gibt".

    Giuseppe Conte, der italienische Premierminister, hat seine europäischen Partner kaum beruhigt, als er am Donnerstag sagte, dass der wirtschaftliche Rückschlag nichts mit seiner Regierung zu tun habe. "Ich bin nicht im Geringsten besorgt", sagte Conte gegenüber Reportern und nannte die Rezession "vorübergehend". Er beschuldigte den Zollkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China, der  Italiens Handelspartner Nr. 1: Deutschland, verletzt habe und "uns alle zu Verlierern machen wird".

    Quelle:

    NYT

     





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